Trandate®
Aspen Pharma Schweiz GmbH
Zusammensetzung

Wirkstoff: Labetaloli hydrochloridum.

Hilfsstoffe

Tabletten: Color.: E 110 (Gelborange S), Excipiens pro compresso

Ampullen: Aqua ad iniectabile q.s. ad solutionem.

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Tabletten zu 100 mg und 200 mg (mit Filmüberzug).

Ampullen zu 100 mg/20 ml.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Tabletten

Alle Formen und Schweregrade von Hypertonie.

Normalerweise lässt sich der erhöhte Blutdruck mit Trandate allein unter Kontrolle halten. Die gleichzeitige Einnahme anderer blutdrucksenkender Mittel kann den Gesamteffekt erhöhen. Wenn erwünscht, kann die Trandate-Therapie mit einer diuretischen Behandlung kombiniert werden.

Injektionslösung

Die Injektionslösung ist angezeigt, wenn eine rasche Senkung des Blutdruckes bei Patienten mit schwerer Hypertonie erforderlich ist und unmittelbar nach der akuten Phase eines Myokardinfarktes sowie zur kontrollierten Blutdrucksenkung bei chirurgischen Eingriffen.

Dosierung/Anwendung

Tabletten

Die Tabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit möglichst nach den Mahlzeiten einzunehmen.

Erwachsene

Initial: 2× 200 mg/Tag. Anpassung der Dosierung: Bei ungenügender Blutdruckkontrolle Dosis nach 2 Wochen stufenweise um jeweils 200 mg/Tag steigern. Die meisten Patienten können mit einer Dosierung von 2–3× 200 mg/Tag eingestellt werden. Die Maximaldosis beträgt 2400 mg/Tag.

Falls erwünscht, z.B. bei Patienten mit niedrigem Körpergewicht, kann die Behandlung auch mit 2–3× 100 mg/Tag eingeleitet werden. Bei ungenügender Blutdruckkontrolle nach 2 Wochen wird die Initialdosis verdoppelt.

Folgt eine orale Trandate-Therapie einer parenteralen Trandate-Gabe, so sollte die Initialdosis 2× täglich 100 mg betragen.

Eine additive Wirkung ist zu erwarten, wenn Trandate Tabletten mit anderen Antihypertonika (z.B. Diuretika oder Methyldopa) kombiniert werden. Bei einer Umstellung von anderen blutdrucksenkenden Mitteln auf Trandate sollte die Trandate-Therapie mit 2× täglich 100 mg eingeleitet und gleichzeitig die vorhergehende Therapie schrittweise abgesetzt werden. Ein abruptes Absetzen von Clonidin oder β-Blockern sollte vermieden werden.

Ältere Patienten

Die Initialdosis zu Beginn einer oralen blutdrucksenkenden Therapie mit Trandate Tabletten ist üblicherweise 2× täglich 100 mg. Eine zufriedenstellende Blutdruckkontrolle kann möglicherweise mit einer tieferen Erhaltungsdosis als bei jüngeren Patienten erreicht werden.

Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion können geringere Dosen von Trandate Tabletten erforderlich sein (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Injektionslösung

Trandate Injektionslösung ist für die intravenöse Anwendung bei hospitalisierten Patienten bestimmt. Der Patient sollte bei der Verabreichung immer auf dem Rücken oder auf der linken Seite liegen. Innerhalb von 3 Stunden nach i.v.-Applikation dürfen die Patienten nicht aufstehen (Gefahr eines orthostatischen Blutdruckabfalls).

Dosierung

Erwachsene

i.v.-Injektion

Hypertensive Notfälle: Wenn eine rasche Senkung des Blutdrucks unbedingt nötig ist, so wird eine Dosis von 50 mg Trandate langsam, das heisst während mindestens 1 Minute, intravenös injiziert. Bei Bedarf kann diese Dosis nach jeweils 5 Minuten Wartezeit wiederholt werden, bis sich ein zufriedenstellendes Ergebnis zeigt. Die Gesamtmenge sollte 200 mg nicht überschreiten. Nach der ganzen Injektion tritt die stärkste Wirkung gewöhnlich innerhalb von 5 Minuten ein, und die tatsächliche Wirkungsdauer beträgt gewöhnlich rund 6 Stunden, sie kann sich aber auch bis auf 18 Stunden erstrecken.

Infusion

Als weitere Möglichkeit kann Trandate auch als intravenöse Tropfinfusion verabreicht werden. Dazu wird der Inhalt von 2 Ampullen (200 mg Trandate) mit 160 ml einer kompatiblen Infusionslösung (s. unter «Sonstige Hinweise: Inkompatibilitäten») verdünnt. Diese Infusionslösung enthält 1 mg/ml Trandate. Zur Verabreichung wird ein Infusionsbesteck für Kinder verwendet, an das zur besseren Dosierung eine Mass-Bürette von 50 ml angeschlossen wird.

Nicht schwangerschaftsbedingte Hypertonien

Die Infusionsgeschwindigkeit sollte etwa 2 mg (2 ml Infusionslösung) /min betragen.

Sobald ein befriedigendes Ergebnis erreicht ist, soll die Infusion unterbrochen werden. Die dazu notwendige Dosis bewegt sich zwischen 50 und 200 mg, je nach Schwere der Hypertonie. Bei den meisten Patienten genügen 200 mg völlig, doch kann auch ausnahmsweise eine Dosis von 300 mg nötig sein, namentlich bei Patienten mit Phäochromozytom. Je nach der Reaktion des Patienten kann die Infusionsgeschwindigkeit vom Arzt angepasst werden.

