Wirkstoffe
Furosemidum.
Hilfsstoffe
Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Maisstärke, vorverkleisterte Maisstärke, kolloidales Siliciumdioxid wasserfrei, Talkum.
1 Tablette enthält 40 mg Furosemidum.
Ödeme infolge Erkrankungen des Herzens und der Leber (Aszites).
Ödeme infolge Erkrankungen der Nieren (bei nephrotischem Syndrom steht die Therapie der Grunderkrankung im Vordergrund).
Ödeme infolge Verbrennungen.
Hypertonie leichten bis mittleren Grades.
In der Regel soll die Dosierung so niedrig wie möglich gehalten werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Sowohl für die orale als auch für die intravenöse Verabreichung beträgt die empfohlene Maximaldosis 1500 mg/Tag. Derart hohe Dosen werden üblicherweise nur bei der i.v. Therapie von Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion benötigt (siehe Furosemide Zentiva 250 mg/500 mg).
Orale Applikation, nüchtern
Soweit nicht anders verordnet, sollten folgende Dosierungsrichtlinien befolgt werden:
Furosemide Zentiva Tabletten
Im Allgemeinen wird beim Erwachsenen mit täglich ½–1–2 Tabletten begonnen; Erhaltungsdosis ½–1 Tablette täglich.
Säuglingen und Kindern wird Furosemide Zentiva vornehmlich oral verabreicht. Dosisempfehlung: 2 mg Furosemid/kg Körpergewicht bis höchstens 40 mg/Tag.
Art und Dauer der Anwendung
Die Tabletten sind nüchtern, unzerkaut, mit reichlich Flüssigkeit einzunehmen.
Durch stark eingeschränkte Natriumzufuhr kann die glomeruläre Filtrationsrate vermindert und die diuretische Wirkung der Saluretika abgeschwächt werden. In diesen Fällen kann durch Kochsalzzugabe die diuretische Wirkung von Furosemide Zentiva erhöht werden.
Hinweise: Da die Anwendung von Furosemide Zentiva zu Hypokaliämien führen kann, ist eine kaliumreiche Kost (mageres Fleisch, Kartoffeln, Bananen, Tomaten, Blumenkohl, Spinat, getrocknete Früchte usw.) immer zweckmässig. Gelegentlich kann eine medikamentöse Substitution von Kalium angezeigt sein. In anderen Fällen (z.B. bei Leberzirrhose) empfiehlt es sich, durch Gabe von Spironolacton einer Hypokaliämie und metabolischen Alkalose vorzubeugen.
– Überempfindlichkeit gegenüber Furosemid, Sulfonamiden oder einen der Hilfsstoffe.
– Nierenversagen mit Anurie.
– Koma und Präkoma hepaticum.
– Schwere Hypokaliämie, schwere Hyponatriämie und/oder Hypovolämie sowie Dehydratation mit oder ohne begleitende arterielle Hypotonie.
– Stillzeit.
Während einer langdauernden Therapie sollten Kreatinin und Harnstoff im Blut sowie Plasmaelektrolyte, insbesondere Kalium, Kalzium, Chlorid und Bikarbonat, regelmässig kontrolliert werden. Besondere Überwachung ist bei Patienten mit hohem Risiko von Elektrolytstörungen notwendig sowie im Fall von zusätzlichem Flüssigkeitsverlust durch z.B. exzessive Perspiration, Durchfall oder Erbrechen.
Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich bei:
– erniedrigtem Blutdruck; eine kontinuierliche Überwachung ist bei Patienten angezeigt, die durch einen bedeutenden Blutdruckabfall besonders gefährdet wären (z.B. Patienten mit zerebrovaskulären oder koronaren Stenosen);
– latentem oder manifestem Diabetes mellitus (regelmässige Blutzuckerkontrolle);
– Gicht (regelmässige Harnsäurekontrolle);
– Behinderung des Harnabflusses (z.B. bei Prostatahypertrophie, Ureterstenose, Hydronephrose), Harnabfluss muss gewährleistet sein;
– gleichzeitigem Vorliegen von Leberzirrhose und Nierenfunktionseinschränkung (hepatorenalem Syndrom);
– Hypoproteinämie (z.B. bei nephrotischem Syndrom), vorsichtige Dosistitration ist erforderlich;
– Frühgeborenen (Möglichkeit der Entwicklung von Nephrolithiasis und Nephrokalzinose; Kontrolle der Nierenfunktion und Nierensonographie).
