Eltroxin - LF®
Alfasigma Schweiz AG
Zusammensetzung

Wirkstoffe

Levothyroxinum natricum anhydricum ut Levothyroxinum natricum.

Hilfsstoffe

Cellulosum microcristallinum, Amylum pregelificatum, Talcum, Silica colloidalis anhydrica, Magnesii stearas.

Eine Tablette Eltroxin-LF 0.05 bzw. 0.1 mg enthält 1.4 bzw. 2.8 µg Natrium.

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Eltroxin-LF 0.05 mg, Tabletten (mit Bruchrille, teilbar):

1 Tablette enthält 0.05 mg Levothyroxinum natricum anhydricum (ut Levothyroxinum natricum)

Eltroxin-LF 0.1 mg, Tabletten:

1 Tablette enthält 0.1 mg Levothyroxinum natricum anhydricum (ut Levothyroxinum natricum)

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Hypothyreose, bei Erwachsenen und Kindern.

Zur Verhinderung und Behandlung von Kretinismus bei kongenitalem Hypothyreoidismus.

Dosierung/Anwendung

Die gesamte Tagesdosis soll morgens eingenommen werden, vorzugsweise 30 Minuten vor dem Frühstück.

Dosisanpassung/Titration

Die Schilddrüsenfunktion soll in regelmässigen Abständen kontrolliert werden. Dies gilt im Besonderen bei der Umstellung von einem anderen Levothyroxinpräparat auf Eltroxin–LF 0.05 oder 0.1 mg.

Zur korrekten Einstellung der Dosierung bei diesen Patienten ist die klinische Symptomatik meistens das bessere Kriterium als die Bestimmung der Serumwerte.

Vor Beginn der Therapie wird empfohlen, bei Vorliegen von oder Verdacht auf Herzerkrankungen ein EKG zu machen.

Übliche Dosierung

Erwachsene

Die Anfangsdosis beträgt 0.05-0.1 mg täglich. Steigerung der Tagesdosis in 3-4wöchigen Abständen um 0.05 mg bis zur Normalisierung des Stoffwechsels.

Erhaltungstherapie

Die Erhaltungsdosis richtet sich nach dem sehr unterschiedlichen Hormonbedarf der Patienten und liegt meistens zwischen 0.1 mg und 0.2 mg täglich und soll durch labordiagnostische und klinische Untersuchungen ermittelt werden. Es sollte eine Thyroxin-Konzentration im Serum von 70-160 nmol/l oder ein TSH-Spiegel im Blut unter 5 µU/ml angestrebt werden.

Therapiedauer

Bei Hypothyreose und Thyreoidektomie wegen Schilddrüsenmalignom zeitlebens, bei euthyreoter Struma und Struma-Rezidivprophylaxe einige Monate oder Jahre bis zeitlebens, bei Begleittherapie der Hyperthyreose entsprechend der Dauer der Thyreostatischen Medikation.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Besonders vorsichtig sollte mit der Behandlung bei Patienten über 50 sowie bei Patienten mit Herzerkrankungen oder mit schwerer Hypothyreose begonnen werden: Die Anfangsdosis sollte nur 0.025 mg täglich betragen. Die Tagesdosis kann in Abständen von ca. 4 Wochen um jeweils 0.025 mg erhöht werden.

Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen

Wenn unerwünschte Wirkungen wie Nervosität, Schlaflosigkeit, Durchfall, Glukosurie, Tremor, Adynamie, Schwitzen, Kopfschmerzen, starker Gewichtsverlust, Tachykardie, Herzrhythmusstörungen und vereinzelte pektanginöse Beschwerden bei latent vorhandener Ischämie auftreten, ist die Dosis zu hoch oder die Dosissteigerung zu rasch; die Dosis muss herabgesetzt oder die Behandlung während 1-2 Tagen unterbrochen und anschliessend mit einer niedrigeren Dosierung fortgesetzt werden.

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern muss die Dosierung individuell festgelegt werden. Kinder benötigen höhere Dosen pro kg Körpergewicht als Erwachsene.

Bei Kleinkindern unter einem Jahr muss die entsprechende Teildosis, wenn nötig in geeigneter Form (mit Brei oder Flüssigkeit) verabreicht werden, wobei auf vollständige Einnahme der Dosis zu achten ist.

