Indocid®-Retard
Future Health Pharma GmbH
Zusammensetzung

Wirkstoffe

Indometacinum

Hilfsstoffe

Hypromellose; mikrokristalline Zellulose; Maisstärke; 102.29 mg Saccharose; Polyvinylacetat-Crotonsäure Kopolymer; Indigotin (E132); Magnesiumstearat; Eisenoxidgelb (E172); Titaniumdioxid (E171); Gelatine

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Hartkapseln, retardiert (Retard-Kapseln) zu 75 mg Indometacinum.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Indocid-Retard wird empfohlen zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung bei:

– chronischer Polyarthritis,

– Arthrosen,

– Coxarthrose,

– Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew).

Es ist ebenfalls angezeigt bei:

– akuten Affektionen des Bewegungsapparates wie Bursitis, Tendinitis, Synovitis, Tendovaginitis, Periarthritis der Schulter;

– Verstauchungen und Zerrungen;

– Kreuzschmerzen (Lumbago);

– Entzündungen, Schmerzen, Trismus und Schwellungen nach zahnärztlichen Eingriffen;

– Entzündungen, Schmerzen und Schwellungen nach orthopädisch chirurgischen Eingriffen und nichtoperativen Einrenkungen und Ruhigstellungen von Frakturen oder Luxationen;

– schmerzhaften Menstruationsbeschwerden.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene: 1–2 Retard-Kapseln zu 75 mg/Tag.

Im Normalfall sollten 2 Retard-Kapseln/Tag nicht überschritten werden. Die Kapseln sind nach den Mahlzeiten einzunehmen, um bei empfindlichen Patienten bzw. Patientinnen gastrointestinale Störungen auf ein Minimum zu reduzieren.

Die empfohlene Tagesdosis von Indometacin sollte abhängig vom Ansprechen des Patienten sowie der Verträglichkeit individuell angepasst werden. Es sollte die kleinste wirksame Dosis während der kürzest möglichen Therapiedauer verabreicht werden.

Bei Indometacin ist eine einleitende «Stosstherapie» mit hohen Dosen nicht notwendig. Bei chronisch rheumatischen Erkrankungen lässt sich mit niedrigen Dosen zu Therapiebeginn, die bei Bedarf allmählich gesteigert werden können, sowie durch Beibehaltung der Medikation über einen genügend langen Zeitraum (es wird eine wenigstens einmonatige Behandlung empfohlen) ein Behandlungseffekt mit relativ wenigen unerwünschten Nebenerscheinungen erzielen.

Bei Patienten mit anhaltendem Nachtschmerz und/oder Morgensteifigkeit kann eine einzelne Dosis vor dem Schlafengehen Erleichterung bringen.

Bei primärer Dysmenorrhoe beträgt die empfohlene Tagesdosis 75 mg – einmal täglich – beginnend mit dem Einsetzen der Krämpfe oder Blutung. Die Therapie wird so lange fortgesetzt, bis die Beschwerden abgeklungen sind.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Da Indometacin primär über die Nieren ausgeschieden wird, sollten Patienten mit signifikant eingeschränkter Nierenfunktion eng überwacht werden. Um eine Akkumulation zu vermeiden, sollte eine niedrigere Tagesdosis verwendet werden.

Pädiatrie

Die Wirksamkeit und Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen wurde nicht untersucht. Die Anwendung in der Pädiatrie wird somit nicht empfohlen.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.

Anamnese von Bronchospasmus, Urtikaria oder allergieähnlichen Symptomen nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika.

Drittes Trimenon der Schwangerschaft (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).

Aktive Magen- und/oder Duodenalulzera oder gastrointestinalen Blutungen.

Entzündliche Darmerkrankungen (wie M. Crohn, Colitis ulcerosa).

Schwere Leberfunktionsstörungen (Leberzirrhose und Aszites).

Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin Clearance <30 ml/min).

Schwere Herzinsuffizienz (NYHA III–IV).

Behandlung postoperativer Schmerzen nach einer koronaren Bypass-Operation (resp. Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine).

Patienten mit der seltenen hereditären Fructose/Galactose-Intoleranz, einer Glucose-Galactose-Malabsorption oder einer Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Allgemeiner Warnhinweis für die Anwendung von systemischen nicht-steroidalen Antirheumatika

Gastrointestinale Ulzerationen, Blutungen oder Perforationen können während der Behandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), COX-2 selektiv oder nicht, jederzeit auch ohne Warnsymptome oder anamnestische Hinweise auftreten. Um dieses Risiko zu verringern, sollte die kleinste wirksame Dosis während der kürzest möglichen Therapiedauer verabreicht werden.

