Wirkstoff:Metamizolumnatricummonohydricum(Novaminsulfon,Dipyron). Metamizol ist einPyrazolonderivat.
Hilfsstoffe:Acidumhydrochloridum,natriithiosulfas,aquaadiniectabilia.
Dieses Arzneimittel enthält 35,8 mg Natrium pro ml.
1 ml Injektionslösung enthält 500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O(entsprechend 443,1 mg Metamizol).
·Starke Schmerzen, bei denen andere Nicht-Opioid-Analgetika unwirksam oder kontraindiziert sind.
·Hohes Fieber, das auf andere medikamentöseMassnahmennicht anspricht.
Die Dosierung und Verabreichung hängen von der gewünschten analgetischen Wirkung und vom Zustand des Patienten ab. Bei der Wahl der Anwendungsart mussbeachtetwerden, dass die parenterale Verabreichung mit einem höheren Risiko von anaphylaktischen/anaphylaktoidenReaktionen verbunden ist.
Die parenterale Anwendung bleibt akuten schweren Schmerzzuständen vorbehalten, wenn eine enterale Anwendung nicht in Frage kommt.
Wegen der Gefahr eines Blutdruckabfalls oder Schocks muss die Injektion am liegenden Patienten langsam (max. 1ml/Min.) unter Kontrolle und Nachbeobachtung des Patienten erfolgen. Möglichkeiten zur Schockbehandlung müssen gegeben sein.
Die Injektion soll mit körperwarmer Lösung vorgenommen werden.
Wegen möglicher Inkompatibilität sollNovaminsulfonSintetica 500mg/mlnicht mit anderen Arzneimitteln in derselben Spritze gemischt werden. Füri.v.-Infusionen kannNovaminsulfonSintetica 500mg/ml mitisotonischerNatriumchloridlösung verdünnt werden.Saure Lösungen sind mitNovaminsulfonSintetica 500 mg/ml nicht kompatibel.Der pH-Wert der Mischungen sollte deshalb nicht unter 6 liegen.
Übliche Dosierung
Erwachsene:Als übliche Einzeldosis werden 0,5–1,0g = 1–2 ml langsami.v.oderi.m. (max. 500mg/Min.) injiziert. Höhere Einzeldosen (max. 2,5 g = 5ml) erfordern wegen des oben erwähnten Risikos eines Blutdruckabfalls besondere Vorsicht. Die Injektionen können alle 6–8Stunden wiederholt werden;eineTagesdosis von insgesamt 5 g = 10 ml sollte jedoch nicht überschritten werden.
Kinder:Bei Kindern im 1.Lebensjahr soll nur einei.m.-Injektion erfolgen.In der folgenden TabellesindEinzeldosenangegeben,diealle 6–8 Stundenangewendet werden können.
Körpergewicht (kg) | Injektion | Einzeldosis |
5–8 | nuri.m. | 0,1–0,2 ml |
9–15 | i.m. oderi.v. | 0,2–0,5 ml |
16–23 | i.m. oderi.v. | 0,3–0,8 ml |
24–30 | i.m. oderi.v. | 0,4–1,0 ml |
31–45 | i.m. oderi.v. | 0,5–1,5 ml |
46–53 | i.m. oderi.v. | 0,8–1,8 ml |
Nieren-oderLeberinsuffizienz
Bei Nieren- oder Leberinsuffizienz wird empfohlen,höhereMetamizoldosenzu vermeiden, da die Elimination in diesen Fällen reduziert ist. Jedoch ist für die Kurzzeitbehandlung keine Dosisreduktion notwendig. Zur Langzeitbehandlung bei Patientinnen und Patienten mit Nieren-oderLeberinsuffizienz liegen keine Erfahrungen vor.
Ältere Patienten/Schlechter Allgemeinzustand:Bei älteren Patientinnen und Patienten sowie bei Patientinnen und Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand muss eine mögliche Verschlechterung der Nieren- und Leberfunktion in Betracht gezogen werden.