Schwangerschaftshypertonien

Zur Senkung einer Schwangerschaftshypertonie wird die Infusion mit einer Geschwindigkeit von 20 mg/h begonnen, dann kann diese Dosis alle 30 Minuten verdoppelt werden, bis eine genügende Blutdrucksenkung erreicht ist, oder bis zu einer Dosis von 160 mg/h (s. auch «Schwangerschaft»).

Hypertoniekrisen nach einem akuten Myokardinfarkt

Die initiale Infusionsgeschwindigkeit sollte 15 mg/h betragen und schrittweise, je nach Ansprechen des Patienten, bis zu einem Maximum von 120 mg/h erhöht werden.

Kontrollierte Blutdrucksenkung während Operationen

Für die kontrollierte Blutdrucksenkung während Operationen beträgt die Anfangsdosis 10–20 mg i.v. während 30 Sekunden. Jüngere Patienten und solche, welche kein Halothan erhalten, brauchen eine etwas höhere Dosis (25–30 mg). Halothan verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung von Trandate, deshalb sollte die Halothan-Konzentration nicht über 1 bis 1,5% betragen. Wenn innert 5 Minuten die angestrebte Blutdrucksenkung nicht eingetreten ist, können nochmals 5–10 mg Trandate gegeben werden, bis das gewünschte Resultat erreicht ist.

Die durchschnittliche Dauer der Blutdrucksenkung beträgt nach 20–25 mg Trandate Injektionslösung 50 Minuten. Die Blutdrucksenkung kann rasch rückgängig gemacht werden, wenn Halothan abgesetzt und 0,6 mg Atropin i.v. gegeben werden. Es ist dabei zu beachten, dass die intermittierende Überdruckbeatmung (IPPV) die durch Trandate und/oder Halothan hervorgerufene Blutdrucksenkung zusätzlich verstärken kann.

Überwachung

Während der Infusion soll der Blutdruck mit einem Monitor laufend überwacht werden. Ferner ist eine Monitor-Überwachung der Herztätigkeit nach der Injektion und während der Infusion zu empfehlen. Bei den meisten Patienten tritt eine leichte Senkung der Herzfrequenz auf; eine schwere Bradykardie tritt selten auf, sie kann mit 1–2 mg Atropin intravenös behoben werden. Die Atemfunktion soll bei Patienten mit vermuteter oder schon bestehender Atmungsinsuffizienz sorgfältig überwacht werden.

Erhaltungstherapie

Sobald eine angemessene Blutdrucksenkung erzielt worden ist, kann eine Erhaltungstherapie mit Trandate Tabletten fortgesetzt werden (s. oben unter «Tabletten»).

Kinder und Jugendliche

Es liegen zu wenig klinische Erfahrungen vor, um Trandate bei Kindern und Jugendlichen empfehlen zu können.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Dosierung bei Niereninsuffizienz

Bei Niereninsuffizienz muss die Dosis von Trandate nicht generell reduziert werden, hingegen ist besonders sorgfältig auf Nebenwirkungen zu achten.

Kontraindikationen

Bekannte Überempfindlichkeit auf Labetalol oder einen Hilfsstoff von Trandate. Bei AV-Block 2. und 3. Grades, (ausser bei vorhandenem Schrittmacher) kardiogenem Schock und anderen Zuständen mit schwerer, langandauernder Hypotonie oder mit schwerer Bradykardie.

Nichtselektive Beta-Blocker dürfen nicht bei Patienten mit Asthma bronchiale oder obstruktiven Atemwegserkrankungen in der Anamnese verwendet werden.

Nicht kompensierte Herzinsuffizienz

Sick Sinus Syndrom (einschliesslich sinuatrialer Block) sofern kein Schrittmacher vorhanden

Prinzmetal Angina

Cor pulmonale

Schwere Hypotonie

Hochgradige Bradykardie (< 50 Schläge/min),

Gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern oder Kalziumantagonisten vom Verapamil-Typ und vom Diltiazem-Typ

Patienten mit Asthma bronchiale oder obstruktiven Atemwegserkrankungen in der Anamnese

Akuter Myokardinfarkt

Metabolische Azidose

Unbehandeltes Phäochromozytom

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Herzinsuffizienz oder eine schlechte linksventrikuläre systolische Funktion

Spezielle Vorsicht ist bei Patienten mit Herzversagen oder Linksherzinsuffizienz angezeigt. Labetalol ist bei unkontrollierter Herzinsuffizienz kontraindiziert, kann aber mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die gut eingestellt und frei von Symptomen sind.

Eine Herzinsuffizienz sollte vor Beginn der Trandate-Therapie in geeigneter Weise behandelt werden.

Die Verwendung von Beta-Blockern birgt das Risiko, eine Herzinsuffizienz oder obstruktive Lungenkrankheit zu induzieren oder zu verstärken. Bei Herzinsuffizienz sollte die Kontraktilität aufrechterhalten werden und sollte die Insuffizienz kompensiert werden. Patienten mit eingeschränkter Kontraktilität, vor allem ältere Menschen, sollten regelmässig auf die Entwicklung von Herzinsuffizienz überwacht werden.

Die Behandlung sollte, vor allem bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und Patienten mit Angina pectoris (Risiko einer Exazerbation der Angina pectoris, Myokardinfarkt und Kammerflimmern) nicht abrupt unterbrochen oder abgebrochen werden, sondern über mehrere Tage ausgeschlichen.