Für gewisse selektive COX-2-Hemmer wurde in Plazebo-kontrollierten Studien ein erhöhtes Risiko für thrombotische kardio- und zerebrovaskuläre Komplikationen gezeigt. Es ist noch nicht bekannt, ob dieses Risiko direkt mit der COX-1/COX-2-Selektivität der einzelnen NSAR korreliert. Da für Indometacin zurzeit keine vergleichbaren klinischen Studiendaten unter maximaler Dosierung und Langzeittherapie vorliegen, kann ein ähnlich erhöhtes Risiko nicht ausgeschlossen werden. Bis zum Vorliegen von entsprechenden Daten sollte Indometacin bei klinisch gesicherter koronarer Herzkrankheit, zerebrovaskulären Erkrankungen, peripherer arterieller Verschlusskrankheit oder bei Patienten mit erheblichen Risikofaktoren (z.B. Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Auch wegen diesem Risiko sollte die kleinste wirksame Dosis während der kürzest möglichen Therapiedauer verabreicht werden.

Bei mit NSAR behandelten Patienten wurden Fälle von Kounis-Syndrom berichtet. Das Kounis-Syndrom umfasst kardiovaskuläre Symptome infolge einer allergischen Reaktion oder Überempfindlichkeitsreaktion mit einer Verengung der Koronararterien und kann potenziell zu einem Myokardinfarkt führen.

Die renalen Effekte der NSAR umfassen Flüssigkeitsretention mit Ödemen und/oder arterieller Hypertonie. Bei Patienten mit beeinträchtigter Herzfunktion und anderen Zuständen, die zur Flüssigkeitsretention prädisponieren, sollte Indometacin deshalb nur mit Vorsicht angewendet werden. Vorsicht ist ebenfalls geboten bei Patienten, die gleichzeitig Diuretika oder ACE-Hemmer einnehmen sowie bei erhöhtem Risiko einer Hypovolämie.

Der mögliche Nutzen und die möglichen Risiken von Indometacin und anderen Behandlungsmöglichkeiten sollten vor dem Entscheid, Indometacin zu verwenden gegeneinander abgewogen werden. Es sollte die kleinste wirksame Dosis während der kürzest möglichen Therapiedauer verabreicht werden.

Da in fortgeschrittenem Alter die Gefahr des Auftretens von Nebenwirkungen generell erhöht zu sein scheint, sollte Indocid-Retard – ebenso wie ähnliche Arzneimittel – bei älteren Patienten mit grösserer Vorsicht angewendet werden.

Bluthochdruck

NSARs, einschliesslich Indometacin können zum neuen Auftreten von Hypertonie oder zur Verschlechterung einer bestehenden Hypertonie führen, was zu einer erhöhten Häufigkeit an kardiovaskulären Ereignissen beitragen kann. Patienten, die Thiazide oder Schleifendiuretika einnehmen, können bei gleichzeitiger Einnahme von NSARs vermindert auf diese Therapien ansprechen. NSARs, einschliesslich Indometacin, sollten bei Patienten mit Hypertonie mit Vorsicht verwendet werden. Hypertonie sollte zu Beginn und während einer Therapie mit NSARs engmaschig kontrolliert werden.

Herzinsuffizienz, Wassereinlagerung, Ödeme

Herzinsuffizienz, Wassereinlagerung und periphere Ödeme wurden bei einigen Patienten beobachtet, die Indometacin einnahmen. Deshalb sollte Indocid-Retard, wie auch andere entzündungshemmende Arzneimittel, bei Patienten mit kardialen Funktionsstörungen, Bluthochdruck oder anderen für Wassereinlagerung prädisponierenden Faktoren mit Vorsicht angewendet werden.

Gastrointestinaltrakt

Da bisweilen schwere gastrointestinale Reaktionen auftreten können, sind bei jedem Patienten angesichts derartiger Symptome die Risiken einer Fortsetzung der Therapie mit Indometacin gegen den möglichen Nutzen abzuwägen.