NovaminsulfonSintetica 500mg/ml darf nicht angewendet werden bei:
·Patienten mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung;
·Patienten mit Allergie gegenanderePyrazolone(z.B.Phenazon,Propyphenazon),Pyrazolidine(z.B.Phenylbutazon) sowiez. B.schweren Hautreaktionen(SCARs)nach Anwendung dieser Substanzen;
·Agranulozytose in der Anamnese, die durch Metamizol, anderePyrazoloneoderPyrazolidineausgelöst wurde;
·Patienten mitbekanntem Bronchospasmus oder anderenanaphylaktoidenReaktionen (z. B. Urtikaria, Rhinitis,angioneurotischesÖdem) nach Anwendung von Analgetika wie Salicylaten, Paracetamol,Diclofenac, Ibuprofen,Indometacin, Naproxen;
·Patienten mit eingeschränkter Knochenmarkfunktion oder Blutbildungsstörungen;
·Patienten mit hepatischer Porphyrie;
·Patienten mit einem Mangel an Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase;
·Säuglingen unter 3Monaten oder mit einem Körpergewicht unter 5kg.
NovaminsulfonSintetica 500mg/ml darf bei Säuglingen zwischen 3 und 11Monaten nichti.v.injiziert werden.
NovaminsulfonSintetica 500mg/ml darf bei Patienten mit Hypotonie oder hämodynamischer Instabilität nicht parenteral verabreicht werden.
Schwangerschaft und Stillzeit: siehe «Schwangerschaft/Stillzeit».
Bei schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz wird von der Anwendung vonNovaminsulfonSintetica 500mg/ml abgeraten, da bei solchen Zuständen keine Erfahrungen vorliegen.
Die bedeutendsten Nebenwirkungen vonNovaminsulfonSintetica 500 mg/ml beruhen auf Überempfindlichkeitsreaktionen.
Agranulozytose
Die Behandlung mit Metamizol kann eine Agranulozytose auslösen, die tödlich verlaufen kann (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Sie kann auch auftreten, wenn Metamizol früher ohne Komplikationen angewendet wurde.
Eine durch Metamizol ausgelöste Agranulozytose ist eine idiosynkratische Nebenwirkung. Sie ist nicht dosisabhängig und kann jederzeit während der Behandlung oder auch noch kurz nach deren Absetzen auftreten.
Patienten müssen angewiesen werden, ihre Behandlung abzubrechen und sofort einen Arzt aufzusuchen, falls Symptome auftreten, die auf eine Agranulozytose hinweisen (z.B. Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen und schmerzhafte Schleimhautveränderungen, insbesondere im Mund-, Nasen-, Rachenbereich- oder Genital- oder Analbereich).
Wenn Metamizol gegen Fieber eingenommen wird, können einige Symptome einer neu auftretenden Agranulozytose unbemerkt bleiben. Ebenso können die Symptome bei Patienten, die eine Antibiotikabehandlung erhalten, verschleiert werden.
Bei Auftreten von Anzeichen und Symptomen, die auf eine Agranulozytose hinweisen, ist sofort ein vollständiges Blutbild (einschliesslichDifferentialblutbild) zu erstellen und die Behandlung muss unterbrochen werden, bis die Testergebnisse vorliegen. Wenn eine Agranulozytose bestätigt wird, darf die Behandlung nicht wieder aufgenommen werden (siehe «Kontraindikationen»).
Interaktion mit Methotrexat
Die Einnahme von Metamizol zusammen mit Methotrexat sollte vermieden werden, da eine Wechselwirkung auftreten kann. (siehe «Interaktionen»).
Panzytopenie:Bei Auftreten einer Panzytopenie muss die Behandlung sofort abgebrochen und das komplette Blutbild überwacht werden, bis es sich normalisiert.
Alle behandeltenPatienten und Patientinnenmüssen darauf hingewiesen werden, dasseinesofortigemedizinische Überwachungnötig ist,wennAnzeichenund Symptome auftreten, die auf eine Blutdyskrasie hindeuten, z. B. allgemeines Unwohlsein, Infektionszeichen, anhaltendes Fieber, Blutergüsse, Blutungen, Blässe.