Wird Furosemid bei Patienten mit leichter Hypokaliämie oder Hyponatriämie eingesetzt, so sollte gleichzeitig eine entsprechende Elektrolytsubstitution erfolgen. Eine Hypovolämie oder Dehydratation muss ausgeglichen werden, ebenso signifikante Elektrolytstörungen und Störungen des Säure-Base-Haushalts.
Bei Patienten mit teilweiser Obstruktion des Harnflusses (z.B. Patienten mit einer Störung der Blasenentleerung, Prostatahyperplasie oder Verengung der Harnröhre) kann die Erhöhung der Urinproduktion Schmerzen verursachen oder verschlimmern. Deshalb benötigen diese Patienten eine besondere Überwachung.
Gleichzeitige Anwendung von Risperidon
In placebokontrollierten klinischen Studien mit Risperidon wurde bei älteren Patienten mit Demenz, die mit Furosemid plus Risperidon behandelt wurden, eine höhere Mortalitätsrate (7,3%; mittleres Alter 89 Jahre, Altersspanne 75–97 Jahre) im Vergleich zu Patienten, die Risperidon allein (3,1%; mittleres Alter 84 Jahre, Altersspanne 70–96 Jahre) oder Furosemid allein (4,1%; mittleres Alter 80 Jahre, Altersspanne 67–90 Jahre) erhalten hatten, beobachtet.
Die Erhöhung der Mortalitätsrate bei Patienten, die mit Furosemid plus Risperidon behandelt wurden, wurde in zwei von vier klinischen Studien beobachtet.
Die gleichzeitige Anwendung von Risperidon und anderen Diuretika (hauptsächlich Thiazid-Diuretika in niedriger Dosierung) zeigte solche Befunde nicht.
Es konnte kein pathophysiologischer Mechanismus zur Erklärung dieser Beobachtung identifiziert und kein einheitliches Muster der Todesursachen festgestellt werden. Dennoch ist Vorsicht angezeigt und sind Risiken und Nutzen dieser Kombination oder der gleichzeitigen Behandlung mit anderen potenten Diuretika vor dem Therapieentscheid abzuwägen. Bei Patienten, die andere Diuretika als begleitende Behandlung zu Risperidon einnahmen, wurde keine erhöhte Mortalitätsrate beobachtet. Unabhängig von der Behandlung war Dehydratation ein allgemeiner Risikofaktor für Mortalität und muss daher bei älteren Patienten mit Demenz vermieden werden (siehe «Kontraindikationen»).
Bei Patienten, die mit Furosemid behandelt werden, kann sich ein vorbestehender Lupus erythematodes verschlimmern oder ein Lupus erythematodes aktiviert werden.
Nicht empfohlene Kombinationen
Die Ototoxizität von Antibiotika aus der Gruppe der Aminoglykoside (z.B. Kanamycin, Gentamycin, Tobramycin) und anderen ototoxischen Substanzen kann sich bei gleichzeitiger Anwendung von Furosemid erhöhen. Dabei auftretende Hörstörungen können irreversibel sein. Deshalb sollte die gleichzeitige Anwendung für lebensbedrohliche Indikationen vorbehalten bleiben.
In seltenen Fällen wurden nach intravenöser Gabe von Furosemid innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme von Chloralhydrat Hitzegefühl, exzessive Perspiration, Unruhe, Übelkeit, Blutdruckanstieg und Tachykardie beobachtet. Deshalb wird die gleichzeitige Anwendung von Furosemid und Chloralhydrat nicht empfohlen.
