Hydromorphone Sintetica
Sintetica SA
Zusammensetzung

Wirkstoffe

Hydromorphoni hydrochloridum.

Hilfsstoffe

Natrii chloridum, Natrii citras dihydricus, Acidum citricum monohydricum, Acidum hydrochloridum, Aqua ad iniectabilia.

1 ml Injektionslösung enthält 3,7 mg Natrium.

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Infusionslösung.

Hydromorphone Sintetica 0,2 mg/ml:

1 Infusionsbeutel mit 100 ml enthält 20 mg Hydromorphonhydrochlorid

1 Infusionsbeutel mit 200 ml enthält 40 mg Hydromorphonhydrochlorid

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Mässige bis starke Schmerzen oder bei unzureichender Wirksamkeit nichtopioider Analgetika und/oder schwacher Opioide.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung

Die Dosierung sollte schrittweise an die Intensität der Schmerzen und die individuelle Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden.

Die für den Patienten geeignete Dosierung ist diejenige, die eine ausreichende Schmerzkontrolle ohne oder mit erträglichen unerwünschten Wirkungen ermöglicht.

Bei akuten Schmerzen nach einem chirurgischen Eingriff sollte aufgrund der bisherigen Erfahrungen eine ausreichend hohe Dosierung gewählt werden, damit der Patient nicht unnötig lange auf eine Schmerzlinderung warten muss.

Eine schrittweise und rechtzeitige Erhöhung der Dosis kann erforderlich sein, wenn die Linderung nicht ausreicht oder die Schmerzintensität zunimmt.

Wenn Anzeichen einer Überdosierung auftreten, z. B. Sedierung, sollte die Dosis reduziert werden (siehe Abschnitt „Überdosierung“).

Die allgemeinen Dosierungsempfehlungen für Erwachsene und Kinder ab 12 Monaten lauten wie folgt:

Patienten, die nicht an Opioide gewöhnt sind (opioidnaiv)

Alter

Infusion

Erwachsene und Jugendliche (> 12 Jahre) mit einem Körpergewicht ≥ 50 kg:

Intravenöse (iv) Verabreichung

0,15 - 0,45 mg/Stunde oder 0,004 mg/kg KG/Stunde

AKP (iv)

0,2 mg Bolus mit 5-10-minütigem Sicherheitsintervall

Kinder (>12 Monate bis 12 Jahre) und Jugendliche (>12 Jahre) sowie Erwachsene miteinem Körpergewicht <50 kg

i.v.

0,005 mg/kg KG/Stunde

Patienten, die bereits mit einem anderen Opioid behandelt wurden

Nach Bestimmung der wirksamen Dosis eines anderen Opioids (Titration) sollten Patienten nicht ohne ärztliche Beurteilung und sorgfältige Neutitration bei Bedarf auf Hydromorphone Sintetica umgestellt werden. Andernfalls ist eine anhaltende schmerzstillende Wirkung nicht gewährleistet.

Dauer der Behandlung

Hydromorphone Sintetica sollte nicht länger als unbedingt erforderlich verabreicht werden. Wenn aufgrund der Art und Schwere der Erkrankung eine längere Schmerzbehandlung erforderlich ist, sollte eine sorgfältige und regelmässige Überwachung durchgeführt werden, um festzustellen, in welchem ​​Umfang die Behandlung fortgesetzt werden sollte. Wenn die Anwendung von Opioiden nicht mehr angezeigt ist, muss die Behandlung schrittweise beendet werden (siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“).

Spezielle Dosierungshinweise

Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score 7–15) sollte die Dosis reduziert und dann mit besonderer Vorsicht erhöht werden (siehe Abschnitt „Pharmakokinetik“).

Patienten mit Nierenfunktionsstörung

Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) sollte die Dosis reduziert und dann mit besonderer Vorsicht erhöht werden (siehe Abschnitt „Pharmakokinetik“).

Ältere Patienten

Wie bei jüngeren Erwachsenen muss die Dosierung entsprechend der Schmerzintensität und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden (siehe Abschnitt „Pharmakokinetik“).

Kinder unter 12 Monaten

Die Anwendung von Hydromorphone Sintetica wird bei Kindern unter 12 Monaten nicht empfohlen, da für diese Altersgruppe keine ausreichenden Daten vorliegen.

Verabreichungsart

Hydromorphone Sintetica ist zur intravenösen Infusion sowie zur patientenkontrollierten intravenösen Verabreichung (patientenkontrollierte Analgesie; PCA) vorgesehen.

Bei der PCA kann der Patient sich selbst in kurzen Abständen über einen festgelegten Zeitraum hinweg und mit einer programmierbaren Infusionspumpe kleine Zusatzdosen verabreichen, z.B. von Opioiden, um ein Gleichgewicht zwischen Analgesie und unerwünschten Wirkungen zu erreichen. Die PCA-Technik wird seit mehreren Jahren klinisch eingesetzt, z. zur intravenösen, subkutanen oder epiduralen Verabreichung von Opioiden.

Kontraindikationen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und/oder einen der sonstigen Hilfsstoffe gemäss der Zusammensetzung.

– Schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie.

– Schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung

– Schweres Asthma bronchiale

– Akutes Abdomensyndrom.

– Paralytischer Ileus.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Hydromorphone Sintetica sollte in den folgenden Fällen mit Vorsicht angewendet werden:

– ältere oder geschwächte Menschen,

– schweres Cor pulmonale, Atemdepression,

– Schlafapnoe,

– gleichzeitige Einnahme von Substanzen mit dämpfender Wirkung auf das Zentralnervensystem (siehe „Interaktionen“),

– gleichzeitige Behandlung mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) (siehe Abschnitt „Interaktionen“),

– Entwicklung von Toleranz, körperlicher Abhängigkeit und Entzugserscheinungen,

– psychische Abhängigkeit (Abhängigkeit von Medikamenten), Alkoholismus in der Vorgeschichte oder missbräuchlicher Gebrauch von Drogen oder Medikamenten,

– Kopftrauma (aufgrund der Gefahr eines erhöhten Hirndrucks ), intrakranielle Verletzungen, Bewusstseinsstörungen ungeklärter Ursache,

– Hypothyreose, Myxödem

– Morbus Addison (Nebenniereninsuffizienz),

– toxische Psychose, Alkoholismus, Delirium tremens,

– Cholelithiasis oder andere akute Gallenerkrankungen,

– Pankreatitis,

– mittelschweres bis schweres Leberversagen

– schweres Nierenversagen,

– okklusive oder entzündliche Darmerkrankung,

– Prostatahyperplasie mit Restharnbildung,

– Hypotonie bei Hypovolämie, vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen;

– Epilepsie oder Neigung zu Krampfanfällen,

– Verstopfung,

– Stillen (siehe Abschnitt „Schwangerschaft, Stillen“).

Atemdepression

Wie bei anderen Opioid-Medikamenten stellt das Auftreten einer Atemdepression das Hauptrisiko im Falle einer Überdosierung dar (siehe Abschnitt „Überdosierung“).

Atemstörungen im Zusammenhang mit dem Schlaf

Opioide können schlafassoziierte Atmungsstörungen verursachen, einschliesslich zentraler Schlafapnoe (CSA) und schlafbedingter Hypoxämie. Opioidkonsum kann das Risiko eines plötzlichen Herzstillstands dosisabhängig erhöhen (siehe „Unerwünschte Wirkungen“). Daher sollte eine Reduzierung der Gesamtopioiddosis bei Patienten mit plötzlichem Herzstillstand in Betracht gezogen werden.

Gleichzeitige Einnahme sedierender Medikamente

Die gleichzeitige Einnahme von Hydromorphon und sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken ist die gleichzeitige Verschreibung von Hydromorphone Sintetica mit diesen Beruhigungsmitteln nur bei Patienten angezeigt, für die keine andere Alternative zur Verfügung steht. Wird eine solche Verschreibung dennoch für notwendig erachtet, sollte die niedrigste wirksame Dosis angewendet und die Behandlungsdauer so weit wie möglich begrenzt werden.

Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und deren Angehörige über diese Symptome zu informieren (siehe „Interaktionen“).

Opioidtoleranz- und -konsumstörung (Missbrauch und Abhängigkeit, Hyperalgesie).

Eine längere Anwendung von Hydromorphone Sintetica kann zur Entwicklung einer Toleranz gegenüber dem Arzneimittel führen, was eine Erhöhung der Dosis erforderlich macht, um die gewünschte analgetische Wirkung zu erzielen. Die chronische Anwendung von Hydromorphone Sintetica kann zu einer physischen und psychischen Abhängigkeit führen, und bei abruptem Abbruch der Behandlung kann es zum Auftreten eines Entzugssyndroms kommen. Wenn eine Behandlung mit Hydromorphon nicht mehr erforderlich ist, ist es ratsam, die Tagesdosis schrittweise zu reduzieren, um das Auftreten von Entzugserscheinungen zu vermeiden.

Insbesondere bei einer hohen Dosierung kann es zu einer Hyperalgesie kommen, bei der eine weitere Erhöhung der Hydromorphone Sintetica-Dosis nicht zu einer weiteren Schmerzlinderung führt. Dann kann eine Reduzierung der Hydromorphon-Dosis oder ein Wechsel auf ein anderes Opioid erforderlich sein.

Vorsätzlicher Missbrauch oder missbräuchliche Verwendung von Hydromorphone Sintetica kann zu einer Überdosierung und/oder zum Tod führen. Das Risiko, eine Opioidkonsumstörung zu entwickeln, ist höher bei Patienten mit einer persönlichen oder familiären Vorgeschichte (Eltern oder Geschwister) von Substanzgebrauchsstörungen (einschließlich opioidbedingter Störungen, Alkoholkonsum), bei Rauchern oder bei Patienten mit einer Vorgeschichte anderer psychischer Erkrankungen Erkrankungen (z. B. schwere Depression, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen).

Patienten sollten auf Anzeichen von drogenabhängigem Verhalten überwacht werden (z. B. zu frühes Anfordern von Folgerezepten). Dazu gehört auch die Überprüfung auf die gleichzeitige Einnahme von Opioiden und psychoaktiven Medikamenten (z. B. Benzodiazepinen).

Patienten, bei denen Anzeichen und Symptome einer Opioidkonsumstörung auftreten, sollten die Konsultation eines Suchtspezialisten in Betracht ziehen.

Magen-Darm-Trakt

Wenn ein paralytischer Ileus auftritt oder vermutet wird, sollte die Verabreichung von Hydromorphone Sintetica sofort abgebrochen werden.

Bei der Anwendung von Hydromorphone Sintetica vor der Operation und 12 bis 24 Stunden danach ist Vorsicht geboten. Der Zeitpunkt der ersten Einnahme von Hydromorphone Sintetica nach der Operation wird auf der Grundlage einer gründlichen Nutzen-Risiko-Abwägung für jeden Patienten festgelegt und hängt von der Art und dem Ausmass des chirurgischen Eingriffs, den verwendeten Anästhesiemitteln, Begleitbehandlungen und dem Allgemeinzustand des Patienten ab.

Patienten, die sich einer zusätzlichen schmerzstillenden Behandlung (z. B. Operation, Plexusblockade) unterziehen, sollten 4 Stunden vor dem Eingriff kein Hydromorphone Sintetica mehr erhalten. Wenn eine Fortsetzung der Behandlung mit Hydromorphone Sintetica angezeigt ist, sollte die Dosierung nach dem Eingriff an die neuen Bedürfnisse angepasst werden.

Hormonelle Veränderungen

Opioide wie Hydromorphon können die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren- oder Gonadenachse beeinflussen. Es können bestimmte Veränderungen beobachtet werden, wie z. B. ein Anstieg des Serumprolaktins und ein Abfall der Plasmaspiegel von Cortisol und Testosteron.

Diese hormonellen Veränderungen können sich als klinische Symptome manifestieren.

Verabreichungsart

Der Übergang der Patienten zwischen oraler und parenteraler Anwendung von Hydromorphon sollte auf der Empfindlichkeit jedes Patienten basieren. Die

anfängliche orale Dosis sollte nicht überschätzt werden (orale Bioverfügbarkeit siehe „Pharmakokinetik“ Absorption). Bei der Umstellung auf eine andere Darreichungsform und/oder ein anderes Arzneimittel mit gleichem Wirkstoff ist Vorsicht geboten. Der Patient sollte angemessen überwacht werden (siehe „Dosierung/Anwendung“).

Die Einzeldosen von 20 mg oder 40 mg können zum Befüllen des Reservoirs einer Pumpe verwendet werden, da die Dosierungssteuerung in diesem Fall durch die Programmierung der Pumpe erfolgt.

Die Anwendung von Hydromorphone Sintetica kann bei Anti-Doping-Kontrollen eine positive Reaktion hervorrufen.

Dieses Arzneimittel enthält 370 mg Natrium pro 100-ml-Infusionsbeutel, was 18,5 % der von der WHO empfohlenen maximalen täglichen Nahrungsaufnahme von 2 g Natrium pro Erwachsenem entspricht.

Dieses Arzneimittel enthält 740 mg Natrium pro 200-ml-Infusionsbeutel, was 37 % der von der WHO empfohlenen maximalen täglichen Nahrungsaufnahme von 2 g Natrium pro Erwachsenem entspricht.

Interaktionen

Zentrales Nervensystem (ZNS):

Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden mit sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln erhöht das Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung.

Zu den Substanzen mit dämpfender Wirkung auf das ZNS gehören andere Opioide, Alkohol, Antipsychotika, Neuroleptika (Phenothiazine), trizyklische Antidepressiva, H1-Antihistaminika mit sedierender Wirkung, Antiemetika mit zentraler Wirkung, Gabapentinoide (Gabapentin, Pregabalin), Anästhetika (z. B. Barbiturate), Sedativa ( einschließlich Benzodiazepine), Hypnotika oder Anxiolytika.

Wenn eine solche Kombination angezeigt ist ,sollte die Dosierung einer oder beider Substanzenreduziert, die Behandlungsdauer begrenzt und die Patienten sollten regelmässig auf Anzeichen einer Atemdepression, Sedierung und Hypotonie überwacht werden. (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“) ).

Der gleichzeitige Konsum von Alkohol sollte vermieden werden (siehe auch Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“).

Bei gleichzeitiger Anwendung von Pethidin und einem Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) wurden schwere Interaktionen mit Auswirkungen auf das Zentralnervensystem sowie die Atmungs- und Kreislauffunktionen beobachtet. Die Möglichkeit einer ähnlichen Interaktion mit Hydromorphone Sintetica kann nicht ausgeschlossen werden. Hydromorphone Sintetica ist nicht in Kombination mit MAO-Hemmern oder innerhalb von 14 Tagen nach Beendigung einer solchen Behandlung angezeigt (siehe auch Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“).

Die gleichzeitige Anwendung von Hydromorphon und Anticholinergika oder Medikamenten mit anticholinerger Wirkung (z. B. trizyklische Antidepressiva, Antihistaminika, Antipsychotika, Muskelrelaxantien, Medikamente gegen die Parkinson-Krankheit) kann anticholinerge unerwünschte Wirkungen verstärken.

Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden und Gabapentinoiden (Gabapentin und Pregabalin) erhöht das Risiko einer Opioid-Überdosierung, Atemdepression und Tod.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine klinischen Daten zur Anwendung von Hydromorphone Sintetica während der Schwangerschaft oder Geburt vor. Hydromorphon passiert die Plazentaschranke. Tierversuche mit Hydromorphon haben unerwünschte Wirkungen auf den Fötus gezeigt (siehe Abschnitt „Präklinische Daten“).

Eine längere Anwendung von Hydromorphone Sintetica bei schwangeren Frauen kann beim Neugeborenen ein Entzugssyndrom verursachen. Bei Anwendung während der Geburtkann Hydromorphone Sintetica die Kontraktilität der Gebärmutter einschränken und beim Neugeborenen eine Atemdepression verursachen.

Hydromorphone Sintetica sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Nutzen die möglichen Risiken für den Fötus oder das Neugeborene deutlich überwiegt.

Stillen

Hydromorphon geht in geringen Konzentrationen in die Muttermilch über. Hydromorphone Sintetica sollte während der Stillzeit nicht verabreicht werden.

Fruchtbarkeit

Zur Fruchtbarkeit liegen keine Daten vor. Im Tierversuch zeigte die Behandlung mit Hydromorphon keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit (siehe „Präklinische Daten“).

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Hydromorphone Sintetica kann die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen, insbesondere zu Beginn der Behandlung, nach einer Dosisanpassung oder Umstellung auf Hydromorphone Sintetica oder wenn Hydromorphon mit Alkohol oder anderen Substanzen mit zentraldämpfender Wirkung kombiniert wird. Einschränkungen sind bei stabiler Behandlung nicht erforderlich. Daher sollten Patienten mit ihrem Arzt besprechen, ob sie ein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen dürfen.

Unerwünschte Wirkungen

Häufigkeiten werden wie folgt definiert: „sehr häufig“ (≥1/10), „häufig“ (≥1/100, <1/10), „gelegentlich“ (≥1/1000, <1/100), „selten » (≥1/10.000, <1/1000), „sehr selten“ (<1/10.000), „Häufigkeit unbekannt“ (kann auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).

Störungen des Immunsystems

UnbekannteHäufigkeit: Überempfindlichkeitsreaktionen (einschliesslich oropharyngealer Schwellung), anaphylaktische Reaktionen.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufig: verminderter Appetit oder Appetitverlust.

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Angstzustände, Verwirrtheit, Schlaflosigkeit.

Gelegentlich: Unruhe, Depression, euphorische Stimmung, Halluzinationen, Albträume.

UnbekannteHäufigkeit: Medikamentenabhängigkeit, Dysphorie.

Störungen des Nervensystems

Sehr häufig: Schwindel (13 %), Schläfrigkeit (26 %).

Häufig: Kopfschmerzen.

Gelegentlich: Myoklonus, Parästhesie, Tremor.

Selten: Sedierung, Trägheit.

Unbekannte Häufigkeit: Anfälle (insbesondere bei Patienten mit Epilepsie oder einer Veranlagung zu Krampfanfällen), Dyskinesie, Hyperalgesie, Schlafapnoe-Syndrom.

Augenerkrankungen

Gelegentlich: Sehstörung.

Unbekannte Häufigkeit: Miosis.

Herzerkrankungen

Selten: Tachykardie.

Unbekannte Häufigkeit: Bradykardie, Herzklopfen.

Gefässerkrankungen

Gelegentlich: Hypotonie.

Unbekannte Häufigkeit: Gesichtsrötung.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich: Dyspnoe.

Selten: Atemdepression.

Unbekannte Häufigkeit: Bronchospasmus.

Gastrointestinale Störungen

Sehr häufig: Verstopfung (25 %), Übelkeit (24 %).

Häufig: Bauchschmerzen, Mundtrockenheit, Erbrechen.

Gelegentlich: Durchfall, Geschmacksstörung.

Unbekannte Häufigkeit: paralytischer Ileus, Dyspepsie.

Hepatobiliäre Störungen

Gelegentlich: erhöhte Leberenzyme.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Häufig: Pruritus, Hyperhidrose.

Gelegentlich: Hautausschlag (Rash).

Unbekannte Häufigkeit: Urtikaria.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: Harnverhalt.

Erkrankungen des Fortpflanzungssystems und der Brust

Gelegentlich: erektile Dysfunktion.

UnbekannteHäufigkeit: verminderte Libido.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Asthenie, Reaktionen an der Injektionsstelle.

Gelegentlich: Entzugssyndrom*, Müdigkeit, Unwohlsein, periphere Ödeme.

Unbekannte Häufigkeit: Toleranzentwicklung, neonatales Entzugssyndrom, Gewebereizungen und Verhärtungen an der Injektionsstelle (insbesondere nach wiederholter sc-Gabe).

*Ein Entzugssyndrom kann sich mit verschiedenen Symptomen äussern, z.B. z.B. Unruhe, Angst, Nervosität, Schlaflosigkeit, Hyperkinesie, Zittern und Magen-Darm-Beschwerden.

Beschreibung bestimmter unerwünschter Wirkungen

Gegen Verstopfung werden ab Beginn der Behandlung mit Hydromorphone Sintetica begleitende diätetische und/oder prophylaktische medikamentöse Maßnahmen (Abführmittel) empfohlen.

Übelkeit und Erbrechen treten häufig nur zu Beginn der Behandlung auf und verschwinden nach einigen Tagen von selbst. In manchen Fällen kann die Gabe eines Antiemetikums sinnvoll sein.

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Wie bei allen Opioiden besteht bei Personen, die mit Opioiden nicht vertraut sind, ein hohes Risiko einer Vergiftung und Überdosierung.

Anzeichen und Symptome

Akute Symptome sind: Miosis, Atemdepression, Schläfrigkeit, die zu Stupor oder Koma führen kann. Weitere mögliche Symptome sind: Übelkeit, Erbrechen, Hypotonie, Bradykardie, verminderter Muskeltonus, Darmatonie und Aspirationspneumonie. Schwere Überdosierungen können zu Atemstillstand, nicht-kardiogenem Lungenödem, Kreislaufversagen und sogar zum Tod führen.

Behandlung

Atmung und Bewusstseinszustand sollten überwacht werden. Wenn eine klinisch signifikante Atem- oder ZNS-Depression auftritt, führen Sie eine künstliche Beatmung durch, stabilisieren Sie den Kreislauf und verabreichen Sie Naloxon.

Dosierung: 0,4-2 mg Naloxon intravenös (bei Kindern: 0,01 mg/kg Körpergewicht). Bei Bedarf wiederholen Sie den Vorgang alle zwei bis drei Minuten zwei- bis dreimal oder verabreichen Sie eine Dauerinfusion (siehe entsprechende Fachinformation).

Die Wirkungsdauer von Naloxon ist relativ kurz (Plasmahalbwertszeit: t½ von Naloxon = 1-1,5 Stunden, t½ von Hydromorphon = 2-4 Stunden). Daher sollte der Patient auch nach der Verabreichung von Naloxon über längere Zeiträume überwacht werden, und eine wiederholte Verabreichung von Naloxon kann erforderlich sein.

Naloxon sollte bei Personen, die möglicherweise schon seit längerer Zeit Opioide einnehmen (Toleranz), mit Vorsicht angewendet werden. Ein plötzlicher oder vollständiger Entzug der Wirkung von Opioiden kann zu einem akuten Entzugssyndrom führen. Empfohlen wird eine Anfangsdosis von 0,04 mg Naloxon.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

N02AA03

Wirkungsmechanismus

Hydromorphon ist ein halbsynthetisches Derivat von Morphin (Opioid).

Hydromorphon ist ein reiner Opiatrezeptoragonist mit einer vorherrschenden Affinität zu µ-Rezeptoren, verbunden mit einer schwachen Affinität zu κ-Rezeptoren. Hydromorphon übt seine objektive und subjektive analgetische Wirkung auf supraspinaler und spinaler Ebene über Rezeptoren im ZNS und im peripheren System aus.

Pharmakodynamik

Hydromorphon übt eine starke analgetische Wirkung sowie eine hustenstillende, beruhigende, dämpfende Wirkung auf die Atemwege und eine hemmende Wirkung auf die Motilität des Magen-Darm-Trakts aus. Hydromorphon ist 7- bis 8-mal wirksamer als Morphin.

Klinische Wirksamkeit

Der Wirkungseintritt erfolgt im Allgemeinen 5 bis 10 Minuten nach der intravenösen Injektion. Die Wirkungsdauer beträgt 3 bis 4 Stunden nach der intravenösen Injektion.

Pharmakokinetik

Absorption

Die Tmax beträgt 2 bis 5 Minuten nach der intravenösen Injektion. Die maximale Blutkonzentration (Cmax) beträgt 55,8 ng/ml bei intravenöser Injektion nach einer Dosis von 1 mg/ml.

Eine analgetische Wirkung ist bereits ab Plasmakonzentrationen über 0,25 ng/ml zu erwarten.

Distribution

Hydromorphon passiert die Plazentaschranke und kann in geringen Konzentrationen in der Muttermilch nachgewiesen werden.

Hydromorphon hat ein relativ hohes Verteilungsvolumen (1,22–4 l/kg), was auf eine erhebliche Gewebeabsorption hinweist.

Die Bindung von Hydromorphon an Plasmaproteine ​​ist gering (< 10 %). Dieser Wert bleibt bis zu sehr hohen Plasmakonzentrationen von etwa 80 ng/ml konstant, die in seltenen Fällen bei sehr hohen Hydromorphon-Dosen erreicht werden.

Metabolismus

Hydromorphon wird hauptsächlich in der Leber durch UGT2B7 zu Hydromorphon-3-glucuronid (Hauptmetabolit) metabolisiert. Weitere Metaboliten sind Dihydromorphin, Dihydroisomorphin und deren Glucuronide.

Es gibt keine Hinweise darauf, dass Hydromorphon in vivo durch das Cytochrom-P450-Enzymsystem metabolisiert wird. Mit einem IC50>50 μM hemmt Hydromorphon rekombinante CYP-Isoformen in vitro nur schwach, einschliesslich CYP1A2, 2A6, 2C8, 2D6 und 3A4. Es ist daher unwahrscheinlich, dass Hydromorphon den Metabolismus anderer Arzneimittel hemmt, die durch diese CYP-Isoformen metabolisiert werden.

Elimination

Hydromorphon wird in der Leber verstoffwechselt und hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden, ein kleiner Teil davon in unveränderter Form.

Die Auftragung der Plasmakonzentrations-gegen-Zeit-Kurven nach einmaliger Verabreichung von 2 mg Hydromorphonhydrochlorid iv oder 4 mg oral an 6 gesunde Freiwillige während einer randomisierten Crossover-Studie zeigte eine Zeit der relativ kurzen Eliminationsdauer von 2,64 ± 0,88 Stunden (1,68 3,87 Stunden).

Kinetik spezieller Patientengruppen

Leberfunktionsstörungen

In einer pharmakokinetischen Studie einer oralen Hydromorphonformulierung, die Patienten mit mittelschwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score 7–9) verabreicht wurde, war die Plasmahalbwertszeit von Hydromorphon im Vergleich zu gesunden Probanden nicht verlängert. Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung wurden nicht untersucht.

Nierenfunktionsstörungen

Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) ist die AUC von Hydromorphon um das Zwei- bis Vierfache erhöht. Im Vergleich zu Personen mit normaler Nierenfunktion können Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung deutlich erhöhte Plasmakonzentrationen von Hydromorphon-3-glucuronid aufweisen.

Ältere Patienten

Nach einmaliger Verabreichung einer oralen Hydromorphonformulierung war die Plasmahalbwertszeit von Hydromorphon bei gesunden älteren Patienten mit der bei jüngeren Probanden beobachteten vergleichbar.

Kinder und Jugendliche

Es liegen nur begrenzte Daten zu den pharmakokinetischen Eigenschaften von Hydromorphon bei Kindern vor. Sein Stoffwechsel unterscheidet sich bei Kindern nicht von dem bei Erwachsenen.

Präklinische Daten

Mutagenität

Hydromorphon wirkte im Ames- und Maus-Mikrokerntest nicht mutagen.

Darüber hinaus erwies sich Hydromorphon auch im Maus-Lymphom-Test ohne exogene metabolische Aktivierung als nicht mutagen (S9). Unter Bedingungen einer exogenen metabolischen Aktivierung war Hydromorphon bei Konzentrationen ≤ 100 µg/ml nicht mutagen. Mutagene Eigenschaften konnten bei Konzentrationen ≥ 200 µg/ml beobachtet werden, d. h. bei Konzentrationen, die deutlich über der beim Menschen zu erwartenden durchschnittlichen maximalen Plasmakonzentration liegen.

Karzinogenität

Es wurden keine Langzeitstudien zur Kanzerogenität durchgeführt.

Reproduktionstoxizität

Bei Ratten wurden bei oralen Hydromorphondosen von 5 mg/kg/Tag (30 mg/m2/Tag, d. h. das 1,4-fache der erwarteten menschlichen Dosis basierend auf der Körperoberfläche) keine Auswirkungen auf die männliche oder weibliche Fruchtbarkeit oder auf die Spermienzahl beobachtet.

Bei Ratten und Kaninchen wirkte Hydromorphon in Dosen, die zu maternaler Toxizität führten, nicht teratogen. Eine Verringerung der fötalen Entwicklung wurde bei Kaninchen bei Dosen von 50 mg/kg beobachtet (der Wert ohne entwicklungsbedingte Auswirkungen wurde bei 25 mg/kg oder 380 mg/m² bei einer fast viermal höheren Exposition mit dem Wirkstoff (AUC) gegenüber der beim Menschen erwarteten festgelegt). Bei Ratten, die mit oralem Hydromorphon in Dosen von 10 mg/kg (308 mg/m2, mit einer AUC, die ungefähr dem 1,8-fachen der beim Menschen erwarteten entspricht) behandelt wurden, wurden keine Anzeichen fetaler Toxizität beobachtet.

Es wurden keine Studien an jungen Tieren durchgeführt.

Die perinatale und postpartale Mortalität der Jungtiere (F1) stieg bei Dosen von 2 mg/kg/Tag und 5 mg/kg/Tag an und das Körpergewicht blieb während der Laktationsperiode verringert.

Im Zusammenhang mit der Verabreichung von Hydromorphon an die Mutter wurden keine klinischen Befunde oder Autopsiebefunde beobachtet.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit

Das Arzneimittel sollte nicht über das Datum hinaus verwendet werden, das hinter dem Wort „EXP“ auf dem Behältnis angegeben ist.

Haltbarkeit nach dem Öffnen

Hydromorphone Sintetica enthält keine Konservierungsstoffe.

Nach dem Öffnen innerhalb von 24 Stunden verbrauchen.

Aus mikrobiologischer Sicht muss das gebrauchsfertige Präparat jedoch sofort verwendet werden. Im Falle einer verspäteten Nutzung liegen die Aufbewahrungszeit und -bedingungen vor der Nutzung in der Verantwortung des Nutzers.

Besondere Lagerungshinweise

Bei Raumtemperatur (15–25 °C) lagern. Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.

Bis zur Verwendung im Karton aufbewahren, um es vor Licht zu schützen.

Hinweise für die Handhabung

Vor der Verwendung von Hydromorphone Sintetica-Beuteln muss zunächst eine Sichtkontrolle durchgeführt werden. Es sollten nur klare, partikelfreie Lösungen verwendet werden. Nach dem Öffnen sollte dieses Arzneimittel sofort verwendet werden (siehe „Haltbarkeit nach dem Öffnen“).

Entsorgen Sie nach Gebrauch alle übrig gebliebenen Infusionslösungen.

Zulassungsnummer

66873 (Swissmedic)

Packungen

HYDROMORPHONE sintetica 40 mg/200ml 5 btl 200 ml [A+]

7 680668 730025

HYDROMORPHONE sintetica 20 mg/100ml 10 btl 100 ml [A+]

7 680668 730018

Zulassungsinhaberin

Sintetica SA

CH-6850 Mendrisio

Stand der Information

September 2023

SAPP: Schwangere

ATC-Code: N02AA03
Wirkstoff: Hydromorphon
Hauptindikation: Schmerzen

ApplikationsartTMD Trim 1TMD Trim 2TMD Trim 3

keine Angaben

nicht anwenden

keine Angaben

keine Angaben