Anaphylaktischer Schock:Diese Reaktionen treten vorwiegend bei empfindlichen Patientenund Patientinnenauf. Metamizol muss daher beiPatienten und Patientinnenmit Asthma oder Atopie vorsichtig verordnet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Bei Auftreten eines anaphylaktischen Schocks muss notfallmässig eine antiallergische Behandlung eingeleitet werden (Schocklage, eventuell Adrenalins.c. oder auchi.v., Antiasthmatika, Kortikosteroide usw.). Die Verabreichung vonNovaminsulfonSintetica 500 mg/ml muss sofort und dauerhaft eingestellt werden, ebenso wie die Verabreichung aller anderenPyrazolone/Pyrazolidine.
Anaphylaktische/anaphylaktoideReaktionen:Bei der Wahl des Verabreichungswegs ist zu beachten, dass die parenterale Anwendung mit einem erhöhten Risiko von anaphylaktischen/anaphylaktoidenReaktionen verbunden ist.
Bei folgenden Patienten und Patientinnen ist das Risiko vonmitunterschwerenanaphylaktoidenReaktionen auf Metamizol besonders hoch(siehe«Kontraindikationen»):
·Patienten mit Asthma bronchiale, insbesondere bei gleichzeitiger Rhinosinusitispolyposa;
·Patienten mit chronischer Urtikaria;
·Patienten mit Alkoholunverträglichkeit;
·Patienten mit Unverträglichkeit gegenüber Farb-(z. B.Tartrazin)undgegenüberKonservierungsstoffen.
Schwere Hautreaktionen:Schwere Hautreaktionen(SCARs), etwa dasStevens-Johnson-Syndrom (SJS) oder die toxische epidermaleNekrolyse(TEN)und Medikamentenreaktionen wieEosinophilieund systemische Reaktionen(DRESS),die lebensbedrohlich oder sogar tödlich sein können,wurden im Zusammenhang mit einer Behandlung mit Metamizol beobachtet.
Die Patienten sollten auf die Anzeichen und Symptome aufmerksam gemacht werden, um jede Hautreaktion zu bemerken.
Falls Anzeichen oder Symptome, die auf diese Reaktionen hinweisen, auftreten,muss die Behandlung mit Metamizol sofort und endgültig abgebrochen werden(siehe«Störungen des Immunsystems»).
Vereinzeltehypotone Reaktionen:Die Verabreichung von Metamizol kann vereinzelt hypotone Reaktionen auslösen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Diese Reaktionen sind möglicherweise dosisabhängig und können eher nach parenteraler Verabreichung auftreten. Um das Auftreten von schweren hypotonen Reaktionen zu vermeiden, sollte
·die intravenöse Injektion langsamerfolgen;
·bei Patienten mit vorbestehender Hypotonie, Volumenmangel, Dehydratation, Kreislaufproblemen oder beginnendem Kreislaufversagender hämodynamische Status optimiert werden;
·beihyperpyretischenZuständenVorsicht walten.
Bei diesen Patienten muss die Indikationsstellung für Metamizol mit besonderer Vorsicht erfolgen. Eine medizinische Überwachung ist erforderlich. Um das Risiko einer hypotonen Reaktion zu vermindern, können Präventionsmassnahmen (zur Stabilisierung desHerz-Kreislauf-Systems) notwendig sein.
Bei Patienten, bei denen ein Blutdruckabfall unbedingt vermieden werden muss (z.B. bei schwerer koronarer Herzkrankheit oder relevanten Stenosen der hirnzuführenden Blutgefässe), darf Metamizol nur unter engmaschiger hämodynamischer Kontrolle verabreicht werden.
Im Fall einer Nieren- oder Leberinsuffizienz wird von einer VerabreichunghoherMetamizoldosenabgeraten.
Die intravenöse Injektion muss sehr langsam (max. 1 ml/Min.) erfolgen, damit die Injektion beim ersten Anzeichen einer anaphylaktischen/anaphylaktoidenReaktion abgebrochen und das Risiko von vereinzelten hypotonen Reaktionen möglichst gering gehalten werden kann.