Die Dosis beträgt im Alter von

0-6 Monaten: 0.025 – 0.075 mg (10 µg/kg).

6-12 Monaten: 0.050 – 0.075 mg (8 µg/kg)

1-5 Jahren: 0.075 – 0.100 mg (5-6 µg/kg).

6-12 Jahren: täglich 0.100 – 0.150 mg (4-5 µg/kg).

Notwendige Dosissteigerungen sind, falls erforderlich, im Abstand von 2-4 Wochen vorzunehmen.

Kretinismus: Es sollte die höchst mögliche Dosis gegeben werden, welche gerade noch keine unerwünschten Wirkungen hervorruft. Die Dosierung wird an Hand der klinischen Symptomatik, durch regelmässige Kontrollen des Körperwachstums und durch geeignete Schilddrüsendiagnostik festgelegt. Klinisch relevant sind ein normaler Puls und normaler Stuhlgang. Im Laufe des ersten Lebensjahres können erhöhte TSH-Spiegel bestehen bleiben. Zur Behandlung des Kretinismus wird eine Anfangsdosis von 0.025 mg täglich empfohlen. Diese Dosis wird in 2-4-wöchigen Abständen um 0.025 mg erhöht bis leichte Nebenwirkungen auftreten. Die Dosierung wird dann geringfügig herabgesetzt.

Juveniles Myxödem: Dasselbe Dosierungsschema gilt für die Behandlung von juvenilem Myxödem, wobei jedoch die Initialdosis bei Kindern, die über 1 Jahr alt sind, mit 2.5-5 µg/kg/Tag angesetzt werden kann.

Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Die Pharmakokinetik von Eltroxin-LF wurde bei Patienten mit Leberinsuffizienz nicht untersucht. Es können daher keine Dosierungsempfehlungen gemacht werden.

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Die Pharmakokinetik von Eltroxin-LF wurde bei Patienten mit Niereninsuffizienz nicht untersucht. Es können daher keine Dosierungsempfehlungen gemacht werden.

Ältere Patienten

Eine niedrige Anfangsdosierung von 25µg und vorsichtige Dosissteigerung ist angezeigt bei geriatrischen Patienten.

Patienten mit schwerer Hypothyreose oder schwerwiegenden Grund- bzw. Begleiterkrankungen

Eine niedrige Anfangsdosierung von 25µg und vorsichtige Dosissteigerung ist angezeigt bei Patienten mit einer seit langem bestehenden oder besonders schweren Hypothyreose sowie bei solchen mit anderen Endokrinopathien oder funktionellen bzw. EKG-Zeichen kardiovaskulärer Erkrankungen.

Kontraindikationen

– Hyperthyreose

– frischer Herzinfarkt

– schwere Angina pectoris

– Herzinsuffizienz mit gesteigerter Herzfrequenz

– akute Myokarditis

– akute Pankarditis

– Überempfindlichkeit gegenüber Levothyroxin oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung

– Unbehandelte Nebennierenrindenfunktionsstörungen

– Unbehandelte Hypophyseninsuffizienz

Es gibt keinen Nachweis, dass Schilddrüsenhormone bei Übergewicht euthyreoter Personen eine gewichtsvermindernde Wirkung haben. Deshalb und da höhere Dosen schwere und sogar lebensbedrohende toxische Wirkung verursachen können, ist Eltroxin-LF wie alle Schilddrüsenhormone zur Behandlung von Obesitas ungeeignet und kontraindiziert.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bevor eine Therapie mit Eltroxin-LF begonnen wird, sind folgende Krankheiten auszuschliessen bzw. zu behandeln: Herzinsuffizienz, Angina pectoris, schwere generalisierte Gefässerkrankung, Hypertonie, Störungen der Hypophysen-/Nebennierenfunktion, Schilddrüsenautonomie. Bei Patienten mit Störungen der Hypophysen-Nebennierenrinden-Funktion wird empfohlen, zuerst mit einer Kortikosteroid-Behandlung zu beginnen.

Bei Patienten mit einer Hypertonie ist diese vor der Verordnung von Eltroxin-LF entsprechend zu behandeln.