Es wurden einzelne oder mehrfache Ulzerationen einschliesslich Perforationen und Blutungen der Speiseröhre, des Magens, Zwölffingerdarms oder Dick- oder Dünndarms unter der Behandlung von Indometacin gemeldet. Diese Ereignisse können jederzeit während der Behandlung und ohne Warnsymptome auftreten. In einigen Fällen wurden Todesfälle gemeldet. Selten wurden Ulzerationen mit Stenosen und Obstruktion in Verbindung gebracht.

Es sind gastrointestinale Blutungen ohne offensichtliche Ulcusbildung und Perforation von bereits existierenden Sigmoidläsionen (Divertikel, Karzinom, etc.) vorgekommen.

Die gastrointestinalen Nebenerscheinungen lassen sich oft verringern, wenn man die oralen Darreichungsformen nach den Mahlzeiten, mit Milch oder mit Antazida gibt.

Nierenfunktion

Wie auch bei anderen nichtsteroidalen Antirheumatika wurden akute interstitielle Nephritis mit Hämaturie, Proteinurie und gelegentlichem nephrotischem Syndrom bei Patienten unter Langzeitbehandlung mit Indometacin gemeldet.

Unter Langzeit-Anwendung von NSARs wurden papilläre Nekrosen und andere Nierenschädigungen beobachtet.

Bei Patienten mit verminderter renaler Durchblutung, wo die renalen Prostaglandine eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der renalen Perfusion spielen, kann die Verabreichung eines nichtsteroidalen Antirheumatikums eine Niereninsuffizienz auslösen. Als grösste Risikopatienten für eine derartige Reaktion gelten solche mit Nieren- und Leberfunktionsstörungen, Diabetes mellitus, fortgeschrittenem Alter, extrazellulärem Flüssigkeitsschwund, Herzinsuffizienz, Sepsis oder eine gleichzeitige Einnahme von nephrotoxischen Arzneimitteln. Bei Patienten mit bedeutender Dehydrierung ist bei Behandlungsbeginn mit Indocid-Retard Vorsicht geboten. Vor Beginn der Behandlung sollten die Patienten zuerst rehydriert werden. Vorsicht ist ebenfalls geboten bei Patienten mit vorbestehender Nierenerkrankung. Ein nichtsteroidales Antirheumatikum sollte mit Vorsicht verabreicht werden und die Nierenfunktion sollte bei jedem Patienten mit möglicherweise reduzierter Nierenleistung überwacht werden. Ein Abbruch der Antirheumatika-Therapie bewirkt normalerweise eine Wiederherstellung des Status vor Behandlungsbeginn (spezielle Dosierungsanweisung beachten).

Es wurden Erhöhungen der Kaliumkonzentration im Serum einschliesslich Hyperkaliämie gemeldet, bei einigen Patienten sogar ohne Beeinträchtigung der Nieren. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion wurden diese Effekte einem Hyporenin-Hypoaldosteron-Zustand zugeschrieben (siehe «Interaktionen»). Da Indometacin hauptsächlich durch die Niere ausgeschieden wird, sollten Patienten mit signifikanter Beeinträchtigung der Nierenfunktion eng überwacht werden. Um einer Akkumulation vorzubeugen, sollte eine niedrigere Dosierung verwendet werden.

Aus diesen Gründen wird die Behandlung mit Indocid-Retard bei Patienten mit fortgeschrittener Nierenerkrankung nicht empfohlen. Falls eine Behandlung mit Indocid-Retard durchgeführt werden muss, sollte die Nierenfunktion des Patienten engmaschig kontrolliert werden.

Hautreaktionen

NSARs, einschliesslich Indometacin, können schwerwiegende Hautreaktionen wie exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson Syndrome (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN, Lyell-Syndrom) sowie Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) auslösen, die tödlich sein können (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Das Risiko, dass diese Reaktion auftritt, scheint bei Behandlungsbeginn am grössten zu sein, und in den meisten Fällen setzen diese Reaktionen innerhalb eines Monats nach Therapiebeginn ein. Diese schwerwiegenden Ereignisse können ohne Vorwarnung auftreten. Patienten sollten über die Zeichen und Symptome von schwerwiegenden Hautreaktionen informiert werden. Das Arzneimittel sollte beim ersten Auftreten eines Hautausschlages, Schleimhautveränderungen oder irgend eines anderen Zeichens einer r Überempfindlichkeitsreaktion abgesetzt werden.