Arzneimittelbedingte Leberschädigungen:Bei mit Metamizol behandelten Patienten wurden Fälle einer überwiegend hepatozellulären akuten Hepatitis berichtet, wobei die Erkrankung innerhalb von Tagen bis Monaten nach Beginn der Therapie einsetzte. Zu den Anzeichen und Symptomen gehören erhöhte Leberenzyme im Serum mit oder ohne Ikterus, oft im Zusammenhang mit anderen arzneimittelbedingten Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Hautausschlag, Blutdyskrasie, Fieber undEosinophilie) oder mit Merkmalen einer Autoimmunhepatitis. Die meisten Patienten erholten sich nach Absetzen von Metamizol. In Einzelfällen wurde jedoch über eine Progression zu akutem Leberversagen berichtet, welches eine Lebertransplantation erforderte.
Der Mechanismus der durch Metamizol verursachten Leberschädigung ist nicht eindeutig geklärt. Die Daten weisen jedoch auf einen immunallergischen Mechanismus hin.
Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, ihren Arzt bzw. ihre Ärztin zu kontaktieren, falls sie Symptome bemerken, die auf eine Leberschädigung hindeuten. Bei diesen Patienten sollte Metamizol abgesetzt und die Leberfunktion sollte überprüft werden.
Bei Patienten, bei denen während der Metamizol-Therapie eine Episode mit Leberschädigung aufgetreten ist, für die keine andere Ursache festgestellt wurde, darf die Behandlung mit Metamizol nicht wieder aufgenommen werden.
Dieses Arzneimittel enthält 35,8 mg Natrium pro ml, entsprechend 1,8 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
Methotrexat:Wenn Metamizol gleichzeitig mit einer Methotrexat-Behandlung angewendet wird, kann sich deHämatotoxizitätvon Methotrexat erhöhen, vor allem bei älteren Personen. Daher ist diese Kombination zu vermeiden.
Acetylsalicylsäure (Aspirin):Die gleichzeitige Anwendung von Metamizol und Acetylsalicylsäure kann die Hemmwirkung von Acetylsalicylsäure auf diePlättchenaggregationherabsetzen.Dementsprechend muss diese Kombination bei Patienten, die niedrig dosierte Acetylsalicylsäure zur Kardioprotektion einnehmen, vorsichtig angewendet werden.
Pharmakokinetische Induktion metabolisierender Enzyme:
Metamizol kann metabolisierende Enzyme, insbesondere CYP2B6 und CYP3A4, induzieren.
Die gleichzeitige Verabreichung von Metamizol mitBupropion,Efavirenz, Methadon,Valproat, Cyclosporin, Tacrolimus oder Sertralin kann zu einer Reduktion der Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel und einer potenziellen Abnahme der klinischen Wirksamkeit führen. Daher ist bei gleichzeitiger Verabreichung von Metamizol Vorsicht angezeigt; das klinische Ansprechen und/oder die Arzneimittelspiegel müssen angemessen überwacht werden.
Unter Behandlung mit Metamizol wurde über eine Interferenz mit Labortests berichtet, die aufTrinder/Trinder-artigen Reaktionen beruhen (z. B. Tests zur Bestimmung der Serumspiegel von Kreatinin, Triglyceriden, HDL-Cholesterin und Harnsäure).
Schwangerschaft
Reproduktionsstudien an Tieren haben keine Hinweise auf ein fetales Risiko ergeben; es liegen jedoch keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen vor.
NovaminsulfonSintetica 500mg/ml darf deshalb während des ersten Schwangerschaftsdrittels nicht angewendet werden.
NovaminsulfonSintetica 500mg/ml darf nicht während des zweiten Schwangerschaftsdrittels angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Obwohl es sich bei Metamizol nur um einen schwachen Inhibitor derProstaglandinsynthesehandelt, ist die Anwendung vonNovaminsulfonSintetica 500mg/ml während des letzten Schwangerschaftsdrittels kontraindiziert, da die Möglichkeit eines vorzeitigen Verschlusses des DuctusarteriosusBotalliundvonperinatalenKomplikationen infolge einer Verschlechterung der maternalen und neonatalenPlättchenaggregationnicht ausgeschlossen werden kann.