Kombinationen unter Vorsichtsmassnahmen oder besonderer Aufmerksamkeit
Manche Elektrolytstörungen (z.B. Hypokaliämie, Hypomagnesiämie) können die Toxizität von bestimmten anderen Substanzen (z.B. Digitalispräparaten und Arzneimitteln, welche ein Syndrom des verlängerten QT-Intervalls induzieren) verstärken. Bei gleichzeitiger Anwendung von Glukokortikoiden, Laxantien (über längere Zeit) oder Carbenoxolon ist zu berücksichtigen, dass es zu einem erhöhten Kaliumverlust kommen kann. Lakritze wirkt in dieser Hinsicht wie Carbenoxolon.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass Furosemid in bestimmten Fällen den nephrotoxischen Effekt bestimmter Arzneimittel (z.B. von Aminoglykosiden, Cephalosporinen, Polymyxinen) verstärkt. Bei Patienten mit antibiotikainduzierter Nierenschädigung sollte Furosemid daher mit Vorsicht eingesetzt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Furosemid und Cisplatin ist mit der Möglichkeit von Hörstörungen zu rechnen. Ist bei einer Cisplatinbehandlung eine forcierte Diurese mit Furosemid erforderlich, so darf Furosemid nur in niedriger Dosis (z.B. 40 mg bei normaler Nierenfunktion) und nur bei positiver Flüssigkeitsbilanz eingesetzt werden. Andernfalls kann es zu einer Verstärkung der bekannten Nephrotoxizität von Cisplatin kommen.
Furosemid kann die Wirkung anderer Arzneimittel abschwächen (z.B. von Antidiabetika und blutdruckerhöhenden Sympathomimetika wie Epinephrin, Norepinephrin) oder verstärken (z.B. bei Lithium [durch verminderte Lithiumausscheidung erhöhte kardio- und neurotoxische Wirkung], Theophyllin und kurareartigen Muskelrelaxanzien). Der Lithiumspiegel muss bei Kombination mit Furosemid sorgfältig überwacht werden.
Die Toxizität hochdosierter Salicylate kann durch Furosemid verstärkt werden.
Die Wirkung von Antihypertensiva, Diuretika oder anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln kann durch Furosemid verstärkt werden. Insbesondere in Kombination mit ACE-Hemmern wurden starke Blutdruckabfälle bis hin zum Schock beobachtet. Patienten unter Diuretika können eine schwere Hypotonie oder eine Verschlechterung der Nierenfunktion (einschliesslich Nierenversagen) erleiden, wenn ein ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonist zum erstenmal oder in einer höheren Dosis verabreicht wird. Die Furosemide Zentiva-Verabreichung soll vorübergehend unterbrochen oder in seiner Dosierung für 3 Tage reduziert werden, bevor ein ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor Antagonist gegeben oder deren Dosis gesteigert wird.
Nichtsteroidale Antiphlogistika (z.B. Indometacin, Acetylsalicylsäure) können die Wirkung von Furosemid abschwächen und bei bestehender Hypovolämie oder Dehydratation zu akutem Nierenversagen führen.
Aliskiren senkt bei oraler Gabe die Plasmakonzentration von Furosemid. Es wird daher empfohlen, bei Patienten, die gleichzeitig mit Aliskiren und Furosemid behandelt werden, bei oraler Gabe die Abnahme des diuretischen Effekts zu überwachen und die Dosierung entsprechend anzupassen.
Phenytoin kann die Wirkung von Furosemid ebenfalls abschwächen. Probenecid, Methotrexat und andere Substanzen, die wie Furosemid einer signifikanten renal tubulären Sekretion unterliegen, können die Wirkung von Furosemid hemmen. Anderseits kann Furosemid die renale Ausscheidung dieser Substanzen verhindern. Bei hoher Dosierung von solchen Substanzen und von Furosemid kann dies zu erhöhten Serumspiegeln führen und die Nebenwirkungen von Furosemid oder der begleitenden Medikation verstärken.
Sucralfat kann die Resorption von Furosemid beeinträchtigen. Die Einnahme muss im Abstand von 2 h erfolgen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Furosemid und bestimmten Cephalosporinen (z.B. Cephaloridin, Cephalotin) in hoher Dosierung kann es zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion kommen.
Wegen der Furosemid-induzierten Hyperurikämie und der durch Ciclosporin verursachten Verschlechterung der renalen Harnsäureausscheidung ist das Risiko einer Gichtarthritis unter gleichzeitiger Behandlung mit Ciclosporin und Furosemid erhöht.