Ophthalmologische Effekte

In Einzelfällen wurden Ablagerungen in der Kornea sowie Veränderungen der Retina bzw. Makula unter Langzeittherapie mit Indometacin beobachtet. Beim Auftreten entsprechender Veränderungen wird ein Absetzen der Behandlung empfohlen.

Verschwommenes Sehen kann ein kennzeichnendes Symptom sein; es erfordert eine gründliche ophthalmologische Untersuchung. Da diese Veränderungen auch asymptomatisch sein können, sind bei Patienten unter Langzeittherapie regelmässige ophthalmologische Untersuchungen ratsam.

Zentralnervensystem

Zu Beginn der Behandlung mit Indometacin können Kopfschmerzen, mitunter begleitet von Schwindel oder Benommenheit, auftreten. Obwohl der Schweregrad dieser Reaktionen selten ein Absetzen der Therapie erfordert, sollte die Behandlung mit Indocid-Retard abgebrochen werden, falls die Kopfschmerzen trotz Dosisreduktion andauern. Patienten sind auf diese möglichen Begleiterscheinungen hinzuweisen und dürfen bei deren Auftreten keine Tätigkeiten verrichten, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern (z.B. Kraftfahrzeug lenken, Maschine bedienen).

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit psychischen Störungen, Epilepsie oder Parkinsonismus, da vereinzelt eine Verschlechterung dieser Zustände unter einer Behandlung mit Indometacin eintreten kann.

Infektionen

Wie andere antiphlogistisch, analgetisch und antipyretisch wirkende Pharmaka kann Indocid-Retard die Begleitsymptome von Infektionskrankheiten maskieren. Diese Möglichkeit sollte beachtet werden, um die rechtzeitige adäquate Behandlung einer Infektion zu gewährleisten. Indocid-Retard sollte Patienten mit bestehenden, wenn auch unter Kontrolle gebrachten Infektionen, mit Vorsicht verabreicht werden.

Leberfunktion

Bei Patienten mit Symptomen einer gestörten Leberfunktion oder erhöhten Laborwerten sollte während der weiteren Behandlung sorgfältig auf eine schwerere Beeinträchtigung der Leberfunktion geachtet werden.

Wenn pathologische Lebertests persistieren oder sich verschlechtern, wenn sich klinische Symptome einer Lebererkrankung entwickeln oder wenn systemische Manifestationen auftreten (z.B. Eosinophilie, Hautausschlag usw.), sollte die Behandlung abgebrochen werden.

Thrombozytenaggregation

Wie andere nichtsteroidale Antirheumatika kann Indometacin die Thrombozytenaggregation hemmen. Dieser Effekt ist von kürzerer Dauer als nach Acetylsalicylsäure und ist gewöhnlich innerhalb von 24 Stunden nach Absetzen von Indometacin reversibel.

Bei gesunden Probanden wurde eine Verlängerung der Blutungszeit innerhalb des physiologischen Bereichs durch Indometacin beobachtet. Da diese Wirkung bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen verstärkt sein kann, sollte Indocid-Retard bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden.

Laboruntersuchungen

Über falsch-positive Resultate im Dexamethason Unterdrückungstest (DST) bei mit Indometacin behandelten Patienten wurde berichtet.

Pädiatrie

Die Wirksamkeit und Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen wurde nicht untersucht. Die Anwendung in der Pädiatrie wird somit nicht empfohlen.

Interaktionen

Indometacin kann die Wirkung gewisser Arzneimittel verstärken oder vermindern. Deshalb müssen die Patienten bei gleichzeitiger Anwendung dieser Arzneimittel sorgfältig überwacht werden. Digoxinblutspiegel können durch gleichzeitige Gabe von Indometacin erhöht werden. Bei Kombination mit Penicillinen wird die Penicillin-Elimination verzögert. Die Verabreichung von Indometacin zusammen mit Acetylsalicylsäure oder anderen Salicylaten wird nicht empfohlen, da diese den Indometacin-Serumspiegel erniedrigen.

Andere NSAR

Auf Grund der möglichen Erhöhung der gastrointestinalen Toxizität und in Anbetracht keiner oder geringfügiger Erhöhung der Wirkung, wird eine gleichzeitige Gabe von Indometacin mit anderen NSAR nicht empfohlen.