Inhalationsanästhetika

Bei gleichzeitiger Anwendung von Inhalationsanästhetika ist Vorsicht geboten (siehe «Interaktionen»). Vor einer Narkose braucht Trandate nicht abgesetzt zu werden, die Patienten sollten aber vorher Atropin intravenös erhalten. Die Wirkung von volatiler Anästhetika auf den Blutdruck wird durch Trandate verstärkt.

In seltenen Fällen wurde über erhöhte Leberfunktionswerte, Ikterus (verursacht durch Störung der Leberfunktion oder Cholestase), Hepatitis oder Lebernekrose berichtet. Die Symptome bilden sich gewöhnlich nach Absetzen von Labetalol zurück. Sie traten sowohl nach Kurz- als auch nach Langzeitbehandlung auf.

Bei ersten Anzeichen einer Leberfunktionsstörung sollten geeignete Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Wenn die Laborwerte auf eine Leberschädigung hinweisen oder der Patient einen Ikterus entwickelt, ist die Behandlung mit Trandate sofort abzubrechen und darf auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht wieder aufgenommen werden.

Nierenfunktionsstörung

Vorsicht ist geboten, wenn Labetalol bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz eingesetzt wird (GFR = 15-29 ml/min/1,73m2).

Weist die Anamnese eines mit β-Blockern behandelten Patienten auf schwere, durch eine Vielzahl von Allergenen verursachte anaphylaktische Reaktionen hin, ist bei einer Reexposition mit β-Blockern besondere Vorsicht geboten. Solche Patienten können auf die bei der Behandlung allergischer Reaktionen übliche Dosierung von Adrenalin nicht ansprechen.

Periphere Gefässkrankheit

Trandate sollte bei Patienten mit peripheren Gefässerkrankungen mit Vorsicht angewendet werden, da es zu einer Exazerbation der bestehenden Symptome kommen kann.

Die Dosierung von Trandate sollte bei Patienten, die eine symptomatische Bradykardie entwickeln, reduziert werden.

Aufgrund einer erhöhten AV-Überleitungszeit von β-Blockern, sollte Trandate bei Patienten mit AV-Block 1. Grades mit Vorsicht angewendet werden.

Thyreotoxikose

Wie bei anderen Beta-Adrenorezeptor-Antagonisten kann Labetalol die Symptome einer Hyperthyreose maskieren, ohne die Funktion der Schilddrüse zu beeinflussen.

Wie andere β-Blocker, kann Trandate die Symptome einer Hyperthyreose und einer Hypoglykämie bei Diabetikern überdecken.

Adrenalin

Falls Patienten, die bereits Labetalol erhalten zusätzlich eine Therapie mit Adrenalin benötigen, sollte die Dosis an Adrenalin reduziert werden, da die gleichzeitige Verabreichung von Labetalol und Adrenalin zu Bradykardie und Hypertonie (siehe «Interaktionen») führen kann.

Bei starkem Einfluss von Adrenalin, wie beim Phäochromozytom, kann Labetalol eine paradoxe Blutdruckerhöhung verursachen.

Metabolische Azidose und Phäochromozytom

In Fällen von metabolischer Azidose und Phäochromozytom ist Vorsicht geboten. Bei Patienten mit Phäochromozytom könnte Labetalol erst verabreicht werden, nachdem eine adäquate Alpharezeptorblockade erreicht worden ist.

Calciumantagonisten

Wenn Labetalol gleichzeitig mit Calciumantagonisten angewendet wird, ist Vorsicht geboten, insbesondere bei „Calciumkanalblockern“, die die Kontraktilität und AV-Reizleitung negativ beeinflussen.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Adrenalin, Verapamil oder Klasse-I-Antiarrhythmika ist Vorsicht geboten (s. «Interaktionen»).

Digitalis

Beta-Blocker haben eine negativ-inotrope Wirkung, aber keinen Einfluss auf die positiv-inotrope Wirkung von Digitalis.

Tabletten

Unter Therapie mit β-Blockern wurde über Hautausschläge und/oder trockene Augen berichtet. Die Inzidenz berichteter Fälle ist gering und in den meisten Fällen verschwanden die Symptome nach Abbruch der Therapie. Falls für das Erscheinen dieser Reaktionen keine anderweitigen Erklärungen beigezogen werden können, sollte eine ausschleichende Absetzung des Arzneimittels in Erwägung gezogen werden.

Trandate sollte bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht angewendet werden, da Labetalol bei dieser Patientengruppe langsamer als bei gesunden Probanden metabolisiert wird. Geringere Dosen können erforderlich sein (siehe «Dosierung/Anwendung»).

Ischämische Herzkrankheit

Ein abruptes Absetzen bzw. Unterbrechen der Therapie mit β-Blockern ist, insbesondere bei ischämischen Herzerkrankungen, zu vermeiden. Trandate ist schrittweise abzusetzen. Bei Patienten mit einer ischämischen Herzkrankheit sollte das Absetzen schrittweise, wenn möglich über einen Zeitraum von 7–10 Tagen erfolgen.