Bei Verdacht auf Autonomie der Schilddrüse sollte ein TRH-Test oder ein Suppressionsszintigramm durchgeführt werden.

Patienten mit Koronarinsuffizienz, denen während einer Behandlung mit Eltroxin-LF zusätzlich Katecholamine (Adrenalin) verabreicht werden müssen, sind wegen des erhöhten Risikos einer akuten Koronarinsuffizienz besonders sorgfältig zu überwachen (siehe «Interaktionen»).

Bei Auftreten einer kardialen Dekompensation sollten adäquate therapeutische Massnahmen ergriffen werden.

Bei Diabetikern sollte am Anfang der Eltroxin-LF-Therapie der Blutzuckerspiegel häufiger bestimmt und der Bedarf an blutzuckersenkenden Arzneimitteln überprüft werden.

Eltroxin-LF kann die Wirkungsdauer einer Reihe von Medikamenten verändern und seine Resorption kann durch Bindung an Aluminiumverbindungen (z.B. gewisse Antazida), Eisenpräparate und Colestyramin beeinträchtigt werden (s. bei «Interaktionen»).

Interferenzen mit Laboruntersuchungen:

Biotin kann Immunassays zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion, die auf einer Biotin-/Streptavidin-Wechselwirkung basieren, beeinflussen und damit zu fälschlicherweise verringerten oder fälschlicherweise erhöhten Testergebnissen führen. Das Risiko einer Interferenz steigt bei höheren Dosen von Biotin. Bei der Auswertung der Ergebnisse von Laboruntersuchungen ist eine mögliche Interferenz mit Biotin zu berücksichtigen, insbesondere wenn eine Unstimmigkeit mit dem klinischen Erscheinungsbild festgestellt wird. Bei Patienten, die biotinhaltige Arzneimittel oder Produkte einnehmen, sollte bei Anforderung eines Schilddrüsenfunktionstests das Laborpersonal entsprechend informiert werden. Falls verfügbar, sollten alternative Tests angewendet werden, die für eine Interferenz mit Biotin nicht anfällig sind (siehe «Interaktionen»).

Eltroxin-LF enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Interaktionen

Pharmakokinetische Interaktionen

Einfluss anderer Substanzen auf die Pharmakokinetik von Levothyroxin

Beeinflussung der Resorption: Bei gleichzeitiger Gabe mit folgenden Arzneimitteln kann die Resorption von Levothyroxin vermindert werden:

– Es wurde beschrieben, dass aluminiumhaltige Arzneimittel (Antazida, Sucralfat), eisenhaltige Arzneimittel oder Calciumcarbonat die Resorption von Levothyroxin vermindern können. Deshalb sollte die Einnahme von Levothyroxin mindestens 2 Stunden vor diesen Arzneimitteln erfolgen.

– Auch Colestyramin kann Levothyroxin im Magen-Darm-Trakt binden und die Resorption stark verringern.

– Colestyramin sollte deshalb erst 4-5 Stunden nach der Einnahme von Levothyroxin verabreicht werden.

– Protonenpumpeninhibitoren (PPI): Die gleichzeitige Anwendung mit PPI kann zu einer Abnahme der Absorption der Schilddrüsenhormone führen, da die PPI einen Anstieg des pH-Werts im Magen verursachen. Während der gleichzeitigen Behandlung werden eine regelmässige Überwachung der Schilddrüsenfunktion und eine klinische Überwachung empfohlen. Es kann notwendig sein, die Dosis der Schilddrüsenhormone zu erhöhen. Vorsicht ist auch geboten, wenn die Behandlung mit PPI beendet wird.

– Orlistat: Bei gleichzeitiger Einnahme von Orlistat kann möglicherweise die Resorption von lodsalzen und/oder Levothyroxin reduzieren, was zu einer Verstärkung der hypothyreoten Stoffwechsellage führen kann.

– Sevelamer: Zu Beginn oder am Ende einer gleichzeitigen Behandlung sollten die Schilddrüsenhormonspiegel engmaschig überwacht und ggf. die Levothyroxin-Dosis angepasst werden.

