Wichtige Hinweise zu Opioiden:

·Arzneimittelabhängigkeit und Missbrauchspotenzial: Unter der wiederholten Anwendung von Opioiden kann sich eine Toleranzentwicklung und physische und/oder psychische Abhängigkeit entwickeln.

·Atemdepression: Bei der Anwendung von Opioiden besteht ein Risiko für eine klinisch relevante Atemdepression.

·Gleichzeitige Anwendung mit zentral dämpfenden Substanzen: Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden mit Benzodiazepinen oder anderen zentral dämpfenden Substanzen kann zu starker Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen.

·Versehentliche Exposition: Die versehentliche Anwendung von Palladon Inject, insbesondere bei Kindern, kann zu einer tödlichen Überdosierung führen.

·Neonatales Opioidentzugssyndrom: Die längere Anwendung von Palladon Inject in der Schwangerschaft kann zu einem neonatalen Opioidentzugssyndron führen, das potenziell lebensbedrohlich ist.

Für weitere Informationen konsultieren Sie «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».

PALLADON® INJECT
Mundipharma Medical Company
Zusammensetzung

Wirkstoffe

Hydromorphonhydrochlorid.

Hilfsstoffe

Palladon Inject 2 mg: Natriumcitrat-Dihydrat, Citronensäure, Natriumchlorid, Salzsäure (zur pH-Wert-Einstellung), Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung), Wasser für Injektionszwecke. Der Gesamtgehalt an Natrium beträgt ca. 3,5 mg pro ml Injektions-/Infusionslösung.

Palladon Inject 10 mg: Natriumcitrat-Dihydrat, Citronensäure, Natriumchlorid, Salzsäure (zur pH-Wert-Einstellung), Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung), Wasser für Injektionszwecke. Der Gesamtgehalt an Natrium beträgt ca. 3,0 mg pro ml Injektions-/Infusionslösung.

Palladon Inject 20 mg: Natriumcitrat-Dihydrat, Citronensäure, Natriumchlorid, Salzsäure (zur pH-Wert-Einstellung), Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung), Wasser für Injektionszwecke. Der Gesamtgehalt an Natrium beträgt ca. 2,5 mg pro ml Injektions-/Infusionslösung.

Palladon Inject 50 mg: Natriumcitrat-Dihydrat, Citronensäure, Natriumchlorid, Salzsäure (zur pH-Wert-Einstellung), Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung), Wasser für Injektionszwecke. Der Gesamtgehalt an Natrium beträgt ca. 1,0 mg pro ml Injektions-/Infusionslösung.

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Injektions-/Infusionslösung.

Palladon Inject 2 mg: 1 Ampulle enthält 2,00 mg Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend 1,77 mg Hydromorphon) in 1 ml Injektions-/Infusionslösung (klare, farblose bis gelbliche Lösung).

Palladon Inject 10 mg: 1 Ampulle enthält 10,00 mg Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend 8,87 mg Hydromorphon) in 1 ml Injektions-/Infusionslösung (klare, farblose bis gelbliche Lösung).

Palladon Inject 20 mg: 1 Ampulle enthält 20,00 mg Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend 17,73 mg Hydromorphon) in 1 ml Injektions-/Infusionslösung (klare, farblose bis gelbliche Lösung).

Palladon Inject 50 mg: 1 Ampulle enthält 50,00 mg Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend 44,33 mg Hydromorphon) in 1 ml Injektions-/Infusionslösung (klare, farblose bis gelbliche Lösung).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Mittelstarke bis starke Schmerzen bzw. bei ungenügender Wirksamkeit nicht-opioider Analgetika und/oder schwacher Opioide.

Dosierung/Anwendung

Behandlungsziele und Unterbrechung der Behandlung

Vor Beginn der Behandlung mit Palladon Inject sollte in Übereinstimmung mit den Leitlinien für die Schmerzbehandlung mit dem Patienten eine Behandlungsstrategie vereinbart werden, die die Behandlungsdauer und die Behandlungsziele umfasst. Während der Behandlung sollte ein regelmässiger Kontakt zwischen Arzt und Patient bestehen, um die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Behandlung zu beurteilen, ein Absetzen des Arzneimittels in Erwägung zu ziehen und gegebenenfalls die Dosierung anzupassen. Wenn ein Patient die Behandlung mit Palladon Inject nicht länger benötigt, kann es ratsam sein, die Dosis schrittweise zu reduzieren, um Entzugserscheinungen zu vermeiden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei unzureichender Schmerzkontrolle sollte die Möglichkeit einer Gewöhnung (Toleranz) und eines Fortschreitens der Grunderkrankung in Betracht gezogen werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Übliche Dosierung

Die Dosierung ist stufenweise an die Schmerzintensität und an die individuelle Empfindlichkeit des Patienten anzupassen.

Die korrekte Dosierung für einen Patienten ist die, welche genügt, um den Schmerz ohne oder mit erträglichen unerwünschten Wirkungen zu kontrollieren.