Antikoagulantien

Indometacin beeinflusst eine durch Antikoagulantien bei Kranken und Gesunden bewirkte Hypoprothrombinämie nicht. Trotzdem sollte, falls Indometacin zusätzlich zu Antikoagulantien gegeben wird, auf mögliche Veränderungen der Prothrombinzeit geachtet werden. In Meldungen nach Markteinführung wurde über Blutungen bei Patienten berichtet, die Antikoagulantien zusammen mit Indometacin erhielten. Vorsicht ist deshalb geboten, falls Indocid-Retard zusammen mit Antikoagulantien verabreicht wird.

Probenecid

Bei gleichzeitiger Einnahme von Indometacin und Probenecid können die Plasmaspiegel von Indometacin erhöht werden.

Methotrexat

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Indometacin und Methotrexat ist Vorsicht geboten. Es wurde berichtet, dass Indometacin die tubuläre Sekretion von Methotrexat reduziert und die Toxizität potenziert.

Cyclosporin

Gleichzeitige Verabreichung nichtsteroidaler Antirheumatika mit Cyclosporin kann zu einer Erhöhung der durch Cyclosporin induzierten Toxizität führen, wahrscheinlich aufgrund verminderter renaler Prostacyclin-Synthese. Nichtsteroidale Antirheumatika sollten mit Vorsicht bei Patienten unter Cyclosporin eingesetzt werden und die Nierenfunktion sollte sorgfältig überwacht werden.

Lithium

Indometacin führt zu einer klinisch relevanten Erhöhung des Serum-Lithium-Spiegels und zu einer Verminderung der renalen Lithium-Clearance. Dieser Effekt wird auf die Prostaglandinsynthesehemmung zurückgeführt. Werden Indometacin und Lithium gleichzeitig verabreicht, sollte die Lithium-Konzentration im Serum häufiger bestimmt werden.

Diuretika

Die Gabe von Indometacin kann in Einzelfällen die diuretische, natriumausscheidende und blutdrucksenkende Wirkung von Schleifendiuretika, kaliumsparenden Diuretika und von Thiaziden reduzieren.

Indometacin hemmt sowohl die basale wie auch die durch Furosemid, Salz oder Flüssigkeitsverlust induzierte Plasma-Renin-Aktivität. Dies sollte berücksichtigt werden, wenn bei Patienten mit Hypertonie die Plasma-Renin-Aktivität bestimmt wird.

Indometacin und kaliumsparende Diuretika können beide eine Erhöhung des Serumkaliumspiegels bewirken. Die mögliche Wirkung von Indometacin und kaliumsparender Diuretika auf die Kaliumkinetik und die Nierenfunktion sollte bei gleichzeitiger Verabreichung dieser Substanzen berücksichtigt werden. Indometacin und Triamteren sollten nicht gleichzeitig verabreicht werden.

Digoxin

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Indometacin mit Digoxin wurde über eine erhöhte Serumkonzentration und eine verlängerte Halbwertszeit von Digoxin berichtet. Daher sollte bei gleichzeitiger Verabreichung der Digoxin-Spiegel sorgfältig überwacht werden.

Antihypertensiva

Gleichzeitige Verabreichung von Indometacin mit gewissen Antihypertensiva hat zu einer akuten Abschwächung der hypotensiven Wirkung derselben geführt, was zumindest teilweise auf eine durch Indocid-Retard induzierte Verminderung der Prostaglandinsynthese zurückzuführen ist. Indocid-Retard sollte deshalb mit Vorsicht an Patienten verschrieben werden, welche mit folgenden Antihypertensiva behandelt werden: Alphablocker, ACE-Hemmer, Betablocker, Diuretika (siehe oben), Hydralazin oder Losartan (ein Angiotension II Antagonist). Bei einigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann die gleichzeitige Verabreichung eines NSAR und einem ACE Inhibitor oder A-II-Antagonisten zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion, inklusive eines möglichen akuten Nierenversagens, führen. Dieses ist jedoch normalerweise reversibel.

Phenylpropanolamine (Appetitzügler)

Es wurde über hypertensive Krisen nach oraler Einnahme von Phenylpropanolamin berichtet. Selten wurde diese Nebenwirkung auch bei gleichzeitiger Einnahme von Indometacin beobachtet, was möglicherweise auf eine verminderte Prostaglandinsynthese zurückzuführen ist. Daher sollte Indocid-Retard nur mit Vorsicht gleichzeitig mit Phenylpropanolamin verabreicht werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

Eine Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryofetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschliesslich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten. Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte Indometacin nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Indometacin von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaftstrimesters angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.

