Wirkstoffe
Codeinphosphat-Hemihydrat
Hilfsstoffe
Arom.: Eucalypti aetheroleum, Balsami tolutani sirupus, Anisi stallati aetherolum, Levomentholum, Anisi aetheroleum, Liquiritiae succus, Sorbitolum, Aspartamum, Acesulfamum K, Color.:E 150, Conserv.: E202, E219, excipiens pro pastillo
1 Pastille enthält:3 mgCodeinphosphat-Hemihydrat
Reizhusten bei Erkältungen
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: alle 1 bis 2 Stunden 1-2 Pastillen im Mund zergehen lassen, maximal jedoch 12 Pastillen täglich.
-Krankheitszustände, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muss, wie z.B. Ateminsuffizienz und akuter Asthmaanfall, sowie bei Abhängigkeit von Opioiden
-nach viszeralchirurgischen Eingriffen
-bei Divertikulitis
-bei Obstruktion von Cardia, Pylorus oder Duodenum
-beigleichzeitiger Anwendungvon MAO-Hemmern
-in derSchwangerschaftundbei stillenden Frauen
-bei Fructose-Intoleranz, z.B. bei hereditärem Fructose-1,6-diphosphatase-Mangel, da beim metabolischen Abbau des in diesem Präparat enthaltenen Süssstoffes Sorbitol Fructose entsteht.
-beibekannterÜberempfindlichkeit gegenüber einen der Inhaltsstoffe
-beiKindernunter 12 Jahren
-bei Patienten, die bekanntermassen ultraschnelle CYP2D6-Metabolisierer sind
wCodein wird in seinen aktiven Metaboliten Morphin durch die hepatischen Isoenzyme CYP2D6 umgewandelt, von denen einige genetische Polymorphismen existieren. Patienten mit einem "ultraschnellen CYP2D6-Metabolisierer"-Phänotyp haben einehohe CYP2D6-Aktivität, so dass toxische Serum-Level des Morphins auch bei geringen Dosen entstehen können. Diese "ultraschnellen Metabolisierer" können Symptome der Überdosierung zeigen, wie Schwindel, tiefe Sedierung, Kurzatmigkeit, Übelkeit und Erbrechen, bis hin zu einem Atem- und Herzstillstand.
wBei stillenden Müttern, die "ultraschnelle CYP2D6-Metabolisierer" sind und eine Codein-Therapie erhalten, ist die Gefahr von Überdosierung und Tod des Neugeborenen durch eine hohe Morphin-Serum-Konzentration gross. Bei Anzeichen einer Opioid-Toxizität ist eine engmaschige Überwachung der Patienten von enormer Bedeutung.
Nicht mehr als 12 Pastillen täglich einnehmen.Bei Patienten mit Bronchialasthma besteht insbesondere bei Einnahme höherer Dosen das Risiko einer Bronchokonstriktion.
Leber- und Nierenfunktionsstörungen können zu erhöhten Blutspiegelwertenvon Codein führen.
Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol kann zu einer verstärkten Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens führen.
DROPABronchialpastillenmit Codeinenthalteneine Phenylalaninquelle.
Arzneimittelabhängigkeit und Missbrauchspotenzial
Unter der wiederholten Anwendung von Opioiden kann sich eine Toleranzentwicklungund physische und/oder psychische Abhängigkeit entwickeln. Nach Anwendung vonOpioiden kann eine iatrogene Abhängigkeit auftreten.DROPABronchialpastillenmit Codeinkönnen,wie andereOpioide missbraucht werden, und alle Patienten, die Opioide erhalten, sind aufAnzeichen von Missbrauch und Sucht zu überwachen. Patienten mit erhöhtem Risiko fürOpioid-Missbrauch können dennoch angemessen mit Opioiden behandelt werden, diesePatienten müssen jedoch zusätzlich auf Anzeichen von Falschanwendung. Missbrauchoder Sucht überwacht werden. Die wiederholte Anwendung vonDROPABronchialpastillenmit Codeinkannzu einer Opioidgebrauchsstörung führen. Missbrauch oder absichtlicheFalschanwendung vonDROPABronchialpastillenmit Codeinkann Überdosierung und/oder Tod zur Folgehaben. Das Risiko für die Entwicklung einer Opioidgebrauchsstörungist erhöht beiPatienten mit Substanzgebrauchsstörungen (einschliesslich Alkoholgebrauchsstörung)in der persönlichen oder familiären (Eltern oder Geschwister) Vorgeschichte, beiRauchern oder bei Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen (z.B. MajorDepression, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen) in der Anamnese. DiePatienten müssen auf Anzeichen eines Suchtverhaltens (drug-seeking behaviour)überwacht werden (z.B. zu frühe Nachfrage nach Folgerezepten). Hierzu gehört auchdie Überprüfung von gleichzeitig angewendeten Opioiden und psychoaktivenArzneimitteln (wie Benzodiazepinen). Bei Patienten mit Anzeichen und Symptomeneiner Opioidgebrauchsstörung sollte die Konsultation eines Suchtspezialisten in Betrachtgezogen werden.