– Sojaprodukte: Sojaprodukte können die Resorption von Levothyroxin reduzieren. Zu Beginn oder am Ende einer mit Sojaprodukten supplementierten Ernährung kann daher eine Dosisanpassung von Levothyroxin notwendig sein.

Leberenzym-induzierende Pharmaka, wie Antikonvulsiva (Carbamazepin und Phenytoin), Barbiturate, Rifampicin und Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum L.) enthalten, erhöhen den Metabolismus der Schilddrüsenhormone (Wirkungsreduktion). Carbamazepin und Phenytoin können Levothyroxin andererseits aus der Plasmaproteinbindung verdrängen (Wirkungserhöhung). Durch letzteren Effekt kann die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigt werden.

Auch Salizylate, Phenylbutazon, orale Antikoagulantien, Furosemid und Clofibrat können Levothyroxin aus seiner Plasmabindung verdrängen und dadurch seine Wirkung erhöhen. In der Praxis haben diese Verdrängungseffekte jedoch, abgesehen von ihrer Auswirkung auf den Thyroid-Funktionstest (siehe unten), kaum klinische Bedeutung.

Es wurden Fälle nach der Markteinführung berichtet, die auf eine potenzielle Wechselwirkung zwischen Ritonavir enthaltenden Arzneimitteln und Levothyroxin hindeuten. Bei Patienten, die mit Levothyroxin behandelt werden, sollten zumindest im ersten Monat nach Beginn und/oder Ende der Ritonavir-Behandlung das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) kontrolliert werden.

Einfluss von Levothyroxin auf die Pharmakokinetik anderer Substanzen

Levothyroxin kann durch Beschleunigung des Metabolismus die Wirkungsdauer anderer Medikamente verkürzen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Die Wirkung von Antikoagulantien und Herzglykosiden wird verstärkt (Einstellung überprüfen).

Die Phenytoin-Plasmaspiegel können durch Levothyroxin erhöht sein.

Pharmakodynamische Interaktionen

Wirkung von Eltroxin-LF auf andere Arzneimittel

Die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika kann durch Schilddrüsenhormone vermindert werden (Einstellung überprüfen).

Levothyroxin erhöht die Empfindlichkeit von Adrenorezeptoren gegen Catecholamine und Sympathomimetika und verstärkt so deren Wirksamkeit.

Levothyroxin beschleunigt auch den Wirkungseintritt trizyklischer Antidepressiva.

Wirkung anderer Arzneimittel auf Eltroxin-LF

Bei gleichzeitiger Gabe mit den nachfolgend genannten Arzneimitteln kann der Levothyroxin-Bedarf erhöht sein (ggf. mit entsprechender Erhöhung der TSH-Konzentration im Serum). Daher sollte zu Beginn und am Ende einer gleichzeitigen Behandlung der Schilddrüsenhormonspiegel engmaschig überwacht und ggf. die Levothyroxin-Dosis angepasst werden.

– Betablocker, Glucocorticoide, jodhaltige Kontrastmittel. Propylthiouracil: durch Hemmung der peripheren Umwandlung von T4 zu T3

– Chloroquin / Proguanil

– Östrogene (hormonale Kontrazeptiva oder postmenopausale Hormonersatztherapie). Die gleichzeitige Einnahme von oralen Kontrazeptiva kann aufgrund einer Stimulation der TGB-Synthese einen erhöhten Bedarf an Levothyroxin bewirken

– Sertralin

– Tyrosinkinase-Inhibitoren (z.B. Imatinib, Sunitinib)

Lithiumsalze und Iodide hemmen die Ausschüttung von Thyroxin aus der Schilddrüse und können so einen höheren Levothyroxinbedarf bei Hypothyreose vortäuschen.

Amiodaron und Propranolol können den Abbau von Levothyroxin verzögern und somit seine Wirkungsdauer verlängern.

Interferenzen mit Laboruntersuchungen

Biotin kann Immunassays zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion, die auf einer Biotin- /Streptavidin-Wechselwirkung basieren, beeinflussen und damit zu fälschlicherweise verringerten oder fälschlicherweise erhöhten Testergebnissen führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft soll die Eltroxin-LF-Einnahme nicht unterbrochen werden.