Stillzeit
Die Metaboliten von Metamizol gelangen in die Muttermilch.NovaminsulfonSintetica 500mg/ml soll deshalb in der Stillzeitnicht angewendet werden. Bis zu 48Stunden nach Verabreichung vonNovaminsulfonSintetica 500mg/ml darf nicht gestillt werden.
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen beeinträchtigen!
Die unerwünschten Wirkungen sind nachMedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: sehr häufig (≥1/10), häufig (<1/10, ≥1/100), gelegentlich (<1/100, ≥1/1000), selten (<1/1000, ≥1/10'000) sehr selten (<1/10'000),nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Selten(≥1/10 000bis<1/1000):Leukopenie.
Sehr selten(<1/10000:Agranulozytose(siehe«Warnhinweise undVorsichtsmassnahmen»)einschliesslichFällen mit tödlichem Ausgang,Thrombozytopenie.
Nicht bekannt:Aplastische Anämie, PanzytopenieeinschliesslichFällen mit tödlichem Ausgang.
Sehr seltenkönnenThrombozytopenien(Verminderung derBlutplättchenzahl)auftreten, die sich durch verstärkte Blutungsneigung und/oder durch Petechien von Haut und Schleimhäuten bemerkbar machen.
Aplastische Anämie, Agranulozytose oder Panzytopenie (auch mit tödlichem Ausgang), Leukopenie undThrombozytopeniewerden als immunologische Reaktionen angesehen.Sie können auch auftreten, wenn Metamizol bei einem Patienten zuvor bereits mehrfach angewendet wurde und keine spezifischen Probleme aufgetreten sind.
Störungen des Immunsystems
Selten(≥1/10 000bis<1/1000):anaphylaktoideroder anaphylaktischer Schock*.
Sehr selten(<1/10 000):asthmatischesSyndrom, verursacht durch Analgetika.
Nichtbekannt:anaphylaktischer Schock*.
*Diese Reaktionen können vor allem nach einer parenteralen Anwendung auftreten, sie können schwerwiegend sein und das Leben des Patienten gefährden und in einigen Fällen sogarmit tödlichem Ausgangsein.Sie können auch auftreten, wenn das Metamizol bei früheren Gelegenheitenkomplikationslos angewendetwurde.
Metamizol kann einen anaphylaktischen Schock sowiemitunteranaphylaktische/anaphylaktoideReaktionen auslösen. Diese können schwer seinundlebensbedrohlichoder tödlich verlaufen.
Anaphylaktische/anaphylaktoideReaktionen könnensichsofortnach der Anwendungoder erst nach Stundenentwickeln.Sie treten jedoch hauptsächlich im Laufe der ersten Stunde nach der Anwendung auf.Sie können auch auftreten, nachdemNovaminsulfonSintetica 500 mg/ml zuvor komplikationslos angewendet wurde.
Sie umfassen Haut- und Schleimhautreaktionen (wie z.B. Juckreiz, Brennen, Hautrötung, Urtikaria und Schwellungen), Dyspnoe und seltener gastrointestinale Beschwerden, generalisierte Urtikaria, Angioödem, Bronchospasmus, Herzrhythmusstörungen,koronare Erkrankungen («Kounis-Syndrom»),Blutdruckabfall (manchmal mit vorausgegangener Blutdruckerhöhung) und Kreislaufschock.
Bei Patienten mit Analgetika-induziertem Asthma treten diese Reaktionen charakteristischerweise in Form von Asthmaattacken auf. Anaphylaktische/anaphylaktoideReaktionen können tödlich verlaufen.Infolgedessen mussNovaminsulfonSintetica 500 mg/mlbei Hautreaktionen sofort abgesetzt werden.
Herz-Funktionsstörungen
Nicht bekannt:Kounis-Syndrom.