Bei akuten Schmerzen nach chirurgischen Eingriffen sollte die Dosierung in Anlehnung an vorherige Erfahrungen ausreichend hoch gewählt werden, damit der Patient nicht unnötig lange auf eine Schmerzlinderung warten muss.

Eine schrittweise und rechtzeitige Erhöhung der Dosis kann notwendig werden, wenn die Schmerzlinderung unzureichend ist oder die Schmerzstärke zunimmt.

Wenn Zeichen einer Überdosierung auftreten, z.B. Sedierung, sollte die Dosis verringert werden (siehe «Überdosierung»).

Es gelten folgende allgemeine Dosierungsempfehlungen für Erwachsene und Kinder ab 12 Monaten:

Nicht-Opioid-gewöhnte (opioidnaive) Patienten

Alter

Bolus

Infusion

Erwachsene und Jugendliche (> 12 Jahre) mit einem Körpergewicht ≥50 kg:

Subkutane Anwendung (s.c.)

1-2 mg alle 3-4 Stunden

0,15-0,45 mg/Stunde bzw. 0,004 mg/kg KG/Stunde

Intravenöse Anwendung (i.v.)

1-1,5 mg alle 3-4 Stunden, langsam über mindestens 2–3 Minuten spritzen

0,15-0,45 mg/Stunde bzw. 0,004 mg/kg KG/Stunde

PCA (i.v.)

0,2 mg Bolusdosis bei einem Sperrintervall von 5-10 Minuten

PCA (s.c.)

0,2 mg Bolusdosis bei einem Sperrintervall von 10-15 Minuten

Kinder (≥12 Monate bis 12 Jahre) und Erwachsene und Jugendliche (> 12 Jahre) mit einem Körpergewicht < 50 kg:

s.c.

0,015 mg/kg KG alle 3-4 Stunden

0,005 mg/kg KG/Stunde

i.v.

0,015 mg/kg KG alle 3-4 Stunden

0,005 mg/kg KG/Stunde

Patienten, welche bereits mit einem anderen Opioid vorbehandelt sind

Patienten sollten nach erfolgter Einstellung auf wirksame Dosen (Titration) eines anderen Opioids nicht ohne ärztliche Beurteilung und sorgfältige bedarfsorientierte Neueinstellung auf Palladon Inject umgestellt werden. Andernfalls ist eine kontinuierliche, analgetische Wirkung nicht gewährleistet.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Bei Patienten mit mässig bis stark eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh Score 7-15) sollte die Dosis reduziert und mit besonderer Vorsicht auftitriert werden (siehe «Pharmakokinetik»).

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininclearance < 30 ml/min) sollte die Dosis reduziert und mit besonderer Vorsicht auftitriert werden (siehe «Pharmakokinetik»).

Ältere Patienten

Wie bei jüngeren Erwachsenen ist die Dosierung an die Schmerzintensität und an die individuelle Empfindlichkeit des Patienten anzupassen (siehe «Pharmakokinetik»).

Kinder unter 12 Monaten

Palladon Inject wird für die Anwendung bei Kindern unter 12 Monaten nicht empfohlen, da für diese Altersgruppe keine ausreichend dokumentierten Erfahrungen vorliegen.

Art der Anwendung

Palladon Inject ist zur subkutanen oder intravenösen Injektion oder Infusion bzw. zur patientengesteuerten intravenösen Anwendung (patient-controlled analgesia; PCA) bestimmt.

Bei der patientenkontrollierten Analgesie (PCA) kann sich der Patient über eine programmierbare Infusionspumpe kleine zusätzliche Dosen von z.B. Opioiden in kurzen definierten Abständen verabreichen, um ein Gleichgewicht zwischen Schmerzlinderung und unerwünschte Wirkungen zu finden. Die PCA-Technik wird in der klinischen Praxis seit einigen Jahren verwendet, um z.B. Opioide intravenös, subkutan oder epidural zu verabreichen.

Falls nötig, kann Palladon Inject mit den folgenden Infusions-/Injektionslösungen verdünnt werden: 0,9%ige Kochsalzlösung, 5%ige Glukoselösung oder Wasser für Injektionszwecke (siehe auch «Sonstige Hinweise»).

Kontraindikationen

– Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff und/oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung,

– schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie,

– schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung,

– schweres Bronchialasthma,

– akutes Abdomen,

– paralytischer Ileus.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Palladon Inject:

– bei älteren oder geschwächten Patienten,

– bei schwerem Cor pulmonale, Atemdepression,

– bei Schlafapnoe,

– bei gleichzeitiger Einnahme von zentral dämpfend wirkenden Substanzen (siehe «Interaktionen»),

– bei gleichzeitiger Einnahme von Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) (siehe «Interaktionen»),

– bei Toleranzentwicklung, physischer Abhängigkeit und Entzugssymptomen,

– bei psychischer Abhängigkeit (Arzneimittelsucht), anamnestischem Alkohol-, Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch,

– bei Kopfverletzungen (wegen des Risikos eines erhöhten Hirndrucks), intrakraniellen Verletzungen, Bewusstseinsstörungen unklarer Ursache,