Schilddrüsenhormone passieren die Plazentaschranke nur in geringem Ausmass. Die bisherige klinische Erfahrung gibt keine Hinweise auf unerwünschte Wirkungen auf den Fötus. Da während der Schwangerschaft die Serum-Thyrotropinspiegel bei ca. 75% der hypothyreoten Patientinnen z.T. erheblich ansteigen können (aufgrund der Erhöhung des thyroxinbindenden Globulins TBG), kann während der Schwangerschaft sogar eine höhere Thyroxindosis und entsprechende vorübergehende Neueinstellung der Dosierung indiziert sein.

Die Therapie von Schilddrüsenerkrankungen in der Schwangerschaft bedarf engmaschiger Kontrolle der Schilddrüsenwerte und sollte nur von Spezialisten durchgeführt werden.

Stillzeit

Levothyroxin tritt in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über, doch sind dadurch bei physiologischen Dosen keine Wirkungen (z.B. Entwicklung einer Hyperthyreose oder Suppression der TSH-Sekretion) beim gestillten Säugling zu erwarten.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Bei Patienten mit gut eingestellten Thyroxinspiegeln besteht kein Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.

Unerwünschte Wirkungen

Folgende Symptome sind Folgen einer zu raschen Dosissteigerung zu Beginn der Behandlung oder einer zu hohen Dosierung und verschwinden im Allgemeinen bei Reduzierung der Dosis oder nach Absetzen des Medikamentes während einiger Tage: Nervosität, Schlaflosigkeit, Durchfall, Glukosurie, Tremor, Adynamie, Schwitzen, Kopfschmerzen, starker Gewichtsverlust, Tachykardie, Herzrhythmusstörungen, pektanginöse Beschwerden.

Durch die Behandlung mit Eltroxin-LF kann eine bis anhin latent vorhandene Herzinsuffizienz manifest werden.

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Die klinischen Symptome einer Überdosierung sind diejenigen einer Hyperthyreose und können mit einer bis zu 5 Tagen dauernden Verzögerung eintreten: Nervosität, Schlaflosigkeit, Durchfall, Glukosurie, Tremor, Adynamie, Schwitzen, Kopfschmerzen, starker Gewichtsverlust, Tachykardie, Herzrhythmusstörungen, pektanginöse Beschwerden, Verwirrung, Mydriasis, Erhöhung der Körpertemperatur, Konvulsionen.

Behandlung

Im Falle einer massiven Überdosierung ist eine symptomatische Behandlung angezeigt. Magenspülung oder Auslösen von Erbrechen ist nur innerhalb weniger Stunden nach Einnahme der Überdosis indiziert. Die Zunahme der Herzfrequenz konnte beim Erwachsenen mit einer Dosis von 40 mg Propranolol alle 6 Stunden und andere Symptome durch Gabe von Diazepam und/oder Chlorpromazin unter Kontrolle gebracht werden.

Thyreostatika sind zur Behandlung einer Überdosierung von Levothyroxin nicht angezeigt, da die Schilddrüse bereits völlig ruhiggestellt ist.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

H03 AA 01

Wirkungsmechanismus

Das in Eltroxin-LF enthaltene Schilddrüsenhormon Levothyroxin ist mit dem natürlichen endogen gebildeten Schilddrüsenhormon Levothyroxin (T 4) identisch. Das Levothyroxin der Eltroxin-LF-Tabletten wird synthetisch hergestellt. Die Hauptwirkung von exogen zugeführtem Levothyroxin besteht in einer Steigerung des Energieumsatzes im gesamten Organismus. Es beeinflusst den Stoffwechsel von Proteinen, Kohlehydraten, Lipiden, Nukleinsäuren und Vitaminen und erhöht die Wärmeproduktion. Eltroxin wird zur Substitionstherapie von Schilddrüsenerkrankungen, verwendet.
Nach oraler Verabreichung tritt die Wirkung von Levothyroxin im Vergleich zu der von Liothyronin (T3) wesentlich später ein und ist von wesentlich längerer Dauer. Die volle Wirkung von Levothyroxin wird 1-3 Wochen (Liothyronin: 24-72 Stunden) nach Beginn einer oralen Therapie erreicht, und sie hält nach Verabreichung der letzten Dosis etwa 1-3 Wochen (Liothyronin: bis zu 72 Stunden) an.