Patienten mit einem erhöhten Risiko für eine durch Röntgenkontrastmittel ausgelöste Nephropathie hatten nach Behandlung mit Furosemid ohne vorherige intravenöse Hydrierung eine erhöhte Inzidenz von Nierenfunktionsstörungen im Vergleich zu Patienten, die vor der Röntgenkontrastmittelapplikation intravenös hydriert worden waren. Es wird empfohlen, dass mit Furosemid behandelte Patienten zur Senkung des Risikos für eine Röntgenkontrastmittel-bedingte Nephropathie vor und nach der Verabreichung von Kontrastmitteln mit physiologischer Kochsalzlösung hydriert werden.
Risperidon: Vorsicht walten lassen und Risiken und Nutzen einer Kombination oder gleichzeitigen Behandlung mit Furosemid oder anderen potenten Diuretika vor Therapieentscheidung sorgfältig abwägen. Siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» zur erhöhten Mortalität bei älteren Patienten mit Demenz, die gleichzeitig Risperidon eingenommen hatten.
Levothyroxin: Hohe Dosen von Furosemid können die Bindung von Schilddrüsenhormonen an Transportprotein inhibieren und dadurch anfänglich zu einem vorübergehenden Anstieg an freien Schilddrüsenhormonen führen, gefolgt von einer allgemeinen Absenkung des gesamten Schilddrüsenhormonspiegels. Der Schilddrüsenhormonspiegel ist zu überwachen.
Furosemid passiert die Plazenta und erreicht im Nabelschnurblut 100% der mütterlichen Serumkonzentration. Bisher sind keine Fehlbildungen beim Menschen bekannt geworden, die mit einer Furosemid-Exposition in Zusammenhang stehen könnten. Es liegen jedoch zur abschliessenden Beurteilung einer eventuellen schädigenden Wirkung auf den Embryo/Fötus keine ausreichenden Erfahrungen vor. Im Föten kann dessen Urinproduktion in utero stimuliert werden. Es existieren keine kontrollierten Humanstudien.
Tierstudien haben unerwünschte Wirkungen auf den Föten gezeigt (Embryotoxizität aufgrund von Elektrolytverarmung).
Furosemide Zentiva sollte aus diesem Grund während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn es ist klar notwendig. Eine Behandlung darf nur unter besonders strenger Indikationsstellung und nur für eine kurze Zeit erfolgen. Eine Behandlung während der Schwangerschaft erfordert die Überwachung des Fötuswachstums.
Furosemid geht in die Muttermilch über und hemmt die Laktation. Deshalb wird von der Anwendung von Furosemide Zentiva in der Stillzeit abgeraten; wenn eine zwingende Indikation für Furosemide Zentiva vorliegt und keine risikoärmere Alternative besteht, wird das Abstillen empfohlen.
Sowohl durch einen Blutdruckabfall als auch durch andere der untengenannten Nebenwirkungen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Masse bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie bei Konsum von Alkohol.
Die Häufigkeitsangaben sind Veröffentlichungen zu Studien entnommen, in denen insgesamt 1387 Patienten Furosemid unabhängig von Dosierungen und Indikationen erhalten hatten. Wenn eine unerwünschte Wirkung dabei in unterschiedlicher Häufigkeit beobachtet wurde, wird hier die höchste beobachtete Häufigkeitskategorie angegeben.
Wo anwendbar werden folgende Häufigkeitsangaben gemäss CIOMS-Einteilung verwendet:
Sehr häufig: ≥10%; Häufig: ≥1 und <10%; Gelegentlich: ≥0,1 und <1%; Selten: ≥0,01 und <0,1%; Sehr selten: <0,01%; Nicht bekannt (Häufigkeit kann auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: Hämokonzentration mit Thromboseneigung, vor allem bei älteren Menschen.
Gelegentlich: Thrombozytopenie mit potenziell verstärkter Blutungsneigung.
Selten: Leukopenie, Eosinophilie.
Sehr selten: Agranulozytose mit erhöhter Infektionsneigung; hämolytische oder aplastische Anämie.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich können allergische Reaktionen auftreten.
Grundsätzlich können sich diese allergischen Reaktionen als Haut- und Schleimhautreaktionen (z.B. Pruritus, Urtikaria und andere Exantheme, bullöses Pemphigoid, Erythema multiforme, Dermatitis exfoliativa, Purpura) äussern, aber auch in Form fieberhafter Zustände.