– bei Hypothyreose, Myxödem,

– bei Addisonscher Krankheit (Nebennierenrindeninsuffizienz),

– bei Intoxikationspsychose, Alkoholismus, Delirium tremens,

– bei Cholelithiasis oder sonstiger akuter biliärer Erkrankung,

– bei Pankreatitis,

– bei mässig bis stark eingeschränkter Leberfunktion,

– bei stark eingeschränkter Nierenfunktion,

– bei obstruktiver oder entzündlicher Darmerkrankung,

– bei Prostatahyperplasie mit Restharnbildung,

– bei Hypotonie bei Hypovolämie, vorbestehenden Herzkreislauferkrankungen,

– bei Epilepsie oder Prädisposition zu Krampfanfällen,

– bei Obstipation,

– in der Stillzeit (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).

Toleranzentwicklung, Arzneimittelabhängigkeit und Missbrauchspotenzial

Unter der wiederholten Anwendung von Opioiden kann sich eine Toleranzentwicklung und physische und/oder psychische Abhängigkeit entwickeln. Nach Anwendung von Opioiden kann eine iatrogene Abhängigkeit auftreten. Palladon Inject kann, wie andere Opioide, missbraucht werden, und alle Patienten, die Opioide erhalten, sind auf Anzeichen von Missbrauch und Sucht zu überwachen. Patienten mit erhöhtem Risiko für Opioid-Missbrauch können dennoch angemessen mit Opioiden behandelt werden, diese Patienten müssen jedoch zusätzlich auf Anzeichen von Falschanwendung, Missbrauch oder Sucht überwacht werden. Die wiederholte Anwendung von Palladon Inject kann zu einer Opioidgebrauchsstörung führen. Missbrauch oder absichtliche Falschanwendung von Palladon Inject kann Überdosierung und/oder Tod zur Folge haben. Das Risiko für die Entwicklung einer Opioidgebrauchsstörung ist erhöht bei Patienten mit Substanzgebrauchsstörungen (einschliesslich Alkoholgebrauchsstörung) in der persönlichen oder familiären (Eltern oder Geschwister) Vorgeschichte, bei Rauchern oder bei Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen (z.B. Major Depression, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen) in der Anamnese. Die Patienten müssen auf Anzeichen eines Suchtverhaltens (drug-seeking behaviour) überwacht werden (z.B. zu frühe Nachfrage nach Folgerezepten). Hierzu gehört auch die Überprüfung von gleichzeitig angewendeten Opioiden und psychoaktiven Arzneimitteln (wie Benzodiazepinen). Bei Patienten mit Anzeichen und Symptomen einer Opioidgebrauchsstörung sollte die Konsultation eines Suchtspezialisten in Betracht gezogen werden.

Atemdepression

Wie bei allen Opioiden besteht ein Risiko für eine klinisch relevante Atemdepression im Zusammenhang mit der Anwendung von Palladon Inject. Eine Atemdepression kann, wenn sie nicht sofort erkannt und behandelt wird, zu Atemstillstand und Tod führen. Die Behandlung einer Atemdepression umfasst je nach klinischem Zustand des Patienten eine engmaschige Beobachtung, unterstützende Massnahmen und die Verabreichung von Opioidantagonisten. Eine schwerwiegende, lebensbedrohliche oder tödliche Atemdepression kann zu jedem Zeitpunkt der Therapie auftreten, das Risiko ist zu Beginn der Therapie oder nach einer Dosiserhöhung am grössten.

Schlafbezogene Atemstörungen

Opioide können schlafbezogene Atemstörungen einschliesslich zentraler Schlafapnoe (ZSA) und schlafbezogener Hypoxämie verursachen. Die Anwendung von Opioiden geht mit einer dosisabhängigen Erhöhung des Risikos für eine zentrale Schlafapnoe einher. Bei Patienten, mit zentraler Schlafapnoe sollte eine Verringerung der Opioid-Gesamtdosis in Betracht gezogen werden.

Gleichzeitige Anwendung mit zentral dämpfenden Substanzen

Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden mit Benzodiazepinen oder anderen zentral dämpfenden Substanzen kann zu starker Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken dürfen Opioide und Benzodiazepine oder andere zentral dämpfende Arzneimittel nur an Patienten, für die keine alternative Behandlungsoption in Frage kommt, begleitend verabreicht werden. Wird entschieden, Palladon Inject begleitend zu Benzodiazepinen oder anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln zu verschreiben, sind die jeweils niedrigste wirksame Dosierung und eine minimale Dauer der gleichzeitigen Anwendung zu wählen. Die Patienten müssen engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden. (siehe «Interaktionen»).

Versehentliche Exposition

Die Patienten und ihre Betreuungspersonen müssen darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass Palladon Inject einen Wirkstoff in einer Menge enthält, die tödlich sein kann, dies gilt besonders für Kinder. Patienten und ihre Betreuungspersonen müssen darauf hingewiesen werden, alle Dosiereinheiten für Kinder unerreichbar aufzubewahren und angebrochene oder nicht verwendete Dosiereinheiten ordnungsgemäss zu entsorgen.