Oligohydramnion / neonatale Niereninsuffizienz / Verengung des Ductus arteriosus: Die Einnahme von NSARs, in der 20. SSW oder später kann zu fetalen Nierenfunktionsstörungen führen, die Olygohydramnion und, in bestimmten Fällen, neonatale Niereninsuffizienz verursachen können. Diese unerwünschten Wirkungen treten im Durchschnitt nach Tagen bis Wochen der Behandlung auf, obwohl in seltenen Fällen bereits 48 Stunden nach Beginn der NSAR-Behandlung über Oligohydramnion berichtet wurde. Oligohydramnion ist oft, aber nicht immer, mit Absetzen der Behandlung reversibel. Zu den Komplikationen eines verlängerten Oligohydramnion können z. B. Kontrakturen der Gliedmassen und eine verzögerte Lungenreifung gehören. Nach der Markteinführung waren in einigen Fällen von eingeschränkter neonataler Nierenfunktion invasive Verfahren wie Austauschtransfusion oder Dialyse erforderlich.

Darüber hinaus wurde über eine Verengung des Ductus arteriosus nach der Behandlung im zweiten Trimester berichtet, welche sich in den meisten Fällen nach Absetzen der Behandlung wieder auflöste.

Erwägen Sie eine Ultraschallüberwachung des Fruchtwassers und des Fötusherzens, wenn die Behandlung mit Indocid-Retard länger als 48 Stunden dauert. Setzen Sie Indocid-Retard ab, wenn ein Oligohydramnion oder eine Verengung des Ductus arteriosus auftritt, und führen Sie eine Nachuntersuchung gemäss der klinischen Praxis durch.

Während des dritten Schwangerschaftstrimesters ist Indometacin kontraindiziert.

Alle Prostaglandinsynthesehemmer können:

den Fetus folgenden Risiken aussetzen:

– kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie);

– Nierenfunktionsstörungen, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose fortschreiten.

Mutter und Kind folgenden Risiken aussetzen:

– mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenaggregationshemmender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann;

– Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges.

Fertilität

Die Anwendung von Indometacin kann die weibliche Fertilität beeinträchtigen und wird daher bei Frauen, die schwanger werden möchten nicht empfohlen. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben schwanger zu werden oder bei denen Untersuchungen zur Infertilität durchgeführt werden, sollte das Absetzen von Indometacin in Betracht gezogen werden.

Stillzeit

NSAR treten in die Muttermilch über. Vorsichtshalber soll Indometacin deshalb von stillenden Frauen nicht eingenommen werden. Ist die Behandlung unerlässlich, ist der Säugling auf Flaschennahrung umzustellen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Aufgrund möglicher Nebenwirkungen (z.B. Schwindel, Somnolenz oder anderer zentralnervöser Störungen, Tinnitus) sollten Patienten unter der Behandlung mit Indocid-Retard das Lenken eines Fahrzeuges, das Bedienen von Maschinen oder andere gefährliche Handlungen, die Wachsamkeit erfordern, unterlassen.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:

„sehr häufig“ (≥1/10)

„häufig“ (≥1/100, <1/10),

„gelegentlich“ (≥1/1‘000, <1/100)

„selten“ (≥1/10‘000, <1/1‘000)

„sehr selten“ (<1/10‘000)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich: Leukopenie, Petechien oder Ekchymosen, Purpura, aplastische und hämolytische Anämie, Thrombopenie und disseminierte intravasale Koagulation.

Selten: Agranulozytosen und Knochenmarkdepression, jedoch konnte ein sicherer Kausalzusammenhang mit der Einnahme von Indometacin nicht nachgewiesen werden. Als Folge einer offensichtlichen oder okkulten gastrointestinalen Blutung kann sich bei manchen Patienten eine Anämie manifestieren. Regelmässige Blutbildkontrollen werden daher empfohlen.

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: allergische Reaktionen wie Pruritus, Urtikaria, Angiitis, Erythema nodosum, Exantheme, Dermatitis exfoliativa, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, toxische epidermale Nekrolyse, Haarausfall und akute Atembeschwerden, schnellen schockartigen Blutdruckabfall, akute Anaphylaxie, angioneurotisches Ödem, plötzliche Atemnot, Asthma und Lungenödem.

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Kopfschmerzen (ca. 12%), Benommenheit (ca. 10%).

Häufig: Schwindel, Somnolenz, Depression und Müdigkeit (inklusive Unwohlsein und Apathie).