Nicht bekannt: Verschlimmerung oder Aktivierung eines systemischen Lupus erythematodes.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Störungen des Elektrolythaushalts (einschliesslich symptomatischer Störungen); erhöhtes Serumkreatinin; erhöhter Triglyceridspiegel im Blut.
Nach einer Diurese kann es vor allem bei älteren Patienten und Kindern zu Hypovolämie oder Dehydratation kommen; häufig begleitet von Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Schwäche, Apathie, Verwirrung, Schläfrigkeit oder Sehstörungen.
Häufig: Hyponatriämie, Hypochlorämie, Hypokaliämie, erhöhter Cholesterinspiegel im Blut, erhöhter Harnsäurespiegel im Blut, dadurch potenziell Gichtanfälle bei entsprechend prädisponierten Patienten.
Gelegentlich: Die Behandlung mit Furosemid kann zur Verminderung der Glukosetoleranz führen. Bei Diabetikern kann dies eine Verschlechterung der Stoffwechsellage zur Folge haben.
Selten: In seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass ein latenter Diabetes mellitus sich manifestiert.
Nicht bekannt: Hypokalzämie, Hypomagnesiämie, erhöhter Harnstoffspiegel im Blut, potenzielle Verschlechterung einer vorbestehenden metabolischen Alkalose (z.B. bei dekompensierter Leberzirrhose) unter Furosemid, Pseudo-Bartter-Syndrom bei Furosemid-Abusus und/oder Langzeitbehandlung mit Furosemid.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: hepatische Enzephalopathie bei Patienten mit Leberinsuffizienz.
Selten: Parästhesie.
Nicht bekannt: Es wurde über Fälle von Schwindel, Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit und Kopfschmerzen berichtet.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: reversible Hörstörungen. Es wurden Fälle von Taubheit berichtet, die manchmal irreversibel waren.
Selten: Tinnitus aurium.
Herzerkrankungen
Ein Kaliummangel kann sich in kardialer Symptomatik, z.B. Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen äussern.
Bei erhöhten renalen Magnesiumverlusten wurden eine Hypomagnesiämie sowie in seltenen Fällen Herzrhythmusstörungen beobachtet.
Gefässerkrankungen
Selten: Vaskulitis.
Nicht bekannt: Thrombose.
Infolge einer Diurese wurden vor allem bei älteren Patienten und Kindern Hypovolämie oder Dehydratation mit Anzeichen und Symptomen wie z.B. Kreislaufbeschwerden, Hypotonie und orthostatischen Kreislaufregulationsstörungen beobachtet.
Schwere Kaliumverluste können zu Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma führen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Übelkeit.
Selten: Erbrechen, Durchfall.
Sehr selten: In Einzelfällen kann akute Pankreatitis auftreten.
Erbrechen, Verstopfung und Meteorismus können durch Kaliummangel bedingt sein. Appetitlosigkeit und Erbrechen können durch eine Hyponatriämie verursacht werden. Schwere Kaliumverluste können zu paralytischem Ileus führen.
Infolge einer Diurese wurde vor allem bei älteren Patienten und Kindern eine Hypovolämie oder Dehydratation mit Anzeichen von Mundtrockenheit beobachtet.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Eine Erhöhung der Lebertransaminasewerte oder eine intrahepatische Cholestase können auftreten.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes (siehe auch «Erkrankungen des Immunsystems»)
Gelegentlich: Eine Lichtüberempfindlichkeit der Haut kann auftreten, ausserdem Pruritus, Urtikaria, Jucken, Exanthem, bullöse Dermatitis, Erythema multiforme, Pemphigoid, exfoliative Dermatitis, Purpura, Photosensitivität.
Nicht bekannt: Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, AGEP (akute generalisierte exanthematische Pustulose), DRESS (Hautausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen) und lichenoide Reaktionen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Ein Kaliummangel kann sich in neuromuskulärer Symptomatik, z.B. Muskelschwäche sowie in unvollständigen oder vollständigen Lähmungen äussern.
Eine Hyponatriämie kann sich in Wadenkrämpfen äussern.
Bei erhöhten renalen Magnesiumverlusten wurden eine Hypomagnesiämie sowie in seltenen Fällen eine Tetanie beobachtet.