Siehe «Störungen des Immunsystems».
Funktionsstörungen der Gefässe
Gelegentlich(≥1/1000bis<1/100:isolierte hypotone Reaktionen.Vorübergehende isoliertehyposensitive Reaktionen mit einem kritischenBlutdruckabfall können während (parenterale Gabe) oder nach Verabreichung (parenterale Gabe, Tabletten, Tropfen)auftreten,ohne mitanderenanaphylaktischen/anaphylaktoidenReaktioneneinherzugehen.Eine solche Reaktion kann zu einem schweren Abfall des Blutdrucks führen. Eine schnelle intravenöse Injektion erhöht das Risiko einer hypotensiven Reaktion.
DieHhyperpyrexiekann– je nach der verabreichten Dosis -auchmiteinem kritischen Abfall des arteriellenBlutdrucks ohneeinweiteres Anzeichen für eineÜberempfindlichkeit einhergehen.
Störungen des Magen-Darm-Trakts
Nicht bekannt:Hämorrhagien,UlzerationenundgastrointestinalePerforationen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Nicht bekannt: durch das Arzneimittel verursachte Leberschäden, einschliesslich akuter Hepatitis, Ikterus, erhöhte Leberenzyme (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Fälle von unerwünschten schweren Hautreaktionen, insbesondere das Stevens-Johnson-Syndrom (SJS),toxischeepidermischeNekrolyseund Medikamentenreaktion mitEosinophilieund systemischen Symptomen(DRESS)wurden in Verbindung mit der Behandlung mit Metamizol gemeldet(siehe«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Gelegentlich(≥1/1000 bis <1/100:Fixes Arzneimittelexanthem.
Selten(≥1/10 000bis<1/1000):Hautausschlag(beispielsweisemakulopapulösesExanthem).
Sehr selten(<1/10 000):Es kann zuschweren, potentielltödlichenAllergienkommen, etwazu einerblasenbildendenHaut- und Schleimhautreaktion (Stevens-Johnson-SyndromodertoxischepidermaleNekrolyse).Falls Haut- oder Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, istNovaminsulfonSintetica 500mg/ml unverzüglich abzusetzen(siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Nicht bekannt: Medikamentenreaktion mitEosinophilieund systemischen Symptomen (DRESS).
Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Sehr selten(<1/10 000):Vor allem bei anamnestisch bekannten Nierenerkrankungen kann eineakuteVerschlechterung der Nierenfunktion (akute Niereninsuffizienz) eintreten. Diese kann in bestimmten Fällen mit einerOligurie,AnurieoderProteinurieeinhergehen.
Nicht bekannt:Akuteinterstitielle Nephritis.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Bei parenteraler Applikation können Schmerzen und/oder lokale Reaktionen an der Injektionsstelle (einschliesslich Phlebitis) auftreten.
Es wurde eine Rotfärbung des Harns gemeldet; diese kann durcheinenharmlosenMetabolitendes Metamizolsbewirkt werden,dieRubazonsäure, die in schwachen Konzentrationen vorhanden ist.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer neuen oder schweren Nebenwirkung über das elektronische MeldeportalElViS(ElectronicVigilanceSystem) anzuzeigen. Informationen hierzu finden sich unter www.swissmedic.ch.
Anzeichen und Symptome
Mit folgenden Symptomen kann im Fall einer Überdosierung gerechnet werden:Übelkeit,Erbrechen,Abdominalschmerzen,Verschlechterung der Nierenfunktion/akute Niereninsuffizienz (z.B. infolge einer interstitiellen Nephritis) und seltener ZNS-Symptome (Schwindel, Somnolenz, Koma, Konvulsionen) und Blutdruckabfall (manchmal bis zum Schock fortschreitend) sowie Herzrhythmusstörungen (Tachykardie). Nach hohen Dosen kann die Ausscheidung von harmlosen Metaboliten (Rubazonsäure) eine Rotfärbung des Harns bewirken.