Gelegentlich: Verwirrtheitszustände, Unruhe, vorübergehender Bewusstseinsschwund, Somnolenz, Konvulsionen, Koma, periphere Neuropathie, Muskelschwäche, unwillkürliche Muskelzuckungen, Schlaflosigkeit, psychische Störungen wie z.B. Entpersönlichung, psychotische Zustände und selten Parästhesien, Dysarthrie sowie Verschlechterung von Epilepsien und Parkinsonismus.

Augenerkrankungen

Selten: verschwommenes Sehen, Diplopie und orbitale und periorbitale Schmerzen.

Sehr selten: Ablagerungen in der Kornea sowie Veränderungen der Retina bzw. Makula wurden bei Patienten mit chronischer Polyarthritis unter Langzeitbehandlung mit Indometacin beobachtet. Ähnliche Augenveränderungen fanden sich aber auch bei Patienten mit dieser Erkrankung, die nicht mit Indometacin behandelt wurden.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig: Tinnitus.

Gelegentlich: Hörstörungen.

Selten: Taubheit.

Herzerkrankungen

Gelegentlich: Ödeme, Blutdrucksteigerung, Tachykardie, Brustschmerz, Arrhythmie, Herzklopfen, Hypotonie, Herzinsuffizienz.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Übelkeit mit oder ohne Erbrechen (ca. 10%).

Häufig: Oberbauchbeschwerden (inklusive Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit), Diarrhö, Obstipation.

Gelegentlich: Blähungen, Flatulenz. Ulzerationen-einzeln oder multipel des Ösophagus, Magens, Duodenums, Dünn- oder Dickdarms inklusive Perforationen und Blutungen in einigen Fällen mit letalem Ausgang. Gastrointestinale Blutungen ohne nachweisbare Ulkusbildung sowie verstärkte abdominale Schmerzen bei bereits bestehender Colitis ulcerosa. Magen-Darmgeschwüre mit Stenose und Obstruktion oder Strikturen (Diaphragmen). Ulzerierende Stomatitis, Gastritis, Blutung aus dem Colon sigmoideum - okkult oder aus einem Divertikel sowie Perforation eines bereits bestehenden Prozesses im Sigmoid (Divertikel, Karzinom).

Einzelfälle: Colitis ulcerosa und lIeitis regionalis, Pankreatitis.

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: Hepatitis und Gelbsucht, wobei einige Fälle letal verliefen.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Nicht bekannt: Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS).

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten: Proteinurie, nephrotisches Syndrom, interstitielle Nephritis und Niereninsuffizienz inklusive Nierenversagen, Erhöhung des Serumharnstoffes, Hämaturie.

Allgemein Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Selten: vaginale Blutungen, Hyperglykämie und Glukosurie, Hyperkaliämie, Wallungen und Schwitzen, Nasenbluten, Brustveränderungen, z.B. Schwellungen und Überempfindlichkeit oder Gynäkomastie.

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Bei Überdosierung können folgende Symptome beobachtet werden:

Übelkeit, Erbrechen, intensive Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, Desorientierung oder Lethargie. Es ist auch über Parästhesien, Taubheitsgefühl und Konvulsionen berichtet worden.

Die Behandlung ist symptomatisch und unterstützend.

Falls die Einnahme kürzlich erfolgte, sollte der Magen so schnell wie möglich geleert werden. Falls Erbrechen nicht spontan auftritt, sollte der Patient mit Ipecacsyrup zum Erbrechen gebracht werden. Falls der Patient nicht fähig ist zum Erbrechen, sollte eine Magenspülung durchgeführt werden. Ist der Magen einmal geleert, können 25 oder 50 mg Aktivkohle gegeben werden. Je nach Zustand des Patienten, kann intensive medizinische Beobachtung und Pflege notwendig sein. Der Patient sollte für mehrere Tage überwacht werden, da gastrointestinale Ulzeration und Hämorrhagie als unerwünschte Wirkung auf lndometacin beobachtet worden sind. Der Einsatz von Antazida kann hilfreich sein.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

M01AB01

Wirkungsmechanismus

Indocid-Retard (lndometacin) ist ein hochwirksames nichtsteroidales Antiphlogistikum mit ausgeprägten analgetischen und antipyretischen Eigenschaften.