Erhöhte renale Kalziumverluste können zu einer Hypokalzämie führen. Diese kann einen Zustand neuromuskulärer Übererregbarkeit, in seltenen Fällen mit Tetanie, auslösen.
Nicht bekannt: Es wurden Fälle von Rhabdomyolyse berichtet, oftmals im Zusammenhang mit schwerer Hypokaliämie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: erhöhtes Urinvolumen.
Selten: tubulointerstitielle Nephritis.
Nicht bekannt: Bei Frühgeborenen können Nephrolithiasis und Nephrokalzinose auftreten.
Ein Kaliummangel kann sich in renaler Symptomatik, z.B. Polyurie und Polydipsie äussern. Bei Patienten mit einer partiellen Harnflussobstruktion, kann eine akute Harnretention auftreten.
Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen
Nicht bekannt: Erhöhtes Risiko eines persistierenden Ductus arteriosus bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom bei einer diuretischen Behandlung mit Furosemid in den ersten Lebenswochen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Selten: Fieber.
Untersuchungen
Als Folge der vermehrten Wasser- und Elektrolytausscheidung werden sehr häufig Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt beobachtet: Hypokaliämie (ca. 20%), Hyponatriämie (ca. 20%), Hypokalzämie (ca. 20%), Hypomagnesiämie (bis ca. 50%) bei magnesiumarmer Diät, Hypovolämie (ca. 15%) und metabolische Alkalose.
Insbesondere bei gleichzeitig verminderter Kaliumzufuhr und/oder erhöhten extrarenalen Kaliumverlusten (z.B. durch Erbrechen oder chronischen Durchfall) kann als Folge erhöhter renaler Kaliumverluste eine Hypokaliämie auftreten. Ausserdem prädisponieren bestimmte Erkrankungen wie z.B. Leberzirrhose zu Kaliummangelzuständen. Entsprechende Überwachung und Substitutionstherapie sind daher erforderlich.
Infolge erhöhter Natriumverluste über die Nieren kann es – insbesondere bei eingeschränkter Zufuhr von Kochsalz – zu einer Hyponatriämie kommen.
Vorübergehend können Kreatinin und Harnstoff im Serum ansteigen.
Ein Anstieg von Cholesterin und Triglyceriden im Blut kann unter Furosemid auftreten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
Bei Einnahme von Überdosen besteht die Gefahr einer akuten Hypotonie infolge der Dehydratation (Exsikkose begleitet von deliranten Zustandsbildern) und Elektrolytdepletion durch exzessive Diurese. Die Behandlung besteht in einer Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution in Abhängigkeit vom Ausmass der Diurese (ggf. Kontrolle von Stoffwechselfunktionen).
Bei Patienten mit Miktionsstörungen ist der Harnabfluss sicherzustellen. Bei Prostatikern gilt es zu beachten, dass durch eine plötzlich eintretende Polyurie eine Harnretention mit akuter Überdehnung der Blase auftreten kann.
ATC-Code
C03CA01
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Furosemide Zentiva ist ein stark, kurz und schnell wirkendes Schleifendiuretikum; es führt zu einer Erhöhung der Diurese, die auch bei beträchtlich eingeschränkter glomerulärer Filtration, Hypoalbuminämie und azidotischer Stoffwechsellage ausreicht.
Voraussetzung für die saluretische Wirksamkeit von Furosemid ist allerdings, dass die Substanz über einen Anionentransportmechanismus in das Tubuluslumen gelangt und hier mit dem in der luminalen Zellmembran vorhandenen Cotransportsystem, dem Na+2Cl–K+ Carrier, reagieren kann.
Furosemid führt bei Herzinsuffizienz zu einer Senkung der Vorlast des Herzens, indem es durch Vasodilatation die venöse Kapazität erhöht. Dieser frühe vaskuläre Effekt scheint durch Prostaglandine vermittelt zu sein und setzt eine ausreichende Nierenfunktion mit Aktivierung des Renin-Angiotensin-Systems und eine intakte Prostaglandinsynthese voraus. Darüber hinaus vermindert Furosemid durch seinen Natrium-ausschwemmenden Effekt die beim Hypertoniker erhöhte Gefässreagibilität gegenüber Katecholaminen.
Klinische Wirksamkeit
Die Wirkungsdauer hängt von der gewählten Formulierung, vom klinischen Zustand des Patienten sowie von der Applikationshäufigkeit ab. Die Wirkungsdauer beträgt nach oraler Gabe bei gesunden Freiwilligen zwischen 4 und 8 Stunden.
Strenge NaCl-Einschränkung ist unter Umständen bei Anwendung von Furosemide Zentiva nicht erforderlich; sie kann sogar zu einer Wirkungsminderung und zu Kaliumverlusten führen, wenn durch die Ausschwemmung starker Ödeme zu wenig austauschbares Natrium im Organismus verbleibt.
Furosemide Zentiva senkt eine arterielle Hypertonie, verändert aber nicht den normalen Blutdruck. Bei schweren Hypertonieformen ist eine Kombinationsbehandlung zu empfehlen.
Absorption
Furosemide Zentiva wird nach oraler Applikation zu ca. 65% absorbiert, dies entspricht auch der Bioverfügbarkeit. Bei Niereninsuffizienz ist die Absorption auf 43–46% reduziert. Maximale Serumkonzentrationen werden nach oraler Applikation von Furosemide Zentiva nach 60–120 Minuten erreicht.
Distribution
Das Verteilungsvolumen von Furosemide Zentiva beträgt 10,0 ± 2,1 l. Furosemide Zentiva wird zu etwa 98% an Plasmaproteine gebunden.
Metabolismus
Im Stoffwechselprozess von Furosemid entstehen keine aktiven Metaboliten. Im Urin werden ca. 14% der verabreichten Substanz als Furosemidglukuronid wiedergefunden.
Elimination
Die Serumeliminationshalbwertszeit liegt bei ca. 1 h. Furosemid wird zu ca. 50–70% renal ausgeschieden, davon ca. 14% als Glukuronid. 24 h nach oraler Applikation sind 95% der verabreichten Dosis ausgeschieden.
Bereich von optimalen Wirkkonzentrationen im Plasma
Der Bereich der therapeutisch optimalen Wirkkonzentrationen richtet sich nach dem gewünschten diuretischen Effekt.
Ca. 1 Stunde nach oraler Applikation von 40 mg Furosemid werden maximale Serumkonzentrationen von 2–3 µg/ml erhalten.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Die Eliminationsrate von Furosemid wird durch eine 50%ige Reduktion der Nierenfunktion nicht verändert. Mit zunehmender Niereninsuffizienz kommen extrarenale Eliminationswege zur Wirkung (der biliäre Anteil kann mehr als 60% betragen). Bei chronischer Niereninsuffizienz (GFR < 10 ml/min.) betrug die terminale Halbwertszeit aus dem Serum 13,5 h. Dabei wurde eine Gesamtelimination von 56% der zugeführten Dosis in 24 h erreicht.
Bei kombinierter hepatorenaler Insuffizienz wurde eine Halbwertszeit von bis zu 20 Stunden gemessen.
Mutagenese/Karzinogenese
Es liegen sowohl positive als auch negative Testergebnisse an Bakterien und Säugetierzellen in vitro vor. Eine Induktion von Gen- und Chromosomenmutationen wurde nur im zytotoxischen Konzentrationsbereich beobachtet. Langzeituntersuchungen an Ratte und Maus ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential.
Reproduktionstoxizität
Furosemid verursachte keine Beeinträchtigung der Fertilität in Studien an männlichen und weiblichen Ratten.
In Reproduktionsstudien an Ratten, Mäusen und Kaninchen kam es zu ungeklärten Aborten und Todesfällen der Muttertiere und der Föten.
Bei Studien an Kaninchen und Ratten wurde bei den Föten eine erhöhte Anzahl von Hydronephrose beobachtet.
Untersuchungen an neugeborenen Ratten haben eine verminderte Zahl von differenzierten Glomeruli gezeigt.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Furosemide Zentiva bei Raumtemperatur (15-25°C) und vor Licht geschützt aufbewahren. Bei zu starker Lichteinwirkung kann es zu Verfärbungen der Tabletten kommen, wodurch die Wirksamkeit jedoch nicht beeinträchtigt wird.
Arzneimittel ausser Reichweite von Kindern aufbewahren!
65140 (Swissmedic)
FUROSEMIDE zentiva 40 mg, tabletten, EFP 0.66, PP 9.95, ev.nn.i.H. [B, SL, SB 10%, G]
FUROSEMIDE zentiva 40 mg, tabletten, EFP 2.67, PP 12.15, ev.nn.i.H. [B, SL, SB 10%, G]
Helvepharm AG, Frauenfeld
Juli 2022.
Furosemid (PO) peroral
ATC-Code: C03CA01
Indikation: Hypertonie, Ödeme
Art der Anwendung: HARM
Alter | Gewicht | Dosierung | Tägliche Wiederholungen | Max. tägliche Dosis |
---|---|---|---|---|
1 Monat(e) - 18 Jahr(e) | kg | 1 - 2 mg/kg/Dosis | 1 - 4 | 600 mg/Tag |
Furosemid (IVINJ) intravenös (Injektion)
ATC-Code: C03CA01
Indikation: Hypertonie, Ödeme
Art der Anwendung: HARM
Alter | Gewicht | Dosierung | Tägliche Wiederholungen | Max. tägliche Dosis |
---|---|---|---|---|
1 Monat(e) - 18 Jahr(e) | kg | 0.25 - 2 mg/kg/Dosis | 2 - 4 | 10 mg/kg/Tag |
Furosemid (IV) intravenös (Infusion)
ATC-Code: C03CA01
Indikation: Hypertonie, Ödeme
Art der Anwendung: HARM
Alter | Gewicht | Dosierung | Tägliche Wiederholungen | Max. tägliche Dosis | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|
1 Monat(e) - 18 Jahr(e) | kg | 0.05 - 0.4 mg/kg/h |
| Dauerinfusion. Für resistente Fälle können höhere Dosen benötigt werden. |
Furosemid (IVINJ) intravenös (Injektion)
ATC-Code: C03CA01
Indikation: Hypertonie, Ödeme (Neonatologie)
Art der Anwendung: HARM
Alter | Gewicht | Dosierung | Tägliche Wiederholungen | Max. tägliche Dosis | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|
0 Wochen PMA - 29 Wochen PMA | kg | 0.5 - 1 mg/kg/Dosis | 1 |
| Die Dosis kann auf maximal 2 mg/kg/Dosis erhöht werden. |
29 Wochen PMA - 28 Tag(e) | kg | 0.5 - 1 mg/kg/Dosis | 1 - 2 |
| Die Dosis kann auf maximal 2 mg/kg/Dosis erhöht werden. |
Furosemid (IV) intravenös (Infusion)
ATC-Code: C03CA01
Indikation: Hypertonie, Ödeme (Neonatologie)
Art der Anwendung: HARM
Alter | Gewicht | Dosierung | Tägliche Wiederholungen | Max. tägliche Dosis |
---|---|---|---|---|
0 Tag(e) - 28 Tag(e) | kg | 0.1 - 0.2 mg/kg/h |
|
|
0 Tag(e) - 28 Tag(e) | kg | 0.1 - 0.4 mg/kg/h |
|
Furosemid (PO) peroral
ATC-Code: C03CA01
Indikation: Hypertonie, Ödeme (Neonatologie)
Art der Anwendung: HARM
Alter | Gewicht | Dosierung | Tägliche Wiederholungen | Max. tägliche Dosis |
---|---|---|---|---|
0 Wochen PMA - 29 Wochen PMA | kg | 1 - 2 mg/kg/Dosis | 1 |
|
29 Wochen PMA - 28 Tag(e) | kg | 1 - 2 mg/kg/Dosis | 1 - 2 |
|
ATC-Code: C03CA01
Wirkstoff: Furosemid
Hauptindikation: Hypertensive Erkrankungen
Indikation: Eklampsie
Applikationsart | TMD Trim 1 | TMD Trim 2 | TMD Trim 3 |
---|---|---|---|
intravenös | keine Angaben | 40mg | 40mg |
ATC-Code: C03CA01
Wirkstoff: Furosemid
Hauptindikation: Hypertensive Erkrankungen
Indikation: Eklampsie
Applikationsart | TMD Trim 1 | TMD Trim 2 | TMD Trim 3 | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|
peroral | keine Angaben | keine Angaben | keine Angaben | gemäss Fachinformation |