Neonatales Opioidentzugssyndrom

Die längere Anwendung von Palladon Inject in der Schwangerschaft kann zu einem neonatalen Opioidentzugssyndrom führen, das potenziell lebensbedrohlich ist, wenn es nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Die Therapie sollte gemäss Protokollen erfolgen, die von Neonatologie-Experten entwickelt wurden. Ist der Einsatz von Opioiden bei einer Schwangeren über einen längeren Zeitraum notwendig, weisen Sie die Patientin auf das Risiko des neonatalen Opioidentzugssyndroms hin und stellen Sie sicher, dass die geeignete Behandlung gegebenenfalls zur Verfügung steht.

Hyperalgesie

Opioid-induzierte Hyperalgesie (OIH) tritt auf, wenn ein Opioid-Analgetikum paradoxerweise eine Zunahme der Schmerzen oder eine Steigerung der Schmerzempfindlichkeit verursacht. Dieser Zustand unterscheidet sich von der Toleranz, bei der zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Wirkung höhere Opioiddosen erforderlich sind. Zu den Symptomen der OIH gehören unter anderem eine Zunahme der Schmerzen bei Erhöhung der Opioiddosis, eine Abnahme der Schmerzen bei Verringerung der Opioiddosis oder Schmerzen bei normalerweise nicht schmerzhaften Reizen (Allodynie). Wenn bei einem Patienten der Verdacht auf eine OIH besteht, ist eine Verringerung der Opioiddosis oder eine Opioidrotation zu prüfen.

Nebenniereninsuffizienz

Opioide können eine reversible Nebenniereninsuffizienz hervorrufen, die eine Überwachung und Glukokortikoid-Ersatztherapie erfordert. Symptome der Nebenniereninsuffizienz können u.a. Folgendes umfassen: Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, Müdigkeit, Schwäche, Schwindel oder niedrigen Blutdruck.

Verminderte Sexualhormone und erhöhtes Prolaktin

Die Langzeitanwendung von Opioiden kann mit erniedrigten Sexualhormon-Spiegeln und einem erhöhten Prolaktinspiegel verbunden sein. Die Symptome beinhalten verminderte Libido, Impotenz oder Amenorrhoe.

Spasmus des Sphincter Oddi/Pankreatits

Opioide können eine Funktionsstörung und einen Spasmus des Sphincter Oddi verursachen, wodurch der intrabiliäre Druck zunimmt und das Risiko für Gallenwegsymptome und Pankreatitis steigt.

Magen-Darm-Trakt

Bei Auftreten von oder Verdacht auf paralytischen Ileus muss die Gabe von Palladon Inject unverzüglich beendet werden.

Die Anwendung von Palladon Inject präoperativ und während der ersten 12-24 Stunden postoperativ sollte mit Vorsicht erfolgen. In Abhängigkeit von Art und Umfang des chirurgischen Eingriffs, dem gewählten Anästhesieverfahren, der sonstigen Begleitmedikation sowie vom individuellen Zustand des Patienten ist der Zeitpunkt des postoperativen Einsatzes von Palladon Inject nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko im Einzelfall festzulegen.

Patienten, die einer anderen zusätzlichen Schmerztherapie (z.B. Operation, Plexusblockade) unterzogen werden, sollten 4 Stunden vor dem Eingriff kein Palladon Inject mehr erhalten. Falls eine Weiterbehandlung mit Palladon Inject indiziert ist, sollte die Dosierung nach dem Eingriff den neuen Erfordernissen entsprechend angepasst werden.

Art der Anwendung

Umstellung von Patienten betreffend orale Einnahme und parenterale Anwendung von Hydromorphon sollte sich an der Empfindlichkeit des einzelnen Patienten orientieren. Die orale Anfangsdosis sollte nicht überschätzt werden (orale Bioverfügbarkeit siehe «Pharmakokinetik» Absorption). Bei Umstellung der Therapie auf eine andere Darreichungsform und/oder ein anderes Arzneimittel mit gleichem Wirkstoff ist Vorsicht geboten. Der Patient sollte adäquat kontrolliert werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).

Palladon Inject 10 mg, Palladon Inject 20 mg und Palladon Inject 50 mg sind nicht für eine initiale Opioid-Therapie geeignet. Diese höheren Stärken dürfen als Einzeldosis nur bei Patienten angewendet werden, bei denen im Rahmen einer langfristigen Schmerzbehandlung mit dem niedriger dosierten Palladon Inject 2 mg oder anderen vergleichbar starken Schmerzmitteln keine ausreichende Schmerzfreiheit mehr erreicht werden kann. Für das Befüllen des Reservoirs einer Schmerzpumpe können auch 10 mg, 20 mg und 50 mg als Einzeldosis genutzt werden, da hier die Dosissteuerung über die Pumpeneinstellung erfolgt.