Behandlung:Für Metamizol ist kein spezifisches Antidot bekannt. Wenn die Substanz gerade erst aufgenommen wurde, sollte die noch nicht resorbierte Substanz eliminiert werden (Magenspülung,Medizinalkohle). Der Hauptmetabolit (4-N-Methylaminoantipyrin) ist durchHämoperfusion, Hämodialyse, Hämofiltration oder Plasmafiltrationeliminierbar.
ATC-Code: N02BB02
Wirkungsmechanismus
Metamizol wirkt analgetisch, spasmolytisch und antipyretisch. Die analgetische Wirkung wird durch seine Hauptmetaboliten über zentrale und periphere Angriffspunkte am nozizeptiven System erreicht. Die spasmolytische Wirkung beruht auf einer Herabsetzung der Erregbarkeit der peripheren glatten Muskulatur und die antipyretische Wirkung kommt durch Beeinflussung des hypothalamischen Wärmezentrums und vermehrte Wärmeabgabe zustande.
Pharmakodynamik
Siehe «Wirkungsmechanismus».
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.
Absorption
Metamizol ist praktischeinProdrug, indem es nach oraler oder parenteraler Gabe zu 4-Methylaminoantipyrin hydrolysiert wird. Die anschliessend entstehenden Metaboliten sind 4-Formylantipyrin und das aktive 4-Aminoantipyrin, welches anschliessend zu 4-Acetylaminoantipyrin acetyliert wird. Diese 4 der insgesamt 8 bekannten Metaboliten repräsentieren 65–70% der verabreichtenMetamizoldosis, und sie werden grösstenteils renal ausgeschieden.
Distribution
Metamizol selbst ist im Plasma und Urin nicht nachweisbar. Seine Metaboliten gehen in die Muttermilch über und sind bis zu 48Stunden nach der Anwendung nachweisbar. Diese werden auch im Speichel gefunden. Weitere Angaben zur Resorption, Plasmaproteinbindung und Elimination sind in der untenstehenden Tabelle zusammengefasst:
Cmax | Tmax | T/1/2 | Bindung an Plasmaproteine | Clearance | UrinäreExkretion von Metamizol | |
4-Methylaminoantipyrin | 10,5 | 1,4 | 3,3 | 58 | 4,0 | 2,8 |
4-Formylaminoantipyrin | 2,1 | 7,2 | 10,1 | 18 | 39,3 | 12,7 |
4-Aminoantipyrin | ||||||
LA | 2,7 | 6,7 | 5,5 | 48 | 30,7 | 6,4 |
SA | 1,6 | 3,2 | 3,8 | 48 | 30,7 | 6,4 |
4-Acetylaminoantipyrin | ||||||
LA | 1,6 | 16,1 | 10,6 | 14 | 36,1 | 22,2 |
SA | 4,4 | 10,0 | 10,6 | 14 | 36,1 | 22,2 |
LA: Langsam-Acetylierer.
SA: Schnell-Acetylierer.
Metabolismus
Siehe«Absorption»und«Distribution».
Elimination
Siehe«Distribution».
Elimination
Die Urinausscheidung ist nachi.v.-Gabe grösser als nach oraler. Bei Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/Min.) ist die renale Ausscheidung vermindert und die Eliminationshalbwertszeit von 4-Methylaminoantipyrin verlängert.
Es liegen sowohl Hinweise auf mutagene Wirkungen von Metamizol als auch negative Ergebnisse vor. In mehreren Langzeitversuchen mit Ratten und Mäusen ergaben sich keine Hinweise auf kanzerogene Wirkungen. In zwei von drei Langzeituntersuchungen an der Maus wurden inhohenDosen vermehrt Leberadenome beobachtet. Jedoch gelten diese Befunde allgemein für die Anwendung beim Menschen als irrelevant.
Studien zur Reproduktionstoxizität an Ratten und Kaninchen ergaben keine teratogene Wirkung.
Embryoletale Effekte traten ab einer Dosis von 100mg/kg auf. Bei Ratten führten höhere Dosen zu Auswirkungen auf die Geburt und zu einer höheren Sterblichkeit der Mutter- und Jungtiere.
Fertilitätsprüfungen ergaben bei einer Dosis oberhalb von 250 mg pro kg und Tag eine leicht verringerte Trächtigkeitsrate bei der Elterngeneration. Die Fertilität der F1-Generation wurde nicht beeinträchtigt.
Die Ausscheidung einesharmlosenenMetaboliten,derRubazonsäure, kann zu einer Rotfärbung des Harns führen, welche nach Abschluss der Behandlung verschwindet.
Inkompatibilitäten
NovaminsulfonSintetica 500 mg/ml darf wegen potentieller Inkompatibilitäten generell nicht mit anderen Arzneimitteln in derselben Spritze gemischt werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «Exp» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach dem Öffnen
Nach dem Öffnen sofort verwenden. Übrige Lösungsmengen verwerfen.
Die verdünnte Injektionslösung enthält keine Konservierungsmittel.Nach der Verdünnung darf das Injektions- oder Infusionspräparat nicht aufbewahrt werden. Die chemische und physikalische Haltbarkeit der mit Natriumchloridlösung 0,9% verdünnten Injektionslösung wurde über 24 Stunden bei Raumtemperatur (15–25 °C) belegt. Aus mikrobiologischen Gründen sollte die verdünnte Lösung sofort nach der Verdünnung/Rekonstitution angewendet werden. Geschieht dies nicht, liegen die Aufbewahrungszeiten und Lagerungsbedingungen in der Verantwortung des Anwenders und sollten allgemein 24 Stunden bei 2–8 °C nicht übersteigen, es sei denn, die Verdünnung erfolgte unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) lagern. Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Medikamente ausser Reichweite von Kindern aufbewahren!
Hinweise für die Handhabung
NovaminsulfonSintetica 500 mg/ml kann für diei.v.-Infusion mit isotonischer Natriumchloridlösung verdünnt werden. Die mit NaCl 0,9% verdünnten Lösungen sind 24 Stunden lang haltbar.
56541 (Swissmedic).
NOVAMINSULFON sintetica 1 g/2ml 10 amp 2 ml [B]
NOVAMINSULFON sintetica 500 mg/ml, soluzione iniettabile, ev.nn.i.H. [B]
Sintetica SA, 6850 Mendrisio.
März2025
Metamizol, Natriumsalz (IV) intravenös (Infusion)
ATC-Code: N02BB02
Indikation: Schmerzen, Fieber
Art der Anwendung: HARM
Alter | Gewicht | Dosierung | Tägliche Wiederholungen | Max. tägliche Dosis | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|
3 Monat(e) - 18 Jahr(e) | kg | 15 mg/kg/Dosis | 3 - 4 | 4000 mg/Tag | Als Kurzzeitinfusion aufgrund Hypotonierisikos. CAVE: Agranulozytose. |
Metamizol, Natriumsalz (PO) peroral
ATC-Code: N02BB02
Indikation: Schmerzen, Fieber
Art der Anwendung: HARM
Alter | Gewicht | Dosierung | Tägliche Wiederholungen | Max. tägliche Dosis | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|
3 Monat(e) - 18 Jahr(e) | kg | 15 mg/kg/Dosis | 3 - 4 | 4000 mg/Tag | CAVE: Agranulozytose. |
ATC-Code: N02BB02
Wirkstoff: Metamizol
Hauptindikation: Schmerzen
sappinfo Monographie
Applikationsart | TMD Trim 1 | TMD Trim 2 | TMD Trim 3 | Peripartale Dosierung | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|
intravenös, peroral | keine Angaben | keine Angaben | nicht anwenden | nicht anwenden | als Reserve, nur Einzeldosen |
ATC-Code: N02BB02
Wirkstoff: Metamizol
Hauptindikation: Schmerzen
Indikation: Postpartale Schmerzen
sappinfo Monographie
Applikationsart | TMD | Bemerkungen |
---|---|---|
intravenös, peroral | keine Angaben | Dosierung gemäss Fachinformation, Stillunterbruch von 48 Stunden |