Arbid® N, Schlucktropfen
Verfora SA
Zusammensetzung

Wirkstoffe

Chlorphenamini maleas.

Hilfsstoffe

Saccharose 400 mg, Zitronensäure-Monohydrat, Natriummethyl(4-hydroxybenzoat) (E 219) 0,6 mg, Natriumpropyl(4-hydroxybenzoat) (E 217) 0,2 mg, Orangenaroma, gereinigtes Wasser.

Arbid N, Schlucktropfen, enthalten höchstens 0,16 mg Natrium pro Gramm (20 Tropfen).

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 g (20 Tropfen) Schlucktropfen enthalten: Chlorphenamini maleas 2 mg.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Entzündliche und allergische Erkrankungen der oberen Atemwege wie Schnupfen, Heuschnupfen, chronisches Nasenrinnen, vasomotorische bzw. allergische Rhinitis, Rhinopharyngitis, allergische Sinusitis. Als Adjuvans bei Grippe und Erkältungen.

Zur symptomatischen Behandlung von allergischen Zuständen wie Urtikaria und Konjunktivitis.

Dosierung/Anwendung

Kinder von 3–5 Jahren: 10 Tropfen 4–6× täglich.

Kinder von 6–12 Jahren: 20 Tropfen 4–6× täglich.

Erwachsene: 40 Tropfen 4–6× täglich.

Kontraindikationen

Nicht bei Kindern unter 3 Jahren anwenden. Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung. Paragruppenallergie aufgrund des Konservierungsmittels. Risiko eines Engwinkelglaukoms; Risiko einer Harnretention bei urethro-prostatischen Beschwerden; gleichzeitige Behandlung mit einem MAO-Hemmer und bis zu 2 Wochen danach. Letztes Schwangerschaftstrimester, Stillzeit.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Relative Kontraindikationen

Aufgrund der therapeutischen Breite von Chlorphenamin, die beim Kind deutlich enger ist als beim Erwachsenen (siehe «Überdosierung»), ist bei der Behandlung von Kindern besondere Vorsicht geboten.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Beim Auftreten allergischer Reaktionen ist die Behandlung sofort zu unterbrechen und ein Arzt zu informieren.

Arbid N, Schlucktropfen enthält Saccharose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose/Galactose-Intoleranz, einer Glucose-Galactose-Malabsorption oder einer Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 1g (20 Tropfen), d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Interaktionen

Atropin und andere atropinähnliche Substanzen (Antidepressiva wie Imipramin, anticholinerge Parkinson-Therapeutika, atropinähnliche Spasmolytika, Disopyramid, Phenothiazin-Neuroleptika): Addition der unerwünschten Atropin-Wirkungen wie Harnretention, Obstipation, Mundtrockenheit. MAO-Hemmer: Risiko einer hypertensiven Krise. Phenytoin: Möglichkeit einer Blutdruckerhöhung. Die Wirkung von Procarbazin kann verstärkt, diejenige von Betahistin und der Kortikosteroide abgeschwächt werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Die Unschädlichkeit von Chlorphenamin während der ersten beiden Schwangerschaftstrimester ist nicht erwiesen. Im letzten Schwangerschaftstrimester und während der Stillzeit birgt dieses Präparat das Risiko schwerer unerwünschter Wirkungen, wie z.B. Krämpfe beim Fötus und beim Neugeborenen. Folglich ist Arbid N in diesem Stadium der Schwangerschaft sowie während der Stillzeit kontraindiziert.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Das Reaktionsvermögen kann eingeschränkt und somit die Fähigkeit zum Lenken von Motorfahrzeugen oder Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (<1/10, ≥1/100), «gelegentlich» (<1/100, ≥1/1000), «selten» (<1/1000, ≥1/10'000), «sehr selten» (<1/10'000):

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Veränderungen des Blutbildes.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: allergische Reaktionen (siehe «Kontraindikationen»).

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Somnolenz, Herabsetzung des Reaktionsvermögens (siehe «Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen»).

Gelegentlich: Agitation (insbesondere beim Säugling und beim Kleinkind), Nervosität, Schlaflosigkeit (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Augenerkrankungen

Gelegentlich: Akkomodationsstörungen, Auslösung eines Glaukoms.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich: Obstipation, Mundtrockenheit.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Einzelfälle: Rash.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Vereinzelt: Knochenmarkdepression.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: Miktionsstörungen.

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Bei einer akuten Überdosierung werden die oben aufgelisteten unerwünschten Wirkungen verstärkt und die unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» beschriebenen Risiken erhöht. Die toxischen Effekte zeigen sich zwischen 30 Minuten und Stunden nach der Dosisabsorption und können mehrere Tage andauern: Erregung (besonders beim Kind), Depression des zentralen Nervensystems (besonders bei Erwachsenen), Muskelverspannungen, Krampfanfälle, Hyperthermie, Hypotension, kardiovaskulärer Kollaps, Lähmung des Atemzentrums und Koma.

Kinder reagieren bei einer Chlorphenamin-Überdosierung besonders empfindlich.

Eine symptomatische Behandlung und Erhaltungstherapie sind angezeigt, einschliesslich künstlicher Beatmung und Spasmolytika, falls nötig.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

R06AB04

Wirkungsmechanismus

Antihistaminikum.

Pharmakodynamik

Chlorphenamin ist ein H1-Antihistaminikum.

Klinische Wirksamkeit

Es liegen keine spezifischen klinischen Daten vor.

Pharmakokinetik

Absorption

Chlorphenamin wird nach oraler Verabreichung durch die gastrointestinale Schleimhaut und in der Leber (First-Pass-Effekt) gut resorbiert.

Distribution

Chlorphenamin erscheint nach 30 bis 60 min. im Plasma, wobei die maximale Plasmakonzentration nach 2 bis 6 Std. erreicht wird. Es geht in den Speichel über.

Metabolismus

Chlorphenamin wird während seiner Resorption durch die gastrointestinale Schleimhaut und in der Leber (First-Pass-Effekt) metabolisiert.

Elimination

Die Ausscheidung von Chlorphenamin erfolgt hauptsächlich über die Nieren.

Präklinische Daten

Es sind keine für die Anwendung relevanten Präparate-spezifischen Daten bekannt.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden

Nicht bekannt.

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise

Bei Raumtemperatur (15-25 °C) in der Originalpackung und ausser Reichweite von Kindern lagern.

Hinweise für die Handhabung

Die Tropfflaschen von Arbid N sind mit einem kindergesicherten Verschluss versehen.

Zulassungsnummer

58373 (Swissmedic).

Packungen

ARBID n tropfen fl 30 ml [D]

7 680583 730018

Zulassungsinhaberin

VERFORA SA, 1752 Villars-sur-Glâne.

Stand der Information

Dezember 2020.

SAPP: Schwangere

ATC-Code: R06AB04
Wirkstoff: Chlorphenamin
Hauptindikation: Allergische Reaktionen und Erkrankungen

ApplikationsartTMD Trim 1TMD Trim 2TMD Trim 3Bemerkungen

peroral

keine Angaben

keine Angaben

keine Angaben

gemäss Fachinformation