ANGUSTA®
Norgine AG
Zusammensetzung

Wirkstoffe

Misoprostolum.

Hilfsstoffe

Hypromellose, mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Crospovidon Typ B, Croscarmellose-Natrium (enthält 0,87 mg Natrium), hochdisperses Siliciumdioxid.

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Tabletten zu 25 Mikrogramm Misoprostol.

Weisse, unbeschichtete, ovale Tabletten mit den Dimensionen 7,5 x 4,5 mm, mit einer Kerbe auf der einen Seite und glatt auf der anderen Seite. Die Kerbe dient nicht zum Teilen der Tablette.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Angusta wird zur Geburtseinleitung angewendet.

Dosierung/Anwendung

Angusta darf nur von geburtshilflich geschultem Personal unter fachärztlicher Aufsicht in Kliniken mit voll eingerichteten geburtshilflichen Abteilungen verabreicht werden, wo die Möglichkeit zu einer kontinuierlichen Überwachung von Uterusaktivität und Zustand des Foeten und eine Bereitschaft für eine Notfall-Sectio besteht. Intensivmedizinische Einrichtungen sollten nach Möglichkeit ebenfalls zur Verfügung stehen.

Vor der Anwendung von Angusta soll der Zustand der Zervix sorgfältig beurteilt werden. Während der Therapie müssen Uterusaktivität und Zustand des Foeten kontinuierlich durch Personal überwacht werden, welches in der Interpretation eines CTG geschult ist.

Übliche Dosierung

Das empfohlene Dosierungsschema für Angusta ist 25 Mikrogramm alle 2 Stunden oder 50 Mikrogramm alle 4 Stunden, jeweils oral verabreicht.

Die Maximaldosis beträgt 200 Mikrogramm über einen Zeitraum von 24 Stunden.

Angusta soll nicht gleichzeitig zusammen mit Oxytocin verabreicht werden (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»). Nach der letzten Dosis von Angusta wird eine Wartezeit von 4 Stunden empfohlen, bevor andere Arzneimittel zur Geburtseinleitung (wie Oxytocin oder Dinoproston) verabreicht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Umgekehrt sollte bei der Anwendung von Angusta im Anschluss an andere Arzneimittel zur Geburtseinleitung deren Halbwertszeit berücksichtigt werden.

Art der Anwendung

Angusta muss oral mit einem Glas Wasser eingenommen werden. Die Tabletten dürfen nicht geteilt werden.

Spezielle Dosierungsempfehlungen

Kinder und Jugendliche

Zur Sicherheit und Wirksamkeit von Angusta bei Schwangeren unter 18 Jahren liegen keine Daten vor.

Patientinnen mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen

Die Pharmakokinetik von Misoprostol wurde bei Patientinnen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion nicht spezifisch untersucht. Niedrigere Einzeldosen und/oder verlängerte Dosierungsintervalle sollten in Betracht gezogen werden (siehe «Pharmakokinetik» und «Kontraindikationen»).

Ältere Patientinnen

Nach der Menopause besteht keine Indikation.

Kontraindikationen

– Nachweis von oder Verdacht auf foetale Beeinträchtigungen vor der Geburtseinleitung (z.B. nicht bestandener Non-Stress-Test oder Stress-Test, Verfärbung des Fruchtwassers durch Mekonium oder Diagnose oder Anamnese eines beunruhigenden foetalen Zustandes).

– Nachweis oder Verdacht auf eine Uterusnarbe nach vorausgegangenen Uterus- oder Zervixoperationen wie z.B. Sectio caesarea.

– Uterusanomalie (z.B. Uterus bicornis), die eine natürliche Entbindung verunmöglicht.

– foetale Lageanomalie, die eine Kontraindikation für eine natürliche Entbindung darstellt.

– Ausgeprägtes Kopf-Becken-Missverhältnis.

– Placenta praevia.

– ungeklärte Vaginalblutung nach der 24. Schwangerschaftswoche.

– Gleichzeitige Anwendung von Oxytocin und/oder anderen Wehen-induzierenden Arzneimitteln (siehe «Dosierung/Anwendung», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).

– nach Einsetzen der Wehen.

– schwere Niereninsuffizienz (GFR <15 ml/min/1,73 m2).

– Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Misoprostol weist gegenüber anderen Prostaglandin-Analoga eine stärkere Wehen-induzierende Wirkung auf. Gleichzeitig ist aber auch das Risiko für unerwünschte Wirkungen erhöht, insbesondere für eine uterine Hyperstimulation mit den daraus resultierenden Risiken für das ungeborene Kind. Misoprostol sollte daher nur in Fällen eingesetzt werden, wo aufgrund mütterlicher Erkrankungen (z.B. Präeklampsie, Cholestase, HELLP-Syndrom) oder foetaler Störungen (mit Ausnahme der speziellen, unter «Kontraindikationen» genannten Situationen) eine möglichst rasche Entbindung angestrebt werden sollte.

Grundsätzlich soll eine Geburtseinleitung nur bei Vorliegen einer medizinischen Indikation erfolgen.

Angusta darf nur durch geburtshilflich geschultes Personal unter fachärztlicher Aufsicht in Kliniken mit voll eingerichteter geburtshilflicher Abteilung verabreicht werden, wo die Möglichkeit zu einer kontinuierlichen Überwachung von Uterusaktivität und Foetus besteht. Vor der Anwendung des Arzneimittels ist die Zervix sorgfältig zu beurteilen.

Angusta kann eine übermässige Stimulation des Uterus verursachen.

Wenn die Uteruskontraktionen verlängert oder übermässig sind oder wenn ein klinisches Risiko für die Mutter oder das Kind besteht, dürfen keine weiteren Angusta-Tabletten mehr verabreicht werden. Falls übermässige Uteruskontraktionen weiter bestehen, muss eine Behandlung nach den lokalen Richtlinien begonnen werden.

Zur Anwendung von Misoprostol bei Schwangeren mit schwerer Präeklampsie liegen nur limitierte Daten vor. Bei Patientinnen mit Präeklampsie muss vor Therapiebeginn eine foetale Beeinträchtigung ausgeschlossen werden (siehe «Kontraindikationen»).

Zur Anwendung von Misoprostol bei Mehrlingsschwangerschaften liegen nur limitierte Daten vor. Insbesondere bei höhergradigen Mehrlingsschwangerschaften (d.h. 3 oder mehr Feten) sollte Angusta daher nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung und unter besonderer Vorsicht angewendet werden.

Zur Anwendung von Misoprostol bei Schwangeren, welche bereits mehrfach entbunden haben, liegen nur limitierte Daten vor. Insbesondere bei sogenannten «grand Multipara» (d.h. Frauen mit 5 oder mehr Entbindungen ab der 20. SSW) sollte Angusta daher nur nach individueller Nutzen-Risiko-Abwägung und unter besonders engmaschiger Überwachung angewendet werden.

Prostaglandine können die uterotone Wirkung anderer Wehen-induzierender Arzneimittel potenzieren. Eine gleichzeitige Verabreichung von Oxytocin ist daher kontraindiziert. Es wird empfohlen, nach Gabe der letzten Dosis von Angusta 4 Stunden zu warten, bevor Oxytocin verabreicht wird (siehe «Dosierung/Anwendung»).

Zur Anwendung von Misoprostol in den folgenden Situationen liegen nur limitierte Daten vor. Die Anwendung von Angusta sollte daher in diesen Fällen unter besonderer Vorsicht erfolgen:

– Schwangere mit mehr als 48 Stunden zurückliegendem Blasensprung

– Schwangere vor der 37. Schwangerschaftswoche

– Bishop-Score (mBS) > 6

Eine Chorioamnionitis kann eine schnelle Entbindung notwendig machen. Entscheidungen über eine Behandlung mit Antibiotika, eine Geburtseinleitung oder eine Sectio liegt im Ermessen des behandelnden Arztes.

Ein erhöhtes Risiko einer postpartalen disseminierten intravasalen Gerinnung (DIG) wurde bei Patientinnen mit Geburtseinleitung beschrieben. Allgemein gelten ein Alter >35 Jahre, ein Gestationsalter >40 Wochen und Komplikationen während der Schwangerschaft als Risikofaktoren für eine DIG. Die genannten Faktoren können das Risiko unter einer medikamentösen Weheninduktion zusätzlich erhöhen. Bei solchen Patientinnen sollte Misoprostol daher unter besonderer Vorsicht angewendet werden, und es sollte sorgfältig auf mögliche Anzeichen einer DIG (z.B. Fibrinolyse) geachtet werden.