Pharmakodynamik

Keine Daten vorhanden.

Klinische Wirksamkeit

Keine Daten vorhanden.

Pharmakokinetik

Absorption

Nach oraler Nüchtern-Einnahme wird Levothyroxin aus dem Magen-Darm-Trakt zu etwa 80% resorbiert. Bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme ist die Absorption um bis zu 20% reduziert.

Distribution

Levothyroxin wird zu mehr als 99% an Plasmaproteine gebunden, vornehmlich an das thyroxinbindende Globulin (TBG) und in geringerem Masse an das thyroxinbindende Präalbumin (TBPA) und an Albumin.

Levothyroxin passiert die Plazentaschranke nur in pharmakologisch unwirksamen Mengen und tritt auch nur in geringen Mengen in die Muttermilch über.

Metabolismus

Levothyroxin wird in der Peripherie teilweise zu L-Trijodthyronin (T3) dejodiert. Levothyroxin und Liothyronin werden zu weiteren inaktiven Metaboliten dejodiert. In der Leber wird Thyroxin mit Glucuronsäure und Sulfat konjugiert. Die Konjugate unterliegen einem enterohepatischen Kreislauf.

Elimination

Die Halbwertszeit von Levothyroxin beträgt beim Gesunden 6-7 Tage und ist während der Schwangerschaft oder bei Patienten mit Myxödem etwas verlängert. Die normale extrarenale Dosisfraktion Q0 von Levothyroxin beträgt 1,0. Die Ausscheidung erfolgt vor allem über die Faeces.

Kinetik spezieller Patientengruppen

In der Schwangerschaft nimmt die Bindungskapazität der Plasmaproteine für Levothyroxin und somit dessen Plasmahalbwertszeit zu. Bei ausgeprägter Hypoproteinämie (Leberzirrhose) und bei Hypothyreose ist die Plasmahalbwertszeit von Levothyroxin verlängert, bei Hyperthyreose erniedrigt.

Präklinische Daten

Es liegen keine präklinischen Daten vor.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden

Levothyroxin geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Dies ist bei der Untersuchung der Schilddrüsenfunktion von Säuglingen zu beachten.

Eine grosse Anzahl Arzneimittel kann Schilddrüsenfunktionstests beeinflussen.

Dazu zählen Östrogene (Erhöhung von TGB), Androgene, Kortikosteroide (Senkung von TGB), Salizylate und Phenylbutazon (Verdrängung aus der Plasmaproteinbindung). Schilddrüsenfunktionstests verändern sich auch während der Schwangerschaft und bei Vorliegen von Hepatitis.

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise

Nicht über 25°C lagern.

Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

29812 (Swissmedic)

Packungen

ELTROXIN lf tabl 0.05 mg ds 100 stk, EFP 5.50, PP 15.20 [B, SL, SB 10%]

7 680298 120210

ELTROXIN lf tabl 0.1 mg ds 100 stk, EFP 6.70, PP 16.50 [B, SL, SB 10%]

7 680298 120012

Zulassungsinhaberin

Alfasigma Schweiz AG, Zofingen

Stand der Information

Juni 2023

Swisspeddose

Levothyroxin-Natrium (PO) peroral
ATC-Code: H03AA01
Indikation: Hypothyreose (Neonatologie)
Art der Anwendung: HARM

AlterGewichtDosierungTägliche WiederholungenMax. tägliche DosisBemerkung

0 Tag(e) - 28 Tag(e)

kg

10 - 15 mcg/kg/Dosis

1

Gemäss Talspiegel von TSH und FT4 für das entsprechende Alter anpassen.

SAPP: Schwangere

ATC-Code: H03AA01
Wirkstoff: Levothyroxin
Hauptindikation: Schilddrüsenerkrankungen

ApplikationsartTMD Trim 1TMD Trim 2TMD Trim 3

peroral

0.2mg

0.2mg

0.2mg

SAPP: Stillende

ATC-Code: H03AA01
Wirkstoff: Levothyroxin
Hauptindikation: Schilddrüsenerkrankungen

ApplikationsartTMDBemerkungen

peroral

keine Angaben

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