Die Anwendung von Palladon Inject kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml Injektions-/Infusionslösung, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Zentralnervensystem (ZNS):

Die gleichzeitige Anwendung anderer, das ZNS beeinflussende Arzneimittel wie andere Opioide, Sedativa, wie Benzodiazepine oder Hypnotika, Allgemeinanästhetika, Phenothiazine, Tranquilizer, Skelettmuskelrelaxantien, sedierende Antihistaminika, Gabapentinoide (Gabapentin und Pregabalin) und Alkohol kann additive dämpfende Effekte ergeben, die zu Atemdepression, Hypotonie, starker Sedierung oder Koma führen und manchmal tödlich verlaufen können (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Ein Serotonin-Syndrom kann auftreten bei gleichzeitiger Verabreichung von Opioiden mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) und serotonergen Wirkstoffen, wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), Serotonin-Norepinephrin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) und trizyklischen Antidepressiva (TCA). Zu den Symptomen eines Serotonin-Syndroms können Änderungen des Bewusstseinszustands, autonome Instabilität, neuromuskuläre Anomalien und/oder gastrointestinale Symptome gehören.

Palladon Inject ist nicht für die gleichzeitige Therapie mit MAO-Hemmern oder innerhalb 14 Tage nach Unterbruch solcher Therapie vorgesehen (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).Eine gleichzeitige Anwendung von Hydromorphon und Anticholinergika bzw. Arzneimitteln mit anticholinerger Wirkung (z.B. trizyklische Antidepressiva, Antihistaminika, Antipsychotika, Muskelrelaxantien, Arzneimittel bei Morbus Parkinson) kann anticholinergische unerwünschte Wirkungen verstärken.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine klinischen Daten zur Anwendung von Palladon Inject in der Schwangerschaft oder unter der Geburt vor. Hydromorphon passiert die Plazenta. Tierstudien mit Hydromorphon haben unerwünschte Effekte auf den Fötus gezeigt (siehe «Präklinische Daten»).

Während der Geburt angewendet, kann Palladon Inject die Uteruskontraktilität einschränken und beim Neugeborenen eine Atemdepression hervorrufen.

Die längere Anwendung von Palladon Inject in der Schwangerschaft kann zu einem neonatalen Opioidentzugssyndrom führen, das potenziell lebensbedrohlich ist, wenn es nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Die Therapie sollte gemäss Protokollen erfolgen, die von Neonatologie-Experten entwickelt wurden. Ist der Einsatz von Opioiden bei einer Schwangeren über einen längeren Zeitraum notwendig, weisen Sie die Patientin auf das Risiko des neonatalen Opioidentzugssyndroms hin und stellen Sie sicher, dass die geeignete Behandlung gegebenenfalls zur Verfügung steht (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Palladon Inject sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Nutzen das mögliche Risiko für den Fötus oder das Neugeborene eindeutig überwiegt.

Stillzeit

Hydromorphon geht in niedrigen Konzentrationen in die Muttermilch über. Palladon Inject sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden.

Fertilität

Klinische Daten zur Fertilität sind nicht verfügbar. In tierexperimentellen Studien zeigte die Behandlung mit Hydromorphon keine Auswirkung auf die Fertilität (siehe «Präklinische Daten»).

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Palladon Inject kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Dies ist insbesondere zu Beginn der Therapie, nach Dosisänderung oder Umstellung auf Palladon Inject sowie beim Zusammenwirken von Hydromorphon mit Alkohol oder anderen zentral dämpfend wirkenden Substanzen zu erwarten. Bei einer stabilen Therapie sind Beschränkungen nicht zwangsläufig erforderlich. Deshalb sollten Patienten mit ihrem behandelnden Arzt besprechen, ob sie Auto fahren oder Maschinen bedienen dürfen.

Unerwünschte Wirkungen

Die Häufigkeiten werden wie folgt definiert: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000), «nicht bekannt» (Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Immunsystems

Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen (einschliesslich oropharyngealer Schwellung), anaphylaktische Reaktionen.

Stoffwechsel und Ernährungsstörungen

Häufig: Appetitabnahme bis Appetitverlust.

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Angst, Verwirrtheit, Schlaflosigkeit.

Gelegentlich: Agitiertheit, Depression, euphorische Stimmung, Halluzinationen, Albträume.

Häufigkeit nicht bekannt: Arzneimittelabhängigkeit, Dysphorie.

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Schwindelgefühl (13%), Schläfrigkeit (26%).

Häufig: Kopfschmerzen.

Gelegentlich: Myoklonus, Parästhesie, Tremor.

Selten: Sedierung, Trägheit.

Häufigkeit nicht bekannt: Konvulsionen (insbesondere bei Personen mit Epilepsie oder Prädisposition zu Krampfanfällen), Dyskinesie, Hyperalgesie.

Augenerkrankungen

Gelegentlich: Sehstörung.

Häufigkeit nicht bekannt: Miosis.

Herzerkrankungen

Selten: Tachykardie.

Häufigkeit nicht bekannt: Bradykardie, Palpitationen.

Gefässerkrankungen

Gelegentlich: Hypotonie.

Häufigkeit nicht bekannt: Gesichtsrötung.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich: Dyspnoe.