Atemdepression
Nichtempfohlen bei Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren mit eingeschränkter Atemfunktion, da es zu Symptomen der Opiat-Überdosierung kommen kann. FallsDROPABronchialpastillenmit Codeindennoch eingesetzt wird, ist besonders auf Symptome der Atemdepression zu achten.
Wie bei allen Opioiden besteht ein Risiko für eine klinisch relevante Atemdepression imZusammenhang mit der Anwendung vonDROPABronchialpastillenmit Codein. Eine Atemdepression kann,wenn sie nicht sofort erkannt und behandelt wird, zu Atemstillstand und Tod führen. DieBehandlung einer Atemdepression umfasst je nach klinischem Zustand des Patienteneine engmaschige Beobachtung, unterstützende Massnahmen und die Verabreichungvon Opioidantagonisten. Eine schwerwiegende, lebensbedrohliche oder tödlicheAtemdepression kann zu Jedem Zeitpunkt der Therapie auftreten, das Risiko ist zuBeginn der Therapie oder nach einer Dosiserhöhung am grössten.
Schlafbezogene Atemstörungen
Opioide können schlafbezogene Atemstörungen einschliesslich zentraler Schlafapnoe(ZSA) und schlafbezogener Hypoxämie verursachen. Die Anwendung von Opioiden gehtmit einer dosisabhängigen Erhöhung des Risikos für eine zentrale Schlafapnoe einher.Bei Patienten, mit zentraler Schlafapnoe sollte eine Verringerung der Opioid-Gesamtdosis in Betracht gezogen werden.
Gleichzeitige Anwendung mit zentral dämpfenden Substanzen
Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden mit Benzodiazepinen oder anderen zentraldämpfenden Substanzen kann zu starker Sedierung, Atemdepression, Koma und Todführen. Aufgrund dieser Risiken dürfen Opioide und Benzodiazepine oder andere zentraldämpfende Arzneimittel nur an Patienten, für die keine alternative Behandlungsoption inFrage kommt, begleitend verabreicht werden. Wird entschieden,DROPABronchialpastillenmit Codeinbegleitend zu Benzodiazepinen oder anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln zuverschreiben, sind die jeweils niedrigste wirksame Dosierung und eine minimale Dauerder gleichzeitigen Anwendung zu wählen. Die Patienten müssen engmaschig aufAnzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden.(siehe Rubrik «Interaktionen»)
Versehentliche Exposition
Die Patienten und ihre Betreuungspersonen müssen darüber in Kenntnis gesetzt werden,
dassDROPABronchialpastillenmit Codeineinen Wirkstoff in einer Menge enthält, die tödlich sein kann,dies gilt besonders für Kinder.Patienten und ihre Betreuungspersonen müssendarauf hingewiesen werden, alle Dosiereinheiten für Kinder unerreichbar aufzubewahrenund angebrochene oder nicht verwendete Dosiereinheiten ordnungsgemäss zuentsorgen.
Nebenniereninsuffizienz
Opioide können eine reversible Nebenniereninsuffizienz hervorrufen, die eineÜberwachung und Glukokortikoid-Ersatztherapie erfordert. Symptome derNebenniereninsuffizienz können u. a. Folgendes umfassen; Übelkeit, Erbrechen,Appetitverlust, Müdigkeit, Schwäche, Schwindel oder niedrigen Blutdruck.
Verminderte Sexualhormone und erhöhtes Prolaktin
Die Langzeitanwendung von Opioiden kann mit erniedrigten Sexualhormon-Spiegelnund einem erhöhten Prolaktinspiegel verbunden sein. Die Symptome beinhaltenverminderte Libido, Impotenz oder Amenorrhoe.