Intraoperatives Floppy Iris Syndrom

Das Auftreten des „Intraoperative Floppy Iris Syndrome“ (IFIS, eine Variante des «Small Pupil Syndrome») wurde bei der Durchführung von Katarakt-Operationen bei einigen Patienten beobachtet, die eine Therapie mit Tamsulosin erhalten oder in der Vergangenheit erhielten. Einzelne Fälle wurden auch im Zusammenhang mit anderen Alpha-1 Blockern berichtet, weshalb die Möglichkeit eines Klasseneffektes nicht ausgeschlossen werden kann. Da IFIS zum vermehrten Auftreten von Komplikationen im Verlauf von Katarakt-Operationen führen kann, sollte der Ophthalmologe vor der Operation von der gleichzeitigen oder früheren Anwendung von Alpha-1-Blockern in Kenntnis gesetzt werden.

Dopingkontrollen

Sportler und Sportlerinnen sollten sich bewusst sein, dass dieses Produkt einen Wirkstoff enthält, der bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen kann.

Injektionslösung

Trandate kann die physiologischen Kompensationsreaktionen des Körpers auf eine plötzliche Hämorrhagie maskieren (Tachykardie und Vasokonstriktion). Deshalb sollte bei der Anwendung während Operationen sorgfältig auf Blutverluste geachtet werden.

Trandate sollte bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht angewendet werden, da Labetalol bei dieser Patientengruppe langsamer als bei gesunden Probanden metabolisiert wird.

Das Auftreten eines intraoperativen Floppy Iris Syndroms (IFIS, einer Variation des Small Pupil Syndroms) wurde im Rahmen einer Katarakt-Operation bei einigen Patienten beobachtet, die aktuell mit Tamsulosin behandelt wurden oder dieses Medikament vorgängig erhalten hatten. Vereinzelte Berichte wurden auch mit anderen Alpha-1-Adrenozeptorenblockern erhalten und die Möglichkeit eines Klasseneffekts kann nicht ausgeschlossen werden. Da IFIS zu vermehrten eingriffsbedingten Komplikationen während Kataraktoperationen führen könnte, sollte eine aktuelle oder vorgängige Behandlung mit Alpha-1- Adrenozeptorenblockern dem ophthalmologischen Chirurgen vor der Operation mitgeteilt werden.

Interaktionen

β-Blocker sollen im Allgemeinen nicht zusammen mit folgenden Arzneimitteln verabreicht werden:

Antiarrhythmika:

Die Wirkung von Klasse I-Antiarrhythmika (wie Disopyramid, Chinidin und Chinidin-ähnliche Substanzen, Lidocain und Lidocain-ähnliche Substanzen) und Amiodaron (Klasse II-Antiarrhythmika) kann verstärkt werden.

Die gleichzeitige Einnahme von trizyklischen Antidepressiva kann ein häufigeres Auftreten von Tremor zur Folge haben.

Cimetidin kann die Bioverfügbarkeit von Labetalol bei oraler Einnahme erhöhen.

Prostaglandin-Synthese-Hemmer wie Ibuprofen und Indometacin können die antihypertensive Wirkung von Labetalol vermindern. Somit kann die antihypertensive Wirkung von Trandate bei der gleichzeitigen Verabreichung mit Prostaglandin-Synthese-Hemmern (z.B. NSAIDs) vermindert werden, wodurch eine Dosisanpassung erforderlich sein kann. Es kann zu einem additiven Synergismus mit anderen blutdrucksenkenden Wirkstoffen kommen.

Es wurde aufgezeigt, dass Labetalol die Aufnahme von MIBG (Metaiodobenzylguanidin)-Radioisotopen vermindert. Daher sind die bei der MIBG-Szintigraphie erhaltenen Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren.

Digitalisglykoside in Kombination mit Betablockern können die AV-Reizleitungszeit erhöhen. Labetalol kann die Digoxinwirkung einer Verringerung der ventrikulären Rate verstärken.

Die gleichzeitige Verabreichung von Labetalol mit Adrenalin kann zu einer Bradykardie und Hypertonie führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Die gleichzeitige Behandlung mit Calciumantagonisten aus der Gruppe der Dihydropyridinderivate (z. B. Nifedipin) kann das Hypertonie-Risiko erhöhen und bei Patienten mit einer entsprechenden latenten Veranlagung eine Herzinsuffizienz auslösen.

In Kombination mit Calciumantagonisten mit negativ inotropen Wirkungen (z. B. Verapamil, Diltiazem) können ausgeprägte Bradykardien und Hypotonien auftreten. Besonders bei Patienten mit eingeschränkter Ventrikelfunktion und/oder Reizleitungsstörungen. Bei der Umstellung von einem Calciumantagonisten auf ein Beta-Blocker oder andersherum, darf die neue Behandlung frühestens 48 Stunden nach Absetzen der vorausgegangenen Behandlung eingeleitet werden.

Clonidin:

Bei Patienten, die Beta-Blocker und Clonidin erhalten, muss der Beta-Blocker über mehrere Tage schrittweise ausgeschlichen werden, bevor Clonidin abgesetzt wird. Dies ist erforderlich, um das Potenzial für Rebound-Hypertonien zu verringern, die durch das Absetzen von Clonidin verursacht werden können. Deshalb ist es auch beim Wechsel von Clonidin auf einen Beta-Blocker wichtig Clonidin schrittweise auszuschleichen und die Behandlung mit dem Beta-Blocker erst mehrere Tage nach Absetzen von Clonidin zu beginnen

Cholinesterasehemmer:

Die gleichzeitige Verabreichung von Labetalol mit Cholinesterasehemmern kann das Risiko für Bradykardien erhöhen.