Selten: Atemdepression.

Häufigkeit nicht bekannt: Bronchospasmus, Zentrales Schlafapnoe-Syndrom.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Obstipation (25%), Übelkeit (24%).

Häufig: abdominale Schmerzen, Mundtrockenheit, Erbrechen.

Gelegentlich: Diarrhoe, Dysgeusie.

Häufigkeit nicht bekannt: paralytischer Ileus, Dyspepsie, Pankreatitis.

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: Erhöhung leberspezifischer Enzyme.

Häufigkeit nicht bekannt: Spasmus des Sphincter Oddi.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: Pruritus, Hyperhidrosis.

Gelegentlich: Hautausschlag (Rash).

Häufigkeit nicht bekannt: Urtikaria.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: Harnretention.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich: Erektionsstörungen.

Häufigkeit nicht bekannt: verminderte Libido.

Allgemeine Erkrankungen und Reaktionen an der Applikationsstelle

Häufig: Asthenie, Reaktionen an der Injektionsstelle.

Gelegentlich: Arzneimittelentzugssyndrom*, Müdigkeit, Unwohlsein, periphere Ödeme.

Häufigkeit nicht bekannt: Toleranzentwicklung, neonatales Arzneimittelentzugssyndrom, Gewebeirritationen und Verhärtungen an der Injektionsstelle (insbesondere nach wiederholter s.c. Gabe).

* Ein Arzneimittelentzugssyndrom zeigt sich in Symptomen wie Agitiertheit, Angst, Nervosität, Schlaflosigkeit, Hyperkinesie, Tremor und gastrointestinalen Symptomen.

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Gegen Obstipation werden therapiebegleitende, ernährungsbezogene und/oder medikamentöse, prophylaktische Massnahmen (Laxantien) ab Behandlungsbeginn mit Palladon Inject empfohlen. Übelkeit und Erbrechen treten meist nur zu Beginn der Therapie auf und verschwinden nach einigen Tagen spontan. In gewissen Fällen kann die Gabe eines Antiemetikums angezeigt sein.

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Wie bei allen Opioiden ist die Gefahr einer Intoxikation bzw. Überdosierung für Nicht-Gewöhnte hoch.

Anzeichen und Symptome

Akute Symptome umfassen Miosis, Atemdepression, Somnolenz bis Stupor oder Koma. Weitere mögliche Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Hypotonie, Bradykardie, verminderter Muskeltonus, Darmatonie und Aspirationspneumonie. In Fällen schwerer Überdosierung können Atemstillstand, nicht-kardiogenes Lungenödem, Kreislaufversagen und Tod eintreten.

Toxische Leukenzephalopathie wurde bei Überdosierung von Opioiden beobachtet.

Behandlung

Überwachung von Atmung und Bewusstsein, bei klinisch signifikanter Atem- oder ZNS-Depression: künstliche Beatmung, Stabilisieren des Kreislaufs und Gabe von Naloxon.

Dosierung: 0,4-2 mg Naloxon intravenös (Kinder: 0,01 mg/kg Körpergewicht). Falls notwendig 2-3× jeweils nach 2-3 Minuten wiederholen oder als Dauerinfusion verabreichen (siehe entsprechende Fachinformation).

Die Wirkungsdauer von Naloxon ist relativ kurz (Plasmahalbwertszeit: t½ Naloxon = 1-1,5 Stunden, t½ Hydromorphon = 2-4 Stunden). Der Patient ist deshalb auch nach Naloxon-Gabe längerfristig zu überwachen und wiederholte Naloxon-Gaben können notwendig sein.

Naloxon sollte mit Vorsicht bei Personen verwendet werden, die möglicherweise einen Langzeitgebrauch mit Opioiden (Toleranz) aufweisen. Eine abrupte oder vollständige Aufhebung der Opioidwirkung kann zu einem akuten Entzugssyndrom führen. Empfohlen wird eine Initialdosis von 0,04 mg Naloxon.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

N02AA03

Wirkungsmechanismus

Hydromorphon ist ein halbsynthetisches Morphin-Derivat (Opioid).

Hydromorphon ist ein reiner Opiat-Rezeptoren-Agonist mit überwiegender Affinität zu µ-Rezeptoren bei gleichzeitiger geringer Affinität zu κ-Rezeptoren. Über die im ZNS und in der Peripherie liegenden Rezeptoren entfaltet Hydromorphon seine supraspinale und spinale, analgetische und schmerzdistanzierende Wirkung.

Pharmakodynamik

Hydromorphon wirkt stark analgetisch, sowie antitussiv, sedierend, atemdepressiv und hemmend auf die Motilität des Gastrointestinaltraktes. Hydromorphon ist 7-8× stärker wirksam als Morphin.

Klinische Wirksamkeit

Der Wirkungseintritt nach i.v.-Injektion erfolgt meist innerhalb von 5-10 Minuten, nach s.c.-Injektion innerhalb von 10-15 Minuten. Die Wirkungsdauer beträgt 3-4 Stunden nach i.v.- oder s.c.-Injektion.