Spasmus des Sphincter Oddi/Pankreatits
Opioide können eine Funktionsstörung und einen Spasmus des Sphincter Oddi verursachen, wodurch der intrabiliäre Druck zunimmt und das Risiko für Gallenwegsymptome und Pankreatitis steigt.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Analgetika (z.B. Acetylsalicylsäure oder Paracetamol) kann sich die analgetische Wirkung dieser Substanzen gegenseitig verstärken.
Arzneimittel, die den Leberstoffwechsel beeinflussen, insbesondere CYP2D6-Hemmer, können zu erhöhten Blutspiegelwertenvon Codein führen.
Nicht zusammen mit Expektorantien geben, da der vermehrt gebildete Schleim wegen der antitussiven Wirkung von Codein nicht abgehustet werden kann.
Die gleichzeitige Anwendung anderer, das ZNS beeinflussende Arzneimittel wie andereOpioide, Sedativa, wie Benzodiazepine oder Hypnotika, Allgemeinanästhetika,Phenothiazine, Tranquilizer, Skelettmuskelrelaxantien, sedierende Antihistaminika,Gabapentinoide (Gabapentin und Pregabalin) und Alkohol kann additive dämpfendeEffekte ergeben, die zu Atemdepression, Hypotonie, starker Sedierung oder Komaführen und manchmal tödlich verlaufen können (siehe Rubrik «Warnhinweise undVorsichtsmassnahmen»).
Ein Serotonin-Syndrom kann auftreten bei gleichzeitiger Verabreichung von Opioidenmit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmer) und serotonergen Wirkstoffen, wieselektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), Serotonin-Norepinephrin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) und trizyklischen Antidepressiva (TCA). Zu denSymptomen eines Serotonin-Syndroms können Änderungen des Bewusstseinszustands,autonome Instabilität, neuromuskuläre Anomalien und/oder gastrointestinale Symptomegehören.DROPABronchialpastillenmit Codeinsollten daher erst zwei Wochen nach dem Ende der Therapie mit MAO-Hemmern eingenommen werden.
Schwangerschaft:Es liegen keine klinischen Daten zur Anwendung vonDROPABronchialpastillenmit CodeinbeiSchwangeren vor.Im Tierversuch liegen für Codein Hinweise auf teratogene Eigenschaften vor. Beim Menschen wurde eine Assoziation zwischen Missbildungen des Respirationstraktes und der Anwendung von Codein in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft festgestellt.DielängereAnwendung vonOpioidenin der Schwangerschaft kann zu einem neonatalen Opioidentzugssyndrom führen, das potenziell lebensbedrohlich ist, wenn es nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Die Therapie sollte gemäss Protokollen erfolgen, die von Neonatologie-Experten entwickelt wurden. Ist der Einsatz von Opioiden bei einer Schwangeren über einen längeren Zeitraum notwendig, weisen Sie die Patientin auf das Risiko des neonatalen Opioidentzugssyndroms hin und stellen Sie sicher, dass die geeignete Behandlung gegebenenfalls zur Verfügung steht.Bei der Anwendung vor der Geburt ist zudem an eine mögliche Atemdepression zu denken. Aus den erwähnten GründensindDROPABronchialpastillenmit Codeinwährend der Schwangerschaft kontraindiziert.
Stillzeit:
Da Inhaltsstoffe in die Muttermilch übergehen können und morphinähnliche Effekte beim Säugling nicht auszuschliessen sind,darfDROPABronchialpastillenmit Codeininder Stillzeit nichtangewendetwerden(siehe Kontraindikationen).
DROPABronchialpastillenmit Codeinkönnendie Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit Maschinen zu bedienen und die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Dies gilt in verstärktem Masse bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol.
Die unerwünschten Wirkungen sind gemäss folgender Konvention geordnet: «sehr häufig» (≥1/10); «häufig» (≥1/100, <1/10); «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100); «selten» (≥1/10'000, <1/1000); «sehr selten» (<1/10'000).