Allgemeinanästhesie:

Bei Allgemeinanästhesien bei Patienten, die Beta-Blocker verwenden, ist Vorsicht geboten. Beta-Blocker können das Risiko von Herzrhythmusstörungen während einer Anästhesie verringern, sie können aber auch zu einer Verringerung der reflektorischen Tachykardie führen und dadurch das Risiko einer Hypotonie während der Anästhesie erhöhen. Es sollte ein Anästhetikum mit der geringstmöglichen negativ inotropen Wirkung verwendet werden. Die Herzfunktion muss engmaschig überwacht werden und Bradykardien, die durch einen übermässigen Einfluss des Vagus verursacht werden, sollten durch intravenöse Verabreichung von 1-2 mg Atropin korrigiert werden (siehe Dosierung/Anwendung).

Alpha-Sympathomimetika:

Die gleichzeitige Verabreichung von Labetalol und Alpha-Sympathomimetika (z. B. Phenylpropanolamin und Adrenalin) kann zu Bradykardie und Hypertonie führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)

Ergotaminderivate:

Die gleichzeitige Anwendung von Ergotaminderivaten kann bei einigen Patienten das Risiko von Gefässspasmen erhöhen.

Nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAR):

Die blutdrucksenkende Wirkung von Labetalol kann abgeschwächt werden. Eine Dosisanpassung kann daher erforderlich sein.

Stabilisierende Muskelrelaxantien:

Die Wirkung von nicht-depolarisierenden Muskelrelaxantien (Curare-Typ) kann verstärkt und verlängert werden.

Nitroglyzerin:

Labetalol reduziert die durch Nitroglyzerin ausgelöste Reflextachykardie. Verstärkung der antihypertensiven Wirkung.

Östrogene:

Die blutdrucksenkende Wirkung von Beta-Blockern kann abgeschwächt werden.

Phenothiazine:

Die Plasmakonzentrationen beider Wirkstoffe können erhöht werden.

Phenoxybenzamin:

Additiver Effekt auf die Alpharezeptoren-blockierende Wirkung.

Beta-Sympathomimetika, Xanthine:

Gegenseitige Behinderung der therapeutischen Wirkung.

Digoxin:

Labetalol kann die Herzfrequenz-reduzierende Wirkung von Digoxin steigern.

Alpha-Sympathomimetika:

Die gleichzeitige Verabreichung von Labetalol und Alpha-Sympathomimetika (z. B. Phenylpropanolamin und Adrenalin) kann zu Bradykardie und Hypertonie führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Andere Blutdrucksenker:

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Labetalol mit anderen blutdrucksenkenden Wirkstoffen ist mit einer Wirkungsverstärkung zu rechnen.

Beeinflussung von Laborwerten:

Das Vorkommen von Labetalol-Metaboliten im Urin kann bei fluorometrischen oder photometrischen Bestimmungsmethoden für Katecholamine, Metanephrine, Normetanephrin und Vanillinmandelsäure zu scheinbar erhöhten Werten führen und ist daher besonders bei der Labordiagnostik des Phäochromozytoms zu beachten. Zur Bestimmung der Katecholaminkonzentrationen sollte ein spezielles Verfahren, wie beispielsweise ein HPLC-Assay mit Festphasenextraktion eingesetzt werden (Labetalol fluoresziert in alkalischer Lösung bei einer Exzitationswellenlänge von 334 nm und einer Fluoreszenz-Wellenlänge von 412 nm).

Es hat sich gezeigt, dass Labetalol die Aufnahme der Radioisotope von Metaiodobenzylguanidin (MIBG) reduziert. Daher sollten die Ergebnisse der MIBG-Szintigraphie mit Vorsicht interpretiert werden.

Trizyklische Antidepressiva:

Labetalol erhöht die Bioverfügbarkeit von Imipramin um mehr als 50% durch die Hemmung seiner 2-Hydroxylierung. Labetalol in Kombination mit Imipramin kann die Wirkung von Imipramin und von gleichzeitig angewendeten trizyklischen Antidepressiva verstärken, vermehrtes Auftreten von Tremor, gegenseitige Wirkungsverstärkung.

Bei gleichzeitiger Anwendung von z. B. Nitraten, Antipsychotika (Fentiazin-Derivaten wie beispielsweise Chlorpromazin) und anderen Antipsychotika/Antidepressiva kann eine verstärkte Blutdrucksenkung auftreten

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

Erfahrungen bei Schwangerschaften beim Menschen, lassen nicht darauf schliessen, dass Labetalol das Risiko für angeborene Missbildungen erhöht. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf Teratogenität. Es wurde allerdings eine Toxizität der Embryo-fetalen Entwicklung festgestellt (siehe «Präklinische Daten»). Somit sollte Trandate während des ersten Trimesters der Schwangerschaft nur verwendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko überwiegt

Beim Menschen passiert Labetalol die Plazentaschranke und demzufolge sollten die möglichen Folgen einer α- und β-Adrenorezeptoren-Blockade auf den Fötus und Neugeborenen berücksichtigt werden. Selten wurde über perinatale und neonatale Bradykardie, Hypotonie, Atemdepression, Hypoglykämie und Hypothermie berichtet. Manchmal tauchten diese Symptome ein oder zwei Tage nach der Geburt auf.

Stillzeit

Labetalol wird in geringen Mengen in die Muttermilch abgegeben (ungefähr 0,004-0,07 % der mütterlichen Dosis). Bisher wurden keine Nebenwirkungen berichtet. Schmerzen in den Brustwarzen und Raynaud-Syndrom der Brustwarze wurden berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Bei der Anwendung von Labetalol bei stillenden Frauen ist Vorsicht geboten.

Trandate geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Stillen ist deshalb nicht empfohlen. In sehr seltenen Fällen wurde bei gestillten Neugeborenen über unerwünschte Ereignisse (plötzlicher Kindstod, Durchfall, Hypoglykämie) berichtet, der Kausalzusammenhang ist jedoch nicht bekannt.

Fertilität

Es liegen keine klinischen Daten über einen potenziellen Effekt von Trandate auf die Fertilität vor. Tierexperimentelle Studien zeigten einen Labetalol Effekt auf die männliche Fertilität (siehe «Präklinische Daten»).

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Trandate kann das Reaktionsvermögen des Patienten beim Lenken eines Fahrzeuges oder Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

Unerwünschte Wirkungen

Für dieses Arzneimittel besteht keine neue klinische Dokumentation zur Aufführung der unerwünschten Wirkungen nach Organsystem und absoluter Häufigkeit. Das Auftreten wird bezeichnet als «sehr häufig» (>1/10), «häufig» (>1/100 und <1/10), «gelegentlich» (>1/1000 und <1/100), «selten» (>1/10’000 und <1/1000), «sehr selten» (<1/10’000), «nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).

Nebenwirkungen, die mit einem # gekennzeichnet sind, sind üblicherweise vorübergehend und kommen während der ersten Wochen der Behandlung vor.

Tabletten

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr häufig: Krankheitsunabhängige, positive antinukleäre Antikörper.

Häufig: Überempfindlichkeitsreaktionen.

Sehr selten: Systemischer Lupus erythematodes.

Überempfindlichkeitsreaktionen manifestieren sich als Hautausschläge (flechtenartige, reversible Hautausschläge), Pruritus und Dyspnoe sowie sehr selten als Quincke-Ödem und Fieber.

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich: #Depressive Stimmungslage.

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich: #Schwindel, #Kopfschmerzen, #Kribbeln in der Kopfhaut.

Sehr selten: Tremor während der Schwangerschaft.

Augenerkrankungen

Häufig: Verschwommenes Sehen.

Sehr selten: Trockene Augen.

Berichte über verschwommenes Sehen konnten nicht unbedingt eindeutig mit Trandate in Verbindung gebracht werden.

Herzerkrankungen

Häufig: Kongestives Herzversagen.

Selten: Bradykardie.

Sehr selten: Herzblock.

Gefässerkrankungen

Häufig: #Orthostatische Hypotonie.

Sehr selten: Exazerbation der Symptome des Raynaud-Syndroms.

Orthostatische Hypotonie ist bei sehr hohen Dosen häufiger oder falls die Initialdosis zu hoch ist und/oder die Dosissteigerung zu schnell erfolgt.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig: #Verstopfte Nase.

Gelegentlich: Bronchospasmen.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Nausea.

Gelegentlich: Erbrechen, epigastrische Schmerzen.

Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig: Erhöhte Leberfunktionswerte.

Sehr selten: Lebernekrose, Hepatitis, Ikterus (hepatozellulärer und cholestatischer Natur).

Die Leber-Nebenwirkungen sind im Allgemeinen reversibel, wenn Trandate abgesetzt wird.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Gelegentlich: #Schwitzen.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich: Krämpfe.

Sehr selten: Toxische Myopathie.

Über Krämpfe wurde berichtet, diese konnten jedoch nicht unbedingt mit Trandate in Verbindung gebracht werden.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig: Miktionsbeschwerden.

Sehr selten: Akute Urinretention.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Häufig: Erektile Dysfunktion.

Gelegentlich: Ejakulationsprobleme.

Nicht bekannt: Schmerzen in der Brustwarze, Raynaud-Syndrom der Brustwarze

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: #Lethargie.

Sehr selten: #Knöchelödeme.

Injektionslösung

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr häufig: Antinukleäre Antikörper positiv

Häufig: Überempfindlichkeitsreaktionen.

Sehr selten: Arzneimittelfieber, Angioödem

Nicht bekannt: Allergische Alveolitis, allergische Hepatitis

Positiver ANA-Test (anti-nukleare Antikörper) nicht im Zusammenhang mit der Erkrankung.

Überempfindlichkeitsreaktionen manifestieren sich als Hautausschläge (flechtenartige, reversible Hautausschläge), Pruritus und Dyspnoe sowie sehr selten als Quincke-Ödem und Fieber.

Herzerkrankungen

Häufig: Kongestives Herzversagen.

Selten: Bradykardie.

Sehr selten: Herzblock.

Nicht bekannt: Reizleitungsstörungen, sinuatrialer Block, #Entstehung bzw. Verschlechterung einer Herzinsuffizienz, Angina pectoris, Myokardinfarkt, EKG-Abweichungen

Gefässerkrankungen

Häufig: #Orthostatische Hypotonie.

Sehr selten: Exazerbation der Symptome des Raynaud-Syndroms.

Nicht bekannt: peripheres Kältegefühl, Akrozyanose, Verschlechterung der peripheren Durchblutung

Orthostatische Hypotonie ist bei sehr hohen Dosen häufiger oder falls die Initialdosis zu hoch ist und/oder die Dosissteigerung zu schnell erfolgt.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig: Dyspnoe, #Verstopfte Nase.

Gelegentlich: Bronchospasmen.

Nicht bekannt: Schmerzen in der Brust, Asthma

Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig: Erhöhte Leberfunktionswerte.

Sehr selten: Lebernekrose, Hepatitis, Ikterus (hepatozellulärer und cholestatischer Natur).

Die Leber-Nebenwirkungen sind im Allgemeinen reversibel, wenn Trandate abgesetzt wird.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Häufig: Erektile Dysfunktion.

Nicht bekannt: Schmerzen in der Brustwarze, Raynaud-Syndrom der Brustwarze

Labetalol wird in geringen Mengen in die Muttermilch abgegeben (ungefähr 0,004-0,07 % der mütterlichen Dosis). Schmerzen in den Brustwarzen und Raynaud-Syndrom der Brustwarze wurden berichtet. Bei der Anwendung von Labetalol bei stillenden Frauen ist Vorsicht geboten

Endokrine Erkrankungen

Nicht bekannt: Hypoglykämie, Maskierung hypoglykämischer Symptome

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich: #Depressive Stimmung

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: #Schwindel, #Kopfschmerzen, #Parästhesie im Bereich der Kopfhaut

Sehr selten: Tremor bei Behandlung während der Schwangerschaft, Schlafstörung, Hypogeusie

Schlafstörungen durch Alpträume oder abnormale Träume.

Augenerkrankungen

Selten: Augenreizung

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: reversibler lichenoider Ausschlag

Gelegentlich: #Hyperhidrose

Nicht bekannt: Erythem

Betarezeptorenblocker können eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen. Der Behandlungszeitraum bis zum Auftreten der Hauterscheinungen kann von wenigen Wochen bis zu Jahren betragen.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich: Muskelkrämpfe

Sehr selten: toxische Myopathie, systemischer Lupus erythematodes

Nicht bekannt: Verstärkung einer Myasthenia gravis, Ödeme in den Gelenken

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig: Miktionsstörungen

Sehr selten: akute Harnverhaltung

Nicht bekannt: Dranginkontinenz

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: #Fatigue, #Antriebslosigkeit

Sehr selten: #Knöchelödem

Bei zu raschem Absetzen von Labetalol können Kopfschmerzen, Brustschmerzen, allgemeines Unwohlgefühl oder Mattigkeit, Kurzatmigkeit, Schwitzen, Tremor, Tachykardie und Herzrhythmusstörungen auftreten (Rebound Effekt).

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Anzeichen und Symptome

Wenig ist bei massiver Überdosierung von Trandate beim Menschen bis jetzt bekannt geworden, doch sind tiefgehende kardiovaskuläre Störungen zu erwarten.

Es wurde über oligurisches Nierenversagen bei massiver oraler Überdosierung mit Labetalol berichtet. In einem Fall könnte das Nierenversagen durch Verabreichung von Dopamin zur Blutdrucksteigerung verschlimmert worden sein.

Behandlung

Die Patienten sollten mit angehobenen Beinen in Rückenlage gelagert werden.

Eine parenterale adrenerge/anticholinerge Therapie sollte je nach Bedarf, zur Verbesserung der Durchblutung verabreicht werden.

Durch Hämodialyse wird weniger als 1% Labetalol aus dem Plasma entfernt.

Das weitere Vorgehen sollte sich nach der klinischen Notwendigkeit oder, soweit vorhanden, nach den Empfehlungen der nationalen Giftinformationszentrale richten

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: C07AG01

Wirkungsmechanismus

Trandate besitzt sowohl α- wie β-blockierende Eigenschaften. Trandate senkt den arteriellen Blutdruck durch Blockierung der α-adrenergen Rezeptoren in den peripheren Arteriolen (Vasodilatation). Der periphere Widerstand wird dadurch vermindert. Gleichzeitig blockiert Trandate die β-adrenergen Rezeptoren (Betablockade). Diese β-Rezeptorenblockade schützt das Herz vor einer reflektorischen Sympathikus-Wirkung, wie sie durch eine, auf dem Wege der α-Blockade verursachte periphere Vasodilatation ausgelöst werden kann. Dadurch wird eine Blutdrucksenkung ohne kardiale Stimulation erzielt. Labetalol besitzt eine geringe intrinsische β-sympathomimetische Aktivität.

Pharmakokinetik

Absorption

Die Resorption von Labetalol nach oraler Verabreichung erfolgt rasch, normalerweise wird die höchste Plasmakonzentration innert 2 Stunden erreicht.

Distribution

Die Proteinbindung beträgt ca. 50%.

Metabolismus

Es besteht ein signifikanter Leber-first-pass-Effekt, der eine Bioverfügbarkeit von ca. 25% bewirkt.

Elimination

Die Eliminationshalbwertszeit von Labetalol beträgt ca. 4 Stunden (in der Schwangerschaft etwas weniger lang). Labetalol und seine Metaboliten werden rasch sowohl mit den Fäzes wie auch mit dem Urin ausgeschieden. Innert 24 Stunden werden nach oraler Verabreichung 55–60% Labetalol in metabolisierter Form (hauptsächlich glukuronidierte Konjugate) und weniger als 4% in freier Form mit dem Urin ausgeschieden. Die normale extrarenale Dosisfraktion Q0 beträgt 0,95.

Die totale Plasma-Clearance von Labetalol beträgt nach intravenöser Infusion 15–37 ml/min/kg.

Kinetik spezieller Patientengruppen

Schwangerschaft/Plazenta-Passage:

Das Verhältnis der Labetalol-Konzentration im Nabelschnurblut des Neugeborenen zur Konzentration im Blut der Mutter beträgt 0,5–0,8.

Stillzeit:

Die Muttermilch enthält 22–45% des Labetalol-Blutspiegels der Mutter.

Im Tierversuch passieren nur geringe Mengen des Wirkstoffes die Bluthirnschranke.

Eingeschränkte Leberfunktion:

Oral verabreichtes Labetalol untersteht einem signifikanten, aber variablen First-pass Metabolismus. In einer Studie mit 10 Patienten mit historisch belegter Zirrhose war die Exposition gegenüber oral verabreichtem Labetalol im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen ungefähr um das Dreifache erhöht. Die interindividuelle Variabilität war sowohl bei den Patienten als auch den Kontrollen hoch (ungefähr 2,5-fach). Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion können geringere Dosen von Trandate Tabletten benötigen (siehe «Dosierung/Anwendung», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Präklinische Daten

Genotoxizität

In den in-vitro und in-vivo durchgeführten Studien zeigten sich keine Hinweise auf mutagene Eigenschaften.

Kanzerogenität

In Langzeitstudien an Mäusen und Ratten waren keine kanzerogenen Wirkungen von Labetalol nachweisbar.

Reproduktionstoxizität

Eine verminderte Fertilität bei männlichen Ratten war einer Ejakulationshemmung aufgrund allgemeiner Adrenorezeptorenblockade zuzuschreiben.

Bei Ratten und Kaninchen konnte bei Dosierungen, die dem 6- bzw. der 4-fachen der maximalen empfohlenen humantherapeutischen Dosis entsprachen, keine Teratogenität beobachtet werden. In beiden Arten wurden in Dosen, die ca. der maximalen empfohlenen humantherapeutischen Dosis entsprachen, vermehrt fetale Resorptionen beobachtet. Eine Teratogenitätsstudie mit Labetalol bei Kaninchen mit bis zum 1,7-fachen der maximalen empfohlenen humantherapeutischen intravenösen Dosis ergab keine Hinweise auf arzneimittelbedingte Schädigungen des Fetus.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten

Trandate Injektionslösung darf nicht mit einer Natriumhydrogenkarbonatlösung gemischt werden.

Trandate Injektionslösung ist jedoch kompatibel mit NaCl 0,9%, Glukose 5% und Mischungen von NaCI und Glukose sowie mit Ringer-Lösung, Ringer-Laktat-Lösung, Mischungen von Ringer und Ringer-Laktat mit Glukose.

Beeinflussung diagnostischer Methoden

Labetalol fluoresziert in alkalischer Lösung bei einer Wellenlänge von 334 nm und 412 nm und kann daher Assays gewisser fluoreszierender Substanzen (z.B. Katecholamine) stören.

Die Anwesenheit von Labetalol-Metaboliten im Harn kann zu falsch erhöhten Werten von Katecholaminen, Metanephrin, Normetanephrin und Vanillinmandelsäure führen, wenn photometrische oder fluorimetrische Messverfahren eingesetzt werden.

Bei der Untersuchung von Patienten, die unter Labetalol-Behandlung stehen und bei denen der Verdacht auf Phäochromozytom besteht, sollte eine spezifische Messmethode zur Bestimmung der Katecholaminwerte eingesetzt werden, wie z.B. die HPLC.

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise

Tabletten: Unter 30 °C und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Injektionslösung: Unter 30 °C und vor Licht geschützt aufbewahren.

Hinweis für die Handhabung

Injektionslösung: Nicht aufgebrauchte Mischungen sind nach 24 Stunden wegzuwerfen.

Zulassungsnummer

41530, 41529 (Swissmedic).

Packungen

TRANDATE tabl 100 mg ds 100 stk, EFP 10.96, PP 20.80 [B, SL, SB 10%]

7 680415 300013

TRANDATE tabl 200 mg ds 100 stk, EFP 16.42, PP 35.30 [B, SL, SB 10%]

7 680415 300020

TRANDATE inj lös 100 mg/20ml 5 amp 20 ml [B]

7 680415 290161

Zulassungsinhaberin

Aspen Pharma Schweiz GmbH, Baar.

Stand der Information

Juni 2023

SAPP: Schwangere

ATC-Code: C07AG01
Wirkstoff: Labetalol
Hauptindikation: Hypertensive Erkrankungen
Indikation: Hypertonie

ApplikationsartTMD Trim 1TMD Trim 2TMD Trim 3Bemerkungen

peroral

1600mg

1600mg

1600mg

Dosisanpassung gemäss klinischem Bedarf

ATC-Code: C07AG01
Wirkstoff: Labetalol
Hauptindikation: Hypertensive Erkrankungen
Indikation: Hypertonie

ApplikationsartTMD Trim 1TMD Trim 2TMD Trim 3Bemerkungen

intravenös

keine Angaben

keine Angaben

keine Angaben

Dosisanpassung gemäss klinischem Bedarf

ATC-Code: C07AG01
Wirkstoff: Labetalol
Hauptindikation: Hypertensive Erkrankungen
Indikation: Präeklampsie

ApplikationsartTMD Trim 1TMD Trim 2TMD Trim 3Bemerkungen

intravenös

140mg

140mg

140mg

Dosisanpassung gemäss klinischem Bedarf

SAPP: Stillende

ATC-Code: C07AG01
Wirkstoff: Labetalol
Hauptindikation: Hypertensive Erkrankungen
Indikation: Hypertonie

ApplikationsartTMDBemerkungen

peroral

1600mg

Dosisanpassung gemäss klinischem Bedarf