Pharmakokinetik

Absorption

Tmax liegt zwischen 2 bis 5 Minuten für die i.v.-Injektion und bei 10 Minuten für die s.c.-Injektion. Das Blutspiegelmaximum (Cmax) beträgt 55,8 ng/ml für die i.v.-Injektion und 11,9 ng/ml für die s.c.-Injektion nach einer Dosis von 1 mg/ml.

Bereits bei Plasmakonzentrationen von über 0,25 ng/ml ist eine analgetische Wirkung zu erwarten.

Distribution

Hydromorphon passiert die Plazentaschranke und lässt sich in niedrigen Konzentrationen in der Muttermilch nachweisen.

Hydromorphon weist ein relativ hohes Verteilungsvolumen von 1,22-4 l/kg auf. Dies weist auf eine deutliche Gewebeaufnahme hin.

Die Plasmaproteinbindung von Hydromorphon ist gering (< 10%). Dieser Prozentsatz bleibt bis zu sehr hohen Plasmaspiegeln von etwa 80 ng/ml, die bei sehr hohen Dosen von Hydromorphon selten erreicht werden, konstant.

Metabolismus

Hydromorphon wird vorwiegend in der Leber über die UGT2B7 zum Hauptmetabolit Hydromorphon-3-Glukuronid metabolisiert. Weitere Metaboliten sind Dihydromorphin, Dihydroisomorphin und deren Glukuronide.

Es gibt keine Hinweise, dass Hydromorphon in vivo durch das Cytochrom-P450-Enzymsystem metabolisiert wird. In vitro hemmt Hydromorphon mit einer IC50>50 μM nur geringfügig die rekombinanten CYP-Isoformen, einschliesslich CYP1A2, 2A6, 2C8, 2D6 und 3A4. Es ist deshalb nicht zu erwarten, dass Hydromorphon den Metabolismus von anderen Arzneistoffen, die durch diese CYP-Isoformen metabolisiert werden, inhibiert.

Elimination

Hydromorphon wird hepatisch metabolisiert und zum geringen Teil unverändert hauptsächlich renal ausgeschieden.

Aus dem Verlauf der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurven nach einmaliger Gabe von Hydromorphonhydrochlorid 2 mg i.v. oder 4 mg oral an 6 gesunde Probanden im randomisierten Cross-over-Versuch ergab sich eine relativ kurze Eliminationshalbwertszeit von 2,64 ± 0,88 Stunden (1,68-3,87 Stunden).

Kinetik spezieller Patientengruppen

Leberfunktionsstörungen

In einer pharmakokinetischen Studie mit einer oralen Hydromorphon-Formulierung an Patienten mit mässig eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh Score 7-9) war die Plasma-Halbwertszeit von Hydromorphon im Vergleich zu Gesunden nicht verlängert. Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion wurden nicht untersucht.

Nierenfunktionsstörungen

Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininclearance < 30 ml/min) zeigen eine 2- bis 4-fach erhöhte Hydromorphon AUC. Im Vergleich zu Nierengesunden kann es bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion ausserdem zu signifikant höheren Plasmakonzentrationen von Hydromorphon-3-Glukuronid kommen.

Ältere Patienten

Nach einmaliger Verabreichung einer oralen Hydromorphon-Formulierung war die Plasma-Halbwertszeit von Hydromorphon bei gesunden Älteren vergleichbar mit jüngeren Probanden.

Kinder und Jugendliche

Die Datenlage hinsichtlich der pharmakokinetischen Eigenschaften von Hydromorphon bei Kindern ist limitiert. Der Metabolismus von Hydromorphon bei Kindern unterscheidet sich nicht von Erwachsenen.

Präklinische Daten

Mutagenität

Hydromorphon war nicht mutagen im Ames-Test und im Maus-Mikronukleus-Assay.

Ausserdem war Hydromorphon im Maus-Lymphoma-Test ohne exogene Metabolisierung (S9) ebenfalls nicht mutagen. Unter den Bedingungen exogener Metabolisierung war Hydromorphon in Konzentrationen ≤ 100 µg/ml nicht mutagen. Mutagene Eigenschaften konnten in Konzentrationen von ≥ 200 µg/ml beobachtet werden, welche signifikant höher liegen als die erwarteten durchschnittlichen Plasmaspitzenkonzentrationen im Menschen.

Karzinogenität

Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt.

Reproduktionstoxizität

An Ratten, die oral 5 mg/kg/Tag erhielten (30 mg/m2/Tag, was 1,4fach höher ist, als die für den Menschen nach Körperoberfläche errechnete, zu erwartende Dosis), wurden keine Auswirkungen auf die männliche oder weibliche Fertilität oder die Eigenschaften der Spermien beobachtet.