Psychiatrische Erkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Abhängigkeit
Erkrankungen desNervensystems
Häufig: Leichte Somnolenz, Kopfschmerzen
Selten: Euphorie, Schlafstörungen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Obstipation, Nausea, epigastrische Beschwerden, Erbrechen (besonders initial)
Gelegentlich: Mundtrockenheit, Schluckbeschwerden, Tonuserhöhung der Ausgangsschliessmuskelvon Gallengang und Magen
Häufigkeit nicht bekannt: Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt:Spasmus des Sphincter Oddi
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Selten: Erythem, Pruritus
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums undMediastinums
Gelegentlich: Kurzatmigkeit
Häufigkeit nicht bekannt: Atemdepression, zentrales Schlafapnoe-Syndrom
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: schwere generalisierte allergische Reaktionen mit Ausschüttung signifikanter Mengen Histamin, wobei Hypotonie, kutane Vasodilatation, Erytheme, Urtikaria und eine Bronchokonstriktion auftreten können.
Bei höheren Dosen oder besonders empfindlichen Patienten können auch auftreten: Atemdepression, Miosis und Sehstörungen, verminderte Schweisssekretion, Bradykardie, bei längerer Behandlungsdauer auch Abhängigkeit mit Entzugserscheinungen bei Absetzen.
In höheren Dosen könnenDROPABronchialpastillenmit Codeinaufgrunddes darin enthaltenen Zuckeraustauschstoffes Sorbitol Blähungen oder leichten Durchfall verursachen, die jedoch nach einer Reduktion der Dosis wieder verschwinden.
Zeichen der Überdosierung sind ZNS-Depression mit Somnolenz, Ataxie, Myosis, Nausea, Erbrechen und Atemdepression.
Behandlung: Wachhalten, Atembefehle, Atemhilfe. Gegebenenfalls Verabreichung eines Opiatantagonisten bei respiratorischer Depression.
Toxische Leukenzephalopathie wurde bei Überdosierung von Opioiden beobachtet.
ATC-Code
R05DA04
Wirkungsmechanismus
Der Wirkstoff Codein ist ein Opiumalkaloid. Als reiner Morphinagonist setzt es die Reizschwelle des Hustenzentrums herauf und dämpft dadurch den Hustenreiz und vermindert die Hustenfrequenz.
Pharmakodynamik
Keine Daten verfügbar.
Klinische Wirksamkeit
Keine Daten verfügbar.
Absorption
Es liegen keine Daten zuDROPABronchialpastillenmit Codeinvor.
Codein: Die Bioverfügbarkeit liegt nach oraler Gabe bei ca. 50%. Höchste Plasmakonzentrationen werden nach ca. 1 Stunde erreicht.
Distribution
Codein wird zu 30% an Plasmaprotein gebunden und hat eine Plasmahalbwertszeit von 3 bis 4 Stunden.
Metabolismus
Die Metabolisierung erfolgt in der Leber durch O-Demethylierung zu Morphin (ca. 10%) und N-Demethylierung zu Norcodein.
Elimination
Sowohl der unveränderte Arzneistoff als auch die Metaboliten werden in Form von Glucuroniden und Sulfaten hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden.
Kinetik speziellerPatientengruppen
Bei Patienten mit akuter Lebererkrankung und bei Personen mit CYP2D6-Defizit ist der Metabolismus von Codein stark verlangsamt, und es besteht das Risiko der Kumulation. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist die Eliminierung von Codein verlangsamt.
Es liegen keine Daten zuDROPABronchialpastillenmit Codeinvor.
In vitro und in vivo Untersuchungen mit Codein ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potenzial, und Langzeitstudien an Ratten und Mäusen ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial. Jedoch liegen aus Tierversuchen Hinweise auf ein teratogenes Potenzial vor. Beim Menschen gibt es Hinweise, dass bei Neugeborenen nach wiederholter Anwendung von Codein im letzten Trimenon der Schwangerschaft Entzugssymptome auftreten können.
Haltbarkeit
DROPABronchialpastillenmit Codeindürfen nur bis zu dem auf dem Behälter mit „Exp“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.
Arzneimittel ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
66837(Swissmedic)
DROPA bronchialpastillen mit codein 24 stk [B]
DR. BÄHLER DROPA AG, CH-8045 Zürich
Februar 2024
ATC-Code: R05DA04
Wirkstoff: Codein
Hauptindikation: Erkältung, grippaler Infekt
Indikation: Husten
sappinfo Monographie
| Applikationsart | TMD Trim 1 | TMD Trim 2 | TMD Trim 3 | Bemerkungen |
|---|---|---|---|---|
peroral | 40mg | 40mg | 40mg | keine Langzeittherapie |