Indometacin ist ein potenter Inhibitor der Prostaglandinsynthese in vitro. Konzentrationen, die unter der Therapie erreicht werden, haben auch in vivo nachweislich eine Wirkung.

lndometacin lindert die Symptome; die Progredienz des Grundleidens wird jedoch nicht beeinflusst.

Pharmakodynamik

Keine Angaben.

Klinische Wirksamkeit

Keine Angaben.

Pharmakokinetik

Absorption

Keine Angaben.

Resorption

Der Wirkstoff Indometacin wird bei Erwachsenen nach oraler Gabe vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die systemische Bioverfügbarkeit liegt bei 100%. Indocid-Retard Kapseln setzen 25 mg sofort frei und die restlichen 50 mg über 12 Stunden (90% der Dosis sind nach 12 Stunden resorbiert).

Die initialen Plasmaspiegel der 75 mg-Retardform sind mit denen nach Einnahme einer Einzeldosis von 25 mg einer schnellfreisetzenden Form vergleichbar. Maximale Plasmakonzentrationen nach Einnahme einer Einzeldosis von 25 mg einer schnellfreisetzenden Form werden nach 2 Stunden erreicht und liegen bei 1–2 mcg/ml.

Gemessen über einen Zeitraum von 24 Stunden ist der zeitliche Verlauf der Resorption sowie die kumulierte Indometacin-Menge einer einzelnen Retard-Kapsel vergleichbar jenen nach 3 Dosen zu 25 mg einer schnellfreisetzenden Form, eingenommen in Intervallen von 4–6 Stunden. Die terminale Plasma-Halbwertszeit ist sehr variabel und liegt bei Erwachsenen zwischen 2,6 und 11,2 Stunden.

Distribution

Im Bereich der therapeutischen Plasmakonzentrationen ist etwa 90% des Indometacin an Plasmaprotein gebunden.

Metabolismus

Indometacin tritt im Plasma unverändert und als desmethylierter, desbenzoylierter und desmethylierter-desbenzoylierter Metabolit, alle in unkonjugierter Form, auf.

Elimination

Indometacin wird über die Niere, z.T. metabolisiert, und über die Galle ausgeschieden. Indometacin unterliegt einem bedeutenden enterohepatischen Kreislauf. Etwa 60% der oral zugeführten Dosis wird im Urin unverändert oder als Metabolit (26% als Indometacin und dessen Glukuronid), und 33% in den Faeces (1,5% als unverändertes Indometacin) ausgeschieden.

Präklinische Daten

Mutagenität

In-vitro und in-vivo Untersuchungen zur Mutagenität ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung von Indometacin.

Kanzerogenität

In Langzeitstudien an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Indometacin gefunden.

Reproduktionstoxizität

Das embryotoxische Potential von Indometacin wurde an Ratte und Maus untersucht: Fruchttod und Wachstumsretardierung traten bei Dosen im maternal-toxischen Bereich auf. Missbildungen wurden nicht beobachtet. Tragzeit und Dauer des Geburtsvorganges wurden durch Indometacin verlängert. Eine nachteilige Wirkung auf die Fertilität wurde nicht festgestellt.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden

Falsch-negative Resultate beim Dexamethason-Hemmtest sind bei Patienten, die mit Indocid-Retard behandelt wurden, beobachtet worden. Deshalb sollten Resultate dieses Testes bei solchen Patienten mit Vorsicht interpretiert werden.

Labortests

Signifikante Erhöhungen (3× der obere Normwert) der SGPT und SGOT sind in kontrollierten klinischen Studien bei weniger als 1% aller Patienten aufgetreten, an welche nichtsteroidale Antirheumatika verabreicht worden sind.

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise

Indocid-Retard Retard-Kapseln sind in der Originalpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt und bei Raumtemperatur (15–25 °C) aufzubewahren.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

40454 (Swissmedic).

Packungen

INDOCID retard ret kaps 75 mg 20 stk, EFP 4.74, PP 14.40 [B, SL, SB 10%]

7 680404 540123

Zulassungsinhaberin

Future Health Pharma GmbH, 8620 Wetzikon

Stand der Information

September 2024

SAPP: Schwangere

ATC-Code: M01AB01
Wirkstoff: Indometacin
Hauptindikation: Frühgeburtsbestrebungen
Indikation: Tokolyse

ApplikationsartTMD Trim 1TMD Trim 2TMD Trim 3

peroral

nicht anwenden

keine Angaben

keine Angaben