Hydromorphon-Dosen, welche auf das Muttertier toxisch wirkten, waren weder bei Ratten noch Kaninchen teratogen. Eine Beeinträchtigung der fötalen Entwicklung ergab sich bei Kaninchen in einer Dosis von 50 mg/kg (der No-Effect-Level für Entwicklungsparameter lag bei einer Dosis von 25 mg/kg oder 380 mg/m2 mit einer Exposition (AUC), die annähernd 4fach über der beim Menschen zu erwartenden liegt). Ratten, die oral mit Hydromorphon 10 mg/kg (308 mg/m2 mit einer AUC, die etwa 1,8 Mal über der für den Menschen erwarteten liegt) behandelt wurden, zeigten keine fötale Schädigung.

Es wurden keine Studien mit juvenilen Tieren durchgeführt.

Peri- und postpartal stieg die Mortalität von Rattenbabies (F1) bei 2 und 5 mg/kg/Tag an und das Körpergewicht blieb während der Stillperiode reduziert.

Es wurden keine klinischen Befunde oder Befunde nach Autopsie erhoben, die im Zusammenhang mit der Gabe von Hydromorphon an das Muttertier standen.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten wurden bei verdünnten Lösungen von Palladon Inject 50 mg/ml beobachtet, wenn diese länger als 24 Stunden bei 25°C in Polycarbonatspritzen gelagert wurden. Allerdings wurde kein Hinweis auf Inkompatibilität gefunden, wenn die gleichen Zubereitungen bei 4°C bis zu 7 Tage gelagert wurden.

Für Palladon Inject – unverdünnt oder verdünnt mit Natriumchlorid-Infusionslösung 9 mg/ml (0,9%), Glucose-Infusionslösung 50 mg/ml (5%) oder Wasser für Injektionszwecke – wurde kein Hinweis auf Inkompatibilität mit den gebräuchlichen Handelsmarken von Polypropylenspritzen und PVC- oder EVA (Ethylenvinylacetat)-Infusionsbeuteln gefunden.

Für Palladon Inject – unverdünnt oder verdünnt mit Natriumchlorid-Infusionslösung 9 mg/ml (0,9%) oder Wasser für Injektionszwecke – wurde kein Hinweis auf Inkompatibilität mit den gebräuchlichen Handelsmarken parenteraler Darreichungsformen der unten aufgeführten Arzneimittel gefunden, wenn es in hoch- und niedrig-dosierten Zubereitungen über einen Zeitraum von 24 Stunden bei Raumtemperatur (25°C) in Polypropylenspritzen gelagert wurde:

– Butylscopolaminiumbromid,

– Scopolaminhydrobromid,

– Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium,

– Haloperidol,

– Midazolamhydrochlorid,

– Metoclopramidhydrochlorid,

– Levomepromazinhydrochlorid,

– Glycopyrroniumbromid,

– Ketaminhydrochlorid.

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Haltbarkeit nach Anbruch

Palladon Inject ist nicht konserviert.

Die chemische und physikalische Anbruchstabilität wurde für 7 Tage bei 4°C, 25°C und 37°C nachgewiesen, ausser für verdünnte Lösungen in Polycarbonatspritzen, welche nicht länger als 24 Stunden gelagert werden sollten.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung jedoch sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

Sofern das Öffnen/die Verdünnung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8°C aufzubewahren.

Besondere Lagerungshinweise

Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Hinweise für die Handhabung

Die Ampullen von Palladon Inject sollen vor der Anwendung visuell kontrolliert werden. Es dürfen ausschliesslich klare, partikelfreie Lösungen verwendet werden. Nach dem Öffnen ist das Arzneimittel sofort zu verwenden (siehe «Haltbarkeit nach Anbruch»).

Zulassungsnummer

59225 (Swissmedic)

Packungen

PALLADON inject inj inf präp 10 mg/ml 5 amp 1 ml, EFP 39.33, PP 59.20 [A+, SL, SB 10%]

7 680592 250033

PALLADON inject inj inf präp 50 mg/ml 5 amp 1 ml, EFP 179.94, PP 212.10 [A+, SL, SB 10%]

7 680592 250071

PALLADON inject inj inf präp 2 mg/ml 5 amp 1 ml, EFP 8.15, PP 25.30 [A+, SL, SB 10%]

7 680592 250019

PALLADON inject inj inf präp 20 mg/ml 5 amp 1 ml [A+]

7 680592 250057

PALLADON inject 2 mg, injektions-/infusionslösung, ev.nn.i.H. [A+]

7 680592 250026

PALLADON inject 10 mg, injektions-/infusionslösung, ev.nn.i.H. [A+]

7 680592 250040

PALLADON inject 20 mg, injektions-/infusionslösung, ev.nn.i.H. [A+]

7 680592 250064

PALLADON inject 50 mg, injektions-/infusionslösung, ev.nn.i.H. [A+]

7 680592 250088

Zulassungsinhaberin

Mundipharma Medical Company, Hamilton/Bermuda, Zweigniederlassung Basel.

Stand der Information

April 2024

SAPP: Schwangere

ATC-Code: N02AA03
Wirkstoff: Hydromorphon
Hauptindikation: Schmerzen

ApplikationsartTMD Trim 1TMD Trim 2TMD Trim 3

keine Angaben

nicht anwenden

keine Angaben

keine Angaben