Bei Schwangeren mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion sollten geringere Einzeldosen und/oder verlängerte Dosierungsintervalle erwogen werden.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Es wurden keine Interaktions-Studien mit Angusta durchgeführt.

Aufgrund des Risikos einer stärkeren stimulierenden Wirkung auf den Uterus ist die gleichzeitige Anwendung anderer Wehen-induzierender bzw. allgemein von Substanzen, welche Wehen auslösen können, kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

Angusta wurde bei Schwangeren ab der 37. Schwangerschaftswoche untersucht.

Vor der 37. Schwangerschaftswoche sollte Angusta nur angewendet werden, wenn dies medizinisch eindeutig indiziert ist (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Angusta darf zu keinem anderen Zeitpunkt während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei Schwangerschaften mit einer Misoprostol-Exposition im ersten Trimenon wurde über ein 3-fach erhöhtes Risiko für foetale Fehlbildungen (z.B. Moebius-Syndrom, Amnionband-Syndrom und Anomalien des Zentralnervensystems) berichtet.

Stillzeit

Misoprostol wurde nach oraler Gabe Misoprostol-haltiger Tabletten in der Muttermilch nachgewiesen.

Zur Menge an Misoprostolsäure im Colostrum oder in der Muttermilch nach Anwendung von Angusta liegen keine Daten vor.

In pharmakokinetischen Studien wurden die maximalen Konzentrationen von Misoprostolsäure in der exprimierten Muttermilch innerhalb 1 Stunde nach Dosisgabe erreicht und entsprachen rund 30% der Konzentrationen im mütterlichen Plasma. Mit dem Stillen kann 4 Stunden (entsprechend ca. 5 Halbwertszeiten) nach Gabe der letzten Dosis von Angusta begonnen werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

Unerwünschte Wirkungen

Nachfolgend sind die unerwünschten Wirkungen nach Organsystem (MedDRA) und Häufigkeit angegeben, die in 41 publizierten Studien unter Anwendung von Misoprostol zur Geburtseinleitung berichtet wurden. In diesen Studien erhielten insgesamt 3'152 Frauen Misoprostol in oralen Dosen von 20-25 Mikrogramm alle 2 Stunden oder 50 Mikrogramm alle 4 Stunden. Darüber hinaus sind auch die unerwünschten Wirkungen berücksichtigt, die während eines Compassionate Use Programms berichtet wurden, in dem Angusta bei etwa 29'000 Frauen zur Geburtseinleitung angewendet wurde.

Häufigste in den klinischen Studien beobachtete unerwünschte Wirkungen waren Übelkeit und Erbrechen. Die unerwünschten Wirkungen waren teilweise dosisabhängig.

Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig: ≥1/10; häufig: ≥1/100-<1/10; gelegentlich: ≥1/1000-<1/100; nicht bekannt: genaue Häufigkeit kann auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden.

Erkrankungen des Nervensystems

Nicht bekannt: Schwindel.

Erkrankungen des Herzens und der Gefässe

Häufig: Veränderungen der foetalen Herzfrequenz (unter 50µg alle 4 Stunden).

Gelegentlich: Veränderungen der foetalen Herzfrequenz (unter 25µg/2 Std.).

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen (unter 50µg alle 4 Stunden).

Häufig: Übelkeit, Erbrechen (unter 25µg/2 Std.).

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Nicht bekannt: juckender Hautausschlag.

Reproduktionssystem und Brust

Sehr häufig: postpartale Hämorrhagien (nach 25µg alle 2 Stunden), Verfärbung des Fruchtwassers durch Mekonium.

Häufig: postpartale Hämorrhagien (nach 50µg/4 Std.), uterine Hyperstimulation (einschliesslich Fällen mit Veränderung der foetalen Herzfrequenz).

Nicht bekannt: vorzeitige Plazentalösung, Uterusruptur, foetale Azidose.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Fieber, Schüttelfrost.

Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden beim Neugeborenen nach Anwendung von oralem Misoprostol im Geburtsverlauf beschrieben:

Erkrankungen des Nervensystems

Nicht bekannt: Krampfanfälle.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt: Zyanose, Asphyxie.

Allgemeine Erkrankungen

Häufig: niedriger Apgar-Score (nach 50µg alle 4 Stunden).

Gelegentlich: niedriger Apgar-Score (nach 25µg/2 Std.).

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Symptome

Mögliche Symptome einer Überdosierung von Prostaglandinen sind starke oder zu häufige Uteruskontraktionen bis hin zum uterinen Hypertonus. Eine solche uterine Hyperstimulation kann mit Störungen der foetalen Herzfrequenz und Asphyxie einhergehen.

Behandlung der Überdosierung

Bei Hinweisen auf eine uterine Hyperstimulation ist die Anwendung von Angusta zu beenden. Falls die Hyperstimulation nach Abbruch der Behandlung nicht abklingt, sollte eine Therapie mit einem geeigneten Tokolytikum eingeleitet werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

G02AD06

Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere gynäkologische Arzneimittel, Wehen fördernde Mittel, Prostaglandine

Wirkungsmechanismus

Misoprostol ist ein synthetisches Analogon von Prostaglandin E1 (PGE1), einer natürlich vorkommenden, Wehen-auslösenden Verbindung. Prostaglandine der F- und E-Reihe steigern in vitro die Kollagenase-Aktivität bei uterinen Zervix-Fibroblasten von Kaninchen und rufen in vivo Zervixreifung und Uteruskontraktionen hervor. Diese pharmakodynamischen Effekte werden als der für die klinische Wirkung von Angusta relevante Wirkmechanismus angesehen.

Pharmakodynamische Wirkungen von Prostaglandinen auf andere Organsysteme werden bei der Kurzzeitbehandlung als klinisch nicht relevant angesehen.

Pharmakodynamik

Siehe «Wirkungsmechanismus».

Klinische Wirksamkeit

Angusta wurde nur in einer pharmakokinetischen Studie untersucht, in welcher 23 Schwangere gegenüber dem Präparat exponiert waren.

Der Beleg der Wirksamkeit und Sicherheit stützt sich ausschliesslich auf publizierte Daten (siehe insbesondere Cochrane-Review von Alfirevic et al. 2014). Wirksamkeit und Sicherheit der empfohlenen Dosierungsschemata konnten dabei in verschiedenen Studien belegt werden.

Pharmakokinetik

Absorption

Nach oraler Verabreichung von Angusta wird Misoprostol rasch resorbiert; Plasma-Spitzenspiegel des aktiven Metaboliten (Misoprostolsäure) werden nach etwa 30 Minuten erreicht.

Die Dosis-normalisierte AUC nach 25 und 50 Mikrogramm Misoprostol (Angusta) waren statistisch nicht signifikant unterschiedlich (107,8 ± 53,16 bzw. 128,1 ± 45,60 h∙pg/ml).

Die Verabreichung von Misoprostol zusammen mit Nahrung hat keinen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Misoprostolsäure, reduziert jedoch aufgrund einer langsameren Resorptionsrate die maximale Plasmakonzentration.

Distribution

Die Serum-Proteinbindung von Misoprostolsäure beträgt weniger als 90 % und ist bei therapeutischen Dosen konzentrationsunabhängig.

Metabolismus

Misoprostol, ein Ester, wird rasch in seinen aktiven Metaboliten Misoprostolsäure verstoffwechselt. Nur Misoprostolsäure ist im Plasma nachweisbar. Die Säure wird weiter durch Beta-Fettsäure-Oxidation zu inaktiven Dinor- und Tetranorsäure-Metaboliten verstoffwechselt.

Elimination

Misoprostol wird überwiegend in Form inaktiver Metaboliten über den Urin ausgeschieden. Nur rund 15% der Metaboliten werden über die Faezes eliminiert. Die mittlere Eliminations-Halbwertszeit von Misoprostolsäure beträgt etwa 45 Minuten.

Kinetik spezieller Patientengruppen

Nierenfunktionsstörungen

Publizierte Studien zeigen bei Patientinnen mit eingeschränkter Nierenfunktion einen Trend zu höheren Werten für Cmax, AUC und t½ (siehe «Dosierung/Anwendung», «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Leberfunktionsstörungen

Publizierte Studien zeigen bei Patientinnen mit eingeschränkter Leberfunktion einen Trend zu höheren Werten für Cmax, AUC und t½ (siehe «Dosierung/Anwendung», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Pädiatrische Patienten

Zur Pharmakokinetik von Misoprostol bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Daten vor.

Präklinische Daten

Die publizierte Literatur über Studien zu Sicherheitspharmakologie, akuter Toxizität und Toxizität bei wiederholter Gabe, Mutagenität, Kanzerogenität und Reproduktionstoxizität lässt keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Bei Menschen stand die Exposition mit Misoprostol in der frühen Schwangerschaft (fehlgeschlagener früher medikamentöser Schwangerschaftsabbruch) in Zusammenhang mit multiplen Fehlbildungen. Da Studien zur Teratogenität direkte teratogene Effekte von Misoprostol nicht bestätigen, werden eine Gefässzerstörung und eine unterbrochene Blutversorgung des sich entwickelnden Embryos infolge der durch eine Verabreichung von Misoprostol zum medikamentösen Schwangerschaftsabbruch bedingten Uteruskontraktionen als Ursache für diese Fehlbildungen angesehen.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise

Nicht über 25 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

67580 (Swissmedic)

Packungen

ANGUSTA tabl 25 mcg 8 stk [B]

7 680675 800018

Zulassungsinhaberin

Norgine AG, 6005 Luzern

Stand der Information

September 2021

SAPP: Schwangere

ATC-Code: G02AD06, A02BB01
Wirkstoff: Misoprostol
Hauptindikation: Geburtseinleitung
sappinfo Monographie

ApplikationsartPeripartale DosierungBemerkungen

peroral, vaginal

0.2mg

je nach Gestationsalter

ATC-Code: G02AD06
Wirkstoff: Misoprostol
Hauptindikation: Subpartale Blutungen
Indikation: Uterusatonie
sappinfo Monographie

ApplikationsartPeripartale Dosierung

peroral

0.4mg

ATC-Code: G02AD06
Wirkstoff: Misoprostol
Hauptindikation: Subpartale Blutungen
sappinfo Monographie

ApplikationsartPeripartale Dosierung

peroral

0.6mg

ATC-Code: G02AD06
Wirkstoff: Misoprostol
Hauptindikation: Subpartale Blutungen
Indikation: Postpartale Hämorrhagie, Uterusatonie
sappinfo Monographie

ApplikationsartPeripartale Dosierung

rektal

1mg

SAPP: Stillende

ATC-Code: G02AD06
Wirkstoff: Misoprostol
Hauptindikation: Postpartale Blutungen
Indikation: Plazentarperiode
sappinfo Monographie

ApplikationsartTMD

peroral

0.2mg

ATC-Code: G02AD06
Wirkstoff: Misoprostol
Hauptindikation: Postpartale Blutungen
Indikation: Uterusatonie
sappinfo Monographie

ApplikationsartTMD

peroral

0.4mg

ATC-Code: G02AD06
Wirkstoff: Misoprostol
Hauptindikation: Postpartale Blutungen
sappinfo Monographie

ApplikationsartTMD

peroral

0.6mg

ATC-Code: G02AD06
Wirkstoff: Misoprostol
Hauptindikation: Postpartale Blutungen
Indikation: Postpartale Hämorrhagie, Uterusatonie
sappinfo Monographie

ApplikationsartTMD

rektal

1mg

Chargenrückrufe

Titel: Chargenrückruf – Angusta, Tabletten à 25 μg
Datum: 29/06/2022
Zulassungsnummer: 67580
Text: Die Firma Norgine AG zieht die obenerwähnte Charge von Angusta, Tabletten vorsorglich bis auf Stufe Detailhandel vom Markt zurück. Grund dafür ist eine unbekannte Verunreinigung in Konzentrationen oberhalb des für Impurities spezifizierten Bereiches. Der Rückruf erfolgt mittels Firmenschreiben an die mit dem Präparat belieferten Kunden.
Präparat: Angusta, Tabletten à 25 μg
Rückzug der Charge: B28144
Wirkstoff: misoprostolum
Zulassungsinhaberin: Norgine AG
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