Metamizol-Mepha, Tabletten
Mepha Pharma AG
Zusammensetzung

Wirkstoff

Metamizolum natricum monohydricum.

Hilfsstoffe

Maydis Amylum pregelificatum, Macrogolum 6000, Crospovidonum, Magnesii stearas, Silica colloidalis anhydrica.

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Tabletten zu 500 mg.

Weisse runde Tablette mit Bruchrille.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Starke Schmerzen und hohes Fieber, welche auf andere Massnahmen nicht ansprechen.

Dosierung/Anwendung

Die Dosierung und Anwendung hängen von der gewünschten analgetischen Wirkung und vom Zustand des Patienten ab. In vielen Fällen kann mit einer oralen oder rektalen Verabreichung eine genügende Analgesie erreicht werden. Bei der Wahl der Verabreichung muss in Betracht gezogen werden, dass die parenterale Verabreichung mit einem erhöhten Risiko von anaphylaktischen/anaphylaktoiden Reaktionen verbunden ist. Metamizol Mepha Tabletten sind für die orale Verabreichung bestimmt. Für die rektale und parenterale Verabreichung stehen andere Präparate mit dem Wirkstoff Metamizol zur Verfügung.

Orale Verabreichung

Erwachsene: Die übliche Einzeldosis beträgt 500 – 1'000 mg; die Tagesdosis beträgt 1'000 bis 3'000 (max. 4'000) mg, aufgeteilt in 3 - 4 Gaben/24 Stunden; d.h. eine Einzeldosis von 1 - 2 Tabletten und eine maximale Tagesdosis 4 × 2 Tabletten.

Metamizol Mepha Tabletten sind mit einer Bruchrille versehen. Diese Bruchrille soll das Brechen der Tablette erleichtern, um ein besseres Schlucken zu ermöglichen, sie dient nicht zur Halbierung der Dosis.

Kinder und Jugendliche: Metamizol Mepha Tabletten sind für Kinder und Jugendliche nicht geeignet. Für Kinder und Jugendliche stehen andere Präparate mit dem Wirkstoff Metamizol zur Verfügung.

Nieren- und Leberinsuffizienz: Bei Nieren- oder Leberinsuffizienz wird empfohlen, hohe Metamizoldosen zu vermeiden, da die Elimination in diesen Fällen reduziert ist. Jedoch ist für die Kurzzeitbehandlung keine Dosisreduktion notwendig. Für die Langzeitbehandlung bei Patientinnen und Patienten mit Nieren- und Leberinsuffizienz liegen keine Erfahrungen vor.

Ältere Patienten/schlechter Gesundheitszustand: Bei älteren Patientinnen und Patienten und Patientinnen und Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand muss eine mögliche Verschlechterung der Nieren- und Leberfunktion in Betracht gezogen werden.

Kontraindikationen

Metamizol-Mepha Tabletten dürfen nicht angewendet werden bei

– Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung,

– Allergie auf andere Pyrazolone (z.B. Phenazon, Propyphenazon) oder Pyrazolidine (z.B. Phenylbutazon) sowie z.B. bei bekannter Agranulozytose oder schweren Hautreaktionen (SCARs) nach Einnahme solcher Wirkstoffe,

– Bronchospasmus oder sonstigen anaphylaktoiden Reaktionen (z.B. Urtikaria, Rhinitis, Angioödem) nach Einnahme von Analgetika, z.B. Salicylaten, Paracetamol, Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin und Naproxen,

– eingeschränkter Knochenmarksfunktion oder Blutbildungsstörungen,

– hepatischer Porphyrie,

– Mangel an Glukose-6-phosphat-Dehydrogenase,

– Kindern und Jugendlichen

Schwangerschaft und Stillzeit: Siehe «Schwangerschaft, Stillzeit».

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz wird von der Anwendung abgeraten, da in diesen Situationen nicht ausreichende Erfahrungen bestehen.

Wesentliche unerwünschte Wirkungen von Metamizol-Mepha beruhen auf Überempfindlichkeitsreaktionen.

Agranulozytose: Eine durch Metamizol hervorgerufene Agranulozytose ist eine allergische Immunreaktion, die mindestens eine Woche anhält. Reaktionen dieser Art sind selten, können aber einen ernsten und extrem schweren Verlauf nehmen und sind möglicherweise tödlich. Sie stehen in keinerlei Zusammenhang mit der verabreichten Dosis und können zu jedem Zeitpunkt während der Behandlung auftreten. Jeder Patient sollte darüber informiert werden, dass das Auftreten folgender Anzeichen und Symptome in Verbindung mit einer Neutropenie das sofortige Absetzen des Arzneimittels erfordert und unmittelbar ein Arzt aufzusuchen ist: Fieber, Erkältung, Halsschmerzen, Geschwüre der Mundschleimhaut. Im Falle einer Neutropenie (< 1500 neutrophile Granulozyten/mm3) ist die Behandlung sofort abzubrechen und das Blutbild umgehend zu kontrollieren. Regelmässige Kontrollen sind durchzuführen, bis sich die Werte wieder normalisiert haben.

Panzytopenie: Beim Auftreten einer Panzytopenie muss die Behandlung sofort abgebrochen und das vollständige Blutbild so lange kontrolliert werden, bis es zu einer Normalisierung der Werte kommt.

Alle Patienten, die mit Metamizol behandelt werden, sind anzuweisen, unverzüglich einen Arzt bzw. eine Ärztin aufzusuchen, wenn sie Anzeichen und Symptome entwickeln, die auf eine Blut-Dyskrasie hinweisen, z.B. allgemeines Krankheitsgefühl, Infektionszeichen, andauerndes Fieber, Hämatome, Blutungen oder Blässe.

Anaphylaktischer Schock: Diese Reaktion tritt hauptsächlich bei empfindlichen Patienten auf. Daher ist Metamizol bei Patienten, die unter Asthma leiden oder atopische Manifestationen aufweisen, mit Vorsicht zu verordnen (siehe «Kontraindikationen»).

Bei Auftreten eines anaphylaktischen Schocks muss eine antiallergische Behandlung im Rahmen einer Notfallsintervention eingeleitet werden (Schocklage, eventuell Adrenalin s. c. oder auch i. v., Antiasthmatika, Kortikosteroide usw.). Die Verabreichung von Metamizol-Mepha muss sofort und dauerhaft eingestellt werden. Das Gleiche gilt für die Verabreichung aller anderen Pyrazolone/Pyrazolidine.

Anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen: Bei der Wahl der Art der Verabreichung muss in Betracht gezogen werden, dass die parenterale Verabreichung mit einem erhöhten Risiko von anaphylaktischen/anaphylaktoiden Reaktionen verbunden ist.

Folgende Patienten sind hinsichtlich eventuell schwerer anaphylaktoider Reaktionen auf Metamizol besonders gefährdet (siehe «Kontraindikationen»):

– Patienten mit Asthma bronchiale, insbesondere bei gleichzeitiger Rhinosinusitis polyposa,

– Patienten mit chronischer Urtikaria,

– Patienten mit Alkoholunverträglichkeit,

– Patienten mit Unverträglichkeit gegenüber Farb- (z.B. Tartrazine) und Konservierungsstoffen.

Schwere Hautreaktionen: Schwere kutane Nebenwirkungen (SCARs), einschliesslich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxischer-epidermaler Nekrolyse (TEN) und Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), die lebensbedrohlich oder tödlich sein können, wurden im Zusammenhang mit der Metamizolbehandlung berichtet.

Die Patienten sind über die Anzeichen und Symptome zu informieren und engmaschig auf Hautreaktionen zu überwachen.

Wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die auf diese Reaktionen hinweisen, sollte Metamizol sofort abgesetzt werden, und die Behandlung mit Metamizol darf zu keinem Zeitpunkt erneut begonnen werden (siehe «Kontraindikationen»).

Die Patienten müssen auf diese Anzeichen und Symptome hingewiesen und engmaschig überwacht werden, v.a. in den ersten Wochen der Behandlung.

Isolierte hypotensive Reaktionen: Die Verabreichung von Metamizol kann vereinzelt hypotensive Reaktionen auslösen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Diese Reaktionen sind möglicherweise dosisabhängig. Um schwere hypotensive Reaktionen dieser Art zu vermeiden, sind folgende Massnahmen zu ergreifen:

– Optimierung des hämodynamischen Status bei Patienten mit vorbestehender Hypotonie mit Volumenmangel, Dehydratation, instabilem Kreislauf oder beginnendem Kreislaufversagen,

– Vorsicht bei Patienten mit hohem Fieber.

Bei diesen Patienten muss die Indikationsstellung für Metamizol mit besonderer Vorsicht erfolgen. Eine medizinische Überwachung ist erforderlich. Um das Risiko einer hypotensiven Reaktion zu vermindern, können Präventionsmassnahmen (zur Stabilisierung des Herz-Kreislauf-Zustands) notwendig sein.

Bei Patienten, bei denen ein Blutdruckabfall unbedingt vermieden werden muss (z.B. bei schwerer koronarer Herzkrankheit oder relevanten Stenosen der Blutgefässe, die das ZNS versorgen), darf Metamizol nur unter strikter hämodynamischer Überwachung verabreicht werden.

Bei Nieren- oder Leberinsuffizienz wird empfohlen, keine hohen Metamizoldosen zu verabreichen.

Arzneimittelbedingte Leberschädigungen: Bei mit Metamizol behandelten Patienten wurden Fälle einer überwiegend hepatozellulären akuten Hepatitis berichtet, wobei die Erkrankung innerhalb von Tagen bis Monaten nach Beginn der Therapie einsetzte. Zu den Anzeichen und Symptomen gehören erhöhte Leberenzyme im Serum mit oder ohne Ikterus, oft im Zusammenhang mit anderen arzneimittelbedingten Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Hautausschlag, Blut-Dyskrasie, Fieber und Eosinophilie) oder mit Merkmalen einer Autoimmunhepatitis. Die meisten Patienten erholten sich nach Absetzen von Metamizol. In Einzelfällen wurde jedoch über eine Progression zu akutem Leberversagen berichtet, welches eine Lebertransplantation erforderte.

Der Mechanismus der durch Metamizol verursachten Leberschädigung ist nicht eindeutig geklärt. Die Daten weisen jedoch auf einen immunallergischen Mechanismus hin.

Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, ihren Arzt bzw. ihre Ärztin zu kontaktieren, falls sie Symptome bemerken, die auf eine Leberschädigung hindeuten. Bei diesen Patienten sollte Metamizol abgesetzt und die Leberfunktion überprüft werden.

Bei Patienten, bei denen während der Metamizol-Therapie eine Episode mit Leberschädigung aufgetreten ist, für die keine andere Ursache festgestellt wurde, darf die Behandlung mit Metamizol nicht wieder aufgenommen werden.

Interaktionen

Methotrexat: Bei gleichzeitiger Behandlung mit Metamizol und Methotrexat kann die Hämatotoxizität von Methotrexat insbesondere bei älteren Patienten ansteigen. Daher sollte diese Arzneimittelkombination vermieden werden.

Acetylsalicylsäure (Aspirin): Die gleichzeitige Einnahme von Metamizol und Acetylsalicylsäure kann den thrombozytenaggregationshemmenden Effekt von Acetylsalicylsäure abschwächen. Daher ist diese Kombination bei Patienten, die aufgrund der herzschützenden Wirkung mit niedrigdosierter Acetylsalicylsäure behandelt werden, mit Vorsicht zu betrachten.

Pharmakokinetische Induktion metabolisierender Enzyme: Metamizol kann metabolisierende Enzyme, insbesondere CYP2B6 und CYP3A4, induzieren.

Die gleichzeitige Verabreichung von Metamizol mit Bupropion, Efavirenz, Methadon, Valproat, Cyclosporin, Tacrolimus oder Sertralin kann zu einer Reduktion der Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel und einer potenziellen Abnahme der klinischen Wirksamkeit führen. Daher ist bei gleichzeitiger Verabreichung von Metamizol Vorsicht angezeigt; das klinische Ansprechen und/oder die Arzneimittelspiegel müssen angemessen überwacht werden.

Bei Patienten, die Metamizol einnehmen, wurde über eine Interferenz mit Labortests berichtet, die auf der Trinder-Reaktion bzw./ auf Trinder-ähnliche Reaktionen basieren (z.B. Tests zur Messung der Serumspiegel von Kreatinin, Triglyceriden, HDL-Cholesterin und Harnsäure).

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Hinweise für ein fetales Risiko ergeben; man verfügt aber über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen. Metamizol-Mepha soll deshalb während des ersten Trimenons nicht angewendet werden. Im zweiten Trimenon soll Metamizol-Mepha nicht verabreicht werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Obwohl Metamizol ein schwacher Inhibitor der Prostaglandinsynthese ist, ist die Anwendung von Metamizol-Mepha während des letzten Trimenons der Schwangerschaft kontraindiziert, da das Risiko eines vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus Botalli besteht und perinatale Komplikationen infolge einer Verschlechterung der maternellen und neonatalen Thrombozytenaggregation nicht ausgeschlossen werden können.

Stillzeit

Metamizol-Metaboliten gelangen in die Muttermilch. Metamizol-Mepha soll deshalb in der Stillperiode nicht angewendet werden. Bis zu 48 Stunden nach Verabreichung von Metamizol-Mepha darf nicht gestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen!

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000), «nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten (≥1/10'000, <1/1000): Leukopenie.

Sehr selten (<1/10'000): Agranulozytose, einschliesslich Fälle mit tödlichem Ausgang, Thrombozytopenie.

Nicht bekannt: aplastische Anämie, Panzytopenie einschliesslich Fälle mit tödlichem Ausgang.

Typische Anzeichen von Agranulozytose sind entzündliche Schleimhautläsionen (z.B. oropharyngeal, anorektal, genital), Halsschmerzen und Fieber. Bei Patienten unter Antibiotikatherapie können die typischen Anzeichen auch minimal sein.

Sehr seltene Thrombozytopenie (Reduzierung der Thrombozytenanzahl), die sich durch verstärkte Blutungsneigung und/oder durch Petechien von Haut und Schleimhäuten bemerkbar macht.

Aplastische Anämie, Agranulozytose oder Panzytopenie (auch mit tödlichem Ausgang), Leukopenie und Thrombozytopenie sind als immunologische Reaktionen zu betrachten. Sie können auch auftreten, wenn Metamizol dem Patienten bei früheren Gelegenheiten ohne Komplikationen verabreicht wurde.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten (≥1/10'000, <1/1000): anaphylaktoide oder anaphylaktische Reaktionen*.

Sehr selten (<1/10'000): durch Analgetika ausgelöstes asthmatisches Syndrom.

Nicht bekannt: anaphylaktischer Schock*.

*Diese Reaktionen können insbesondere nach parenteraler Verabreichung auftreten, und sie können schwer bis lebensbedrohlich ausgeprägt sein und in bestimmten Fällen zum Tode führen. Sie können auch dann auftreten, wenn Metamizol dem Patienten bei früheren Gelegenheiten ohne Komplikationen verabreicht wurde.

Metamizol kann einen anaphylaktischen Schock sowie anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen auslösen. Diese können zum Teil schwer oder lebensbedrohlich sein oder zum Tod des Patienten führen.

Die anaphylaktischen/anaphylaktoiden Reaktionen können sofort oder Stunden nach der Verabreichung auftreten. Meist treten sie jedoch innerhalb von einer Stunde nach der Verabreichung auf. Sie können auch auftreten, nachdem Metamizol-Mepha zuvor komplikationslos vertragen wurde.

Sie umfassen Haut- und Schleimhautreaktionen (wie z.B. Juckreiz, Brennen, Hautrötung, Urtikaria und Schwellungen), Dyspnoe und seltener gastrointestinale Beschwerden, generalisierte Urtikaria, Angioödem, Bronchospasmus, Herzrhythmusstörungen, koronare Erkrankungen («Kounis-Syndrom»), Blutdruckabfall (manchmal mit vorausgegangener Blutdruckerhöhung) und Kreislaufschock. Bei Patienten mit Analgetika-Intoleranz, die unter einem asthmatischen Syndrom leiden, treten diese Reaktionen charakteristischerweise in Form von Asthmaanfällen auf.

Anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen können tödlich verlaufen.

Darum muss Metamizol-Mepha im Fall von Hautreaktionen sofort abgesetzt werden.

Herzerkrankungen

Nicht bekannt: Kounis-Syndrom.

Siehe Abschnitt «Erkrankungen des Immunsystems».

Gefässerkrankungen

Gelegentlich (≥1/1000, <1/100): isolierte hypotensive Reaktionen.

Gelegentlich können vorübergehende isolierte hypotensive Reaktionen mit einem kritischen Blutdruckabfall nach Verabreichung auftreten, die nicht von anderen Anzeichen einer anaphylaktischen/anaphylaktoiden Reaktion begleitet sind.

Eine solche Reaktion kann zu einem schweren Blutdruckabfall führen.

Auch Hyperpyrexie kann dosisabhängig von einem kritischen Blutdruckabfall ohne weitere Anzeichen von Überempfindlichkeit begleitet werden.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Nicht bekannt: gastrointestinale Blutungen, Ulzerationen und Perforationen.

Leber- und Gallenerkrankungen

Nicht bekannt: durch das Arzneimittel verursachte Leberschäden, einschliesslich akuter Hepatitis, Ikterus, erhöhte Leberenzyme (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Im Zusammenhang mit der Behandlung mit Metamizol wurde über schwere kutane Nebenwirkungen, einschliesslich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxischer epidermaler Nekrolyse (TEN) und Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), berichtet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Gelegentlich (≥1/1000, <1/100): fixes Arzneimittelexanthem.

Selten (≥1/10'000, <1/1000): Hautausschläge (z.B. makulopapulöses Exanthem).

Sehr selten (<1/10'000): Es können schwere, zum Teil lebensbedrohliche Allergien wie blasenbildende Haut-Schleimhaut-Erkrankungen (Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) oder toxisch-epidermale Nekrolyse (TEN) auftreten.

Beim Auftreten von Haut- oder Überempfindlichkeitsreaktionen ist Metamizol-Mepha sofort abzusetzen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Nicht bekannt: Arzneimittelreaktionen mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS).

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten (<1/10'000): Es kann eine akute Verschlechterung der Nierenfunktion (akutes Nierenversagen) auftreten, vor allem wenn bereits eine Nierenerkrankung vorliegt. In manchen Fällen kann gleichzeitig eine Oligurie, Anurie oder Proteinurie auftreten.

Nicht bekannt: akute interstitielle Nephritis.

Allgemeine Erkrankungen

Eine Rotfärbung des Urins ist beobachtet worden; dies kann auf Rubazonsäure zurückzuführen sein, ein harmloses Abbauprodukt von Metamizol, das in geringen Mengen entsteht.

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Anzeichen und Symptome

Mit folgenden Symptomen kann im Falle einer Überdosierung gerechnet werden: Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Verschlechterung der Nierenfunktion / akutes Nierenversagen (z.B. infolge interstitieller Nephritis) und seltener ZNS-Symptome (Schwindel, Somnolenz, Koma, Konvulsionen) und Blutdruckabfall (manchmal bis zum Schock fortschreitend) sowie Herzrhythmusstörungen (Tachykardie). Nach hohen Dosen kann die Ausscheidung von harmlosen Metaboliten (Rubazonsäure) eine Rotverfärbung des Urins bewirken.

Therapie

Es ist kein spezifisches Antidot für Metamizol bekannt. Wenn die Substanz gerade erst eingenommen wurde, sollte allenfalls die nicht resorbierte Substanz eliminiert werden (Magenspülung, Medizinalkohle). Der Hauptmetabolit (4-N-Methylaminoantipyrin) ist durch Hämoperfusion, Hämodialyse, Hämofiltration oder Plasmafiltration eliminierbar.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

N02BB02

Wirkungsmechanismus

Metamizol wirkt analgetisch, spasmolytisch und antipyretisch. Die analgetische Wirkung wird durch seine Hauptmetaboliten über eine zentrale und periphere Interaktion mit den nozizeptiven Rezeptoren erreicht. Die spasmolytische Wirkung beruht auf einer Herabsetzung der Erregbarkeit der peripheren glatten Muskulatur während die antipyretische Wirkung auf die Beeinflussung des hypothalamischen Wärmezentrums und die Stimulation einer vermehrten Wärmeabgabe zurückzuführen ist.

Pharmakodynamik

Siehe Abschnitt «Wirkmechanismus».

Klinische Wirksamkeit

Keine Angaben.

Pharmakokinetik

Absorption

Metamizol ist in Realität ein Prodrug, das nach oraler oder parenteraler Gabe im Gastrointestinaltrakt zu 4-Methylaminoantipyrin hydrolisiert wird. Die Resorption erfolgt nach oraler Verabreichung rasch und nahezu vollständig; nach rektaler Gabe erfolgt die Resorption etwas langsamer und individuell unterschiedlich. Die Metaboliten sind 4-Formylantipyrin und das aktive 4-Aminoantipyrin, das im Anschluss zu 4-Acetylaminoantipyrin acetyliert wird. Diese 4 der insgesamt 8 bekannten Metaboliten repräsentieren 65-70 % der verabreichten Gesamtdosis und werden grösstenteils renal ausgeschieden.

Distribution

Metamizol selbst kann nach oraler Gabe im Plasma und Urin nicht nachgewiesen werden. Metamizol-Metaboliten gehen in die Muttermilch über und sind bis zu 48 Stunden nach der Einnahme nachweisbar. Sie sind auch im Speichel nachweisbar. Die Daten zur Absorption, Plasmaproteinbindung und Elimination sind in der untenstehenden Tabelle zusammengefasst.

Cmax

mg/l

Tmax

h

h

Plasmaproteinbindung

%

Clearance

ml/min

Urin-Ausscheidung

% v. Metamizol

4-Methylaminoantipyrin

10,5

1,4

3,3

58

4,0

2,8

4-Formylaminoantipyrin

2,1

7,2

10,1

18

39,3

12,7

4-Aminoantipyrin

LA

2,7

6,7

5,5

48

30,7

6,4

SA

1,6

3,2

3,8

48

30,7

6,4

4-Acetylaminoantipyrin

LA

1,6

16,1

10,6

14

36,1

22,2

SA

4,4

10,0

10,6

14

36,1

22,2

LA: Langsam-Acetylierer

SA: Schnell-Acetylierer

Metabolismus

Siehe Abschnitte «Absorption» und «Distribution».

Elimination

Siehe Abschnitt «Distribution».

Die Ausscheidung über den Urin ist nach intravenöser Gabe grösser als nach oraler Verabreichung. Bei Niereninsuffizienz (Creatinin-Clearance unter 30 ml/min) ist die renale Ausscheidung vermindert und die Eliminationshalbwertszeit von 4-Methylaminoantipyrin verlängert.

Präklinische Daten

Es liegen sowohl Hinweise auf mutagene Wirkungen von Metamizol als auch negative Ergebnisse vor. In mehreren Langzeitversuchen mit Ratten und Mäusen ergaben sich keine Hinweise auf kanzerogene Wirkungen. In zwei von drei Langzeitstudien an Mäusen wurden in hohen Dosen vermehrt Leberadenome beobachtet. Diese Befunde werden aber allgemein als von fehlender Relevanz für den Menschen betrachtet.

Studien zur Reproduktionstoxizität an Ratten und Kaninchen zeigten keine teratogene Wirkung.

Embryoletale Effekte traten ab 100 mg/kg auf. Bei Ratten führten höhere Dosen zu Beeinträchtigungen der Geburt und erhöhter Sterblichkeit von Mutter- und Jungtieren.

Fertilitätsprüfungen zeigten eine leicht verringerte Trächtigkeitsrate bei der Elterngeneration bei einer Dosis oberhalb von 250 mg pro kg und Tag. Die Fertilität der F1-Generation wurde nicht beeinträchtigt.

Sonstige Hinweise

Die Ausscheidung eines unschädlichen Stoffwechselproduktes, der Rubazonsäure, kann zu einer Rotfärbung des Harns führen, welche nach Abschluss der Behandlung verschwindet.

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise

In der Originalverpackung, vor Licht geschützt und nicht über 30°C lagern. Für Kinder unerreichbar aufbewahren.

Zulassungsnummer

66998 (Swissmedic).

Packungen

METAMIZOL mepha tabl 500 mg 50 stk, EFP 2.43, PP 6.90 [B, SL, SB 10%, G]

7 680669 980023

METAMIZOL mepha tabl 500 mg 10 stk, EFP 0.96, PP 5.20 [B, SL, SB 10%, G]

7 680669 980016

Drugshortage

Status: 1 aktuell keine Lieferungen
Geschaetztes Datum Lieferfaehigkeit: 18.03. - 22.03.2024
Datum Letzte Mutation: 11.03.2024

Zulassungsinhaberin

Mepha Pharma AG, Basel.

Stand der Information

März 2023.

Interne Versionsnummer: 6.1

Swisspeddose

Metamizol, Natriumsalz (IV) intravenös (Infusion)
ATC-Code: N02BB02
Indikation: Schmerzen, Fieber
Art der Anwendung: HARM

AlterGewichtDosierungTägliche WiederholungenMax. tägliche DosisBemerkung

3 Monat(e) - 18 Jahr(e)

kg

15 mg/kg/Dosis

3 - 4

4000 mg/Tag

Als Kurzzeitinfusion aufgrund Hypotonierisikos. CAVE: Agranulozytose.

Metamizol, Natriumsalz (PO) peroral
ATC-Code: N02BB02
Indikation: Schmerzen, Fieber
Art der Anwendung: HARM

AlterGewichtDosierungTägliche WiederholungenMax. tägliche DosisBemerkung

3 Monat(e) - 18 Jahr(e)

kg

15 mg/kg/Dosis

3 - 4

4000 mg/Tag

CAVE: Agranulozytose.

SAPP: Schwangere

ATC-Code: N02BB02
Wirkstoff: Metamizol
Hauptindikation: Schmerzen
sappinfo Monographie

ApplikationsartTMD Trim 1TMD Trim 2TMD Trim 3Peripartale DosierungBemerkungen

intravenös, peroral

keine Angaben

keine Angaben

nicht anwenden

nicht anwenden

als Reserve, nur Einzeldosen

SAPP: Stillende

ATC-Code: N02BB02
Wirkstoff: Metamizol
Hauptindikation: Schmerzen
Indikation: Postpartale Schmerzen
sappinfo Monographie

ApplikationsartTMDBemerkungen

intravenös, peroral

keine Angaben

Dosierung gemäss Fachinformation, Stillunterbruch von